Aptera Solarauto mit 1600 km Reichweite vor Aus gerettet?

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Aptera

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Das US-Startup Aptera Motors hat Anfang des Jahres die „Launch Edition“ seines dreirädrigen Solar-Elektroautos vorgestellt. In Produktion könnte man bereits Ende 2023 starten, hieß es. Der Weg dorthin scheint steinig. Es fehlt an Kapital für den Start der Serienfertigung: gut 50 Millionen US-Dollar sollen fehlen. Durch einen Auftrag über 101 seiner Solar-E-Autos werden nun zumindest 3,35 Millionen US-Dollar in die Kasse gespült.

Insofern das Geld tatsächlich auch fließt wohlgemerkt. Derzeit handelt es sich nur um eine Reservierung von SustainabilitySooner. Im Zuge seiner Expansion in den USA steht sogar die Zahl von mehr als 100.000 Solar-Elektroautos im Raum, die eingeflottet werden könnten. Belastbar ist dies zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht. SustainabilitySooner möchte den Klimawandel mithilfe der sogenannten Klimakultur abmildern, also Pflanzen und Organismen synchron zur Landwirtschaft kultivieren, um saubere, nachhaltige Luft, Wasser und Energie zu erzeugen. Die Solar-Stromer von Aptera sollen hierbei genutzt werden, um entsprechende Flächen ausfindig zu machen.

Im Jahr 2020 startete Aptera mit der Vorstellung einer neuen, aktualisierten, batterie- und solarbetriebenen Version seines supereffizienten Dreiraddesigns neu durch, nachdem man bereits 2006 einen ersten Versuch gewagt hatteMehr als doppelt so viel Reichweite wie das Tesla Model S “Long Range” verspricht das Aptera Elektroauto Luna, bei gleicher Akku-Größe wohlgemerkt. Mitverantwortlich hierfür sei der effiziente In-Wheel Antrieb, der für maximierte Aerodynamik des Elektroautos sorgt. Bis zu 1608 km Reichweite, sowie weitere 65 km Reichweite durch verbaute Solar-Panels bringe das Aptera E-Auto mit sich. Jedoch nicht in der Launch-Edition.

Eben diese habe sich SustainabilitySooner gesichert. Der Aptera ist mit einer Reichweite von 643 Kilometern geplant, wobei die Solarzellen täglich bis zu 64 Kilometer an Ladung ermöglichen sollen. In Deutschland fährt der durchschnittliche Autofahrer etwa 40 Kilometer am Tag und würde somit zumindest theoretisch weitestgehend ohne externes Aufladen zurechtkommen. Wer trotzdem aufladen will, der soll dies mit bis zu 100 kW Ladeleistung machen können. Der Aptera soll 33.200 US-Dollar kosten.

Neben der Reservierung über 3,35 Millionen US-Dollar erhielt das Unternehmen einen Zuschuss von der California Energy Commission (CEC) in Höhe von 21 Millionen US-Dollar zur Unterstützung seiner Fahrzeug- und Komponentenfertigung.

Quelle: Aptera – Pressemitteilung vom 21.03.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Leif Erichsen:

Radnabenmotoren können m.E. nicht die Erwartung erfüllen mit 180 km/h zu fahren.
Die rotierenden Massen werden erhebliche Unruhe und Präzession entwickeln

MMM:

Jetzt kennst du schon zwei – vielleicht:
1) nicht mit Yoke-Lenkrad – ich verabscheue das Ding nicht, weil es im TMS / TMX steckt, sondern weil das einfach nichts taugt;
2) nur mit CCS-Anschluss, angeblich soll das Fahrzeug mit dem Tesla-USA-Anschluss kommen, aber dann halt ohne mich – hier ist CCS Standard.

Ansonsten wäre es aber eine interessante Alternative zu einem „richtigen“ BEV: ich fahre viel alleine oder maximal zu zweit, das könnte der Aptera gut machen. Das alte „richtige“ Auto würde bleiben für die wenigen Einsätze, bei denen der Aptera nicht taugt (ich sag nur „Baumarkt“ – als ein Bespiel). Das könnte sich ökologisch und ökonomisch rechnen.

