Anspruch auf private Lademöglichkeit in WEG soll sich bis Ende 2020 verzögern

Cover Image for Anspruch auf private Lademöglichkeit in WEG soll sich bis Ende 2020 verzögern
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 1162694542

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

Wer sich schon auf die lang ersehnte Wallbox in der Tiefgarage oder dem Parkplatz in einer Wohnungseigentümergemeinschaft freut, muss jetzt stark sein — und sich weiterhin in Geduld üben: Denn Medienberichten zufolge soll sich die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes nun doch auf nach der parlamentarischen Sommerpause des Bundestages, welche am 3. Juli beginnt, verschieben. Der Plan, das Gesetz wie zuletzt vorgesehen am 1. September in Kraft treten zu lassen, könne nicht mehr umgesetzt werden können, heißt es. Der Rechtsanspruch auf eine Lademöglichkeit dürfte sich nun bis etwa Ende 2020 verzögern.

Der Grund für die weitere Verzögerung der WEG-Novelle sei zum einen die Corona-Pandemie, die andere Themen in den Vordergrund stellt. Zum anderen gab es in den vergangenen Wochen teils harsche Kritik an der Ausgestaltung des neuen Wohnungseigentumsgesetzes. Es gebe zum Beispiel juristisch nicht sehr eindeutig formulierte Punkte, welche gerichtliche Streitigkeiten nach sich ziehen könnten. Der Mieterbund kritisierte auch, dass wegen der vorgesehenen erleichterten Beschlussfassung für Modernisierungsmaßnahmen auf Mieter unnötig hohe Posten in der Nebenkostenabrechnung zukommen könnten.

Zudem hatten in der ersten Lesung im Bundestag am 6. Mai mehrere Fraktionen zahlreiche Änderungsvorschläge eingebracht. In einer weiteren Anhörung im Bundestag gab es auch Ende Mai Kritik an dem Gesetzentwurf, welche in erster Linie allerdings nicht den Anspruch auf private Lademöglichkeiten betraf. Der Verband Haus & Grund Deutschland allerdings bemängelte, dass die Kostenverteilung und Kostenübernahme beim Aufbau von Ladeinfrastruktur in dem neuen Gesetz nicht hinreichend geregelt sei, etwa wenn der Stromanschluss ertüchtigt werden muss oder einzelne Eigentümer nachträglich in die Nutzung einer bereits erbauten Ladeinfrastruktur einsteigen wollen.

Quelle: Westfalen Blatt — Mehr Rechte für den Verwalter // Golem — Anspruch auf private Ladestelle verzögert sich

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Exklusiv: Mercedes-AMG muss allzu laute Kraftwagen streichen

Exklusiv: Mercedes-AMG muss allzu laute Kraftwagen streichen

Henning Krogh  —  

Das Ende einer Ära: Mercedes-AMG stellt bis Mai 2026 mehrere Verbrenner ein. Hintergrund sind strengere UNECE-Vorgaben zu Lärmemissionen.

Cover Image for Mit dem Know-how des Formel-E-Weltmeisters: der Porsche Cayenne Electric

Mit dem Know-how des Formel-E-Weltmeisters: der Porsche Cayenne Electric

Michael Neißendorfer  —  

„Die Formel E ist unser Entwicklungslabor für die Elektromobilität“, so Porsches Entwicklungsvorstand Steiner. Das sieht man am Cayenne Electric recht deutlich.

Cover Image for BMW kommt bei Quartalszahlen noch glimpflich weg

BMW kommt bei Quartalszahlen noch glimpflich weg

Michael Neißendorfer  —  

Es darf angesichts der schwierigen Lage in der Automobilbranche als Erfolg gewertet werden, dass die Umsatzrückgänge nur im einstelligen Prozentbereich liegen.

Cover Image for Opel-Chef: „Nur Elektro bis 2028 wird nicht funktionieren“

Opel-Chef: „Nur Elektro bis 2028 wird nicht funktionieren“

Sebastian Henßler  —  

Einen Elektro-Corsa für 25.000 Euro in Deutschland zu bauen, sei laut Opel-Chef Huettl unmöglich – zu hoch seien Arbeits- und Energiekosten.

Cover Image for Kommt die Elektro-Quote für Europas Firmenflotten?

Kommt die Elektro-Quote für Europas Firmenflotten?

Sebastian Henßler  —  

Brüssel will laut Insidern Elektroautos in Flotten ab 2027 vorschreiben. Bis 2030 sollen 90 Prozent elektrisch fahren – Vermieter wie Sixt schlagen Alarm.

Cover Image for Hyundai baut neues Wasserstoffwerk in Südkorea

Hyundai baut neues Wasserstoffwerk in Südkorea

Sebastian Henßler  —  

Hyundai baut mit seiner neuen Anlage ein Ökosystem für Wasserstoff auf – von der Erzeugung über Speicherung bis zur Nutzung in Mobilität und Industrie.