Natürlich: erst einmal muss das Ding überhaupt was taugen. Das sieht man aber nun mal erst, wenn es auf dem Markt ist.
Die Anfahrschwäche der Radnabenmotoren existiert aber nicht. Das „Auto“ geht ordentlich vorwärts.

Und was den Verbrauch angeht: das Teil hier kann tatsächlich Langstrecke, auf einem völlig anderen Level als ein e-Up!

Draggy:

Die Radnabenmotoren sind besser im Anfahrtdrehmoment weil E Motoren untersetzt werden nicht übersetzt. Das Problem liegt eher in den hohen Drehzahlen, daher wird es eher interessant wie gut das mit den 170km/h Topspeed klappt. Ansonsten sind die 5 Sekunden auf 100 mit 2 Motoren und die 3,5 mit 3 sehr klar nicht unterpowert bis mindestens 120km/h selbst wenn das wieder diese US Messmethode war.
Und die Überbreite erreichen hier schon viele Fahrzeuge unter anderem Q6 und höher BMW X5 und hoher. Klar ist das Mist und wir brauchen dringend ein Breiten Limit, aber das bockt ja auch keinen die Meisten PKW ab Mittelklasse dürften eigentlich in Baustellen und vielen engeren Straßen nicht mehr Links fahren wegen der Breite, tun es aber trotzdem, straffrei.

Tom:

ein Fahrzeug, das für Transportaufgaben nicht nutzbarer als ein Motorrad ist…

…und noch dazu den Flächenbedarf eines PKW hat :-(

Hans mit großem Fuß:

So wie der gerade da steht, ist der viel zu breit für Europa.

Hans-peter:

Ich Denke

Energie ist noch viel zu billig.

Deshalb interessiert sich keiner für sowas.

Ich hoffe das sich das bald endert.

Ich würde sowas sofort kaufen wenn Geld da wäre.
Außerdem fahre ich lieber Liegerad.

Trotzdem wünsche ich der Firma viel Erfolg.

Ps. Ich koche und Bäcker sogar mit Solarenergie und das Funktioniert sogar hier in Deutschland. Dank Vakuum-Technologie.

Schade das Energie so günstig ist.
wir könnten schon viel weiter sein.

Gruß Hans-peter

Marc:

Der Hersteller gibt 6,7 kWh auf 100 km als Verbrauch an. Dann kann man davon ausgehen, dass es in der Praxis eher mehr werden. Wenn du also glaubst, dass ein Fahrzeug, das für Transportaufgaben nicht nutzbarer als ein Motorrad ist, damit State-of-the-art ist, bist du in der Tat als Interessent geeignet. Mercedes hat im EQXX gezeigt, dass in der Praxis, das ist ein Riesenunterschied, 9 kWh/100 km mit einem PKW möglich sind. Fällt dir da nicht die Diskrepanz zwischen Nutzen und Verbrauch auf? Sollte es dir wirklich um Effizienz gehen, dann ist übrigens ein Liegerad beziehungsweise Velomobil mit S-Pedelec Zulassung alternativlos. Gibt es schon. Verbraucht in der Praxis etwa ein siebtel dieses Flugzeugs ohne Flügel.

Andreas:

Nach hundert Jahren innovativer Entwickung im Schneckentempo ist es höchste Zeit für konsequente Technik. Die Effizienz ist der einzige wirkliche Maßstab, der mich interessiert. Daher gibt es zum Aptera für mich keine Alternative.

Bingo:

Nichts neues unter der Sonne… Mit dem GX 3 hatte VW ein wirkliches gutes „Dreirad“ entwickelt. Ist dann leider aus Sicherheitsaspekten verworfen worden. Schade eigentlich…

Christian:

Ich würde gerne einen kaufen, ich fürchte nur den wird nie nach Deutschland kommen.

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