VW verspricht Verbesserung der Lieferzeiten

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Hannes Dollinger
Hannes Dollinger
  —  Lesedauer 3 min

Wer in letzter Zeit ein Auto bestellt hat, der musste mit teils extrem langen Lieferzeiten rechnen. Im Schnitt dauerte die Lieferung eines neu bestellten Fahrzeuges in Deutschland zuletzt neun Monate. Besonders bei Elektroautos konnte es noch länger dauern. Die Volkswagen AG verspricht nun Besserung. Wie die Vertriebsvorständin Imelda Labbé in einem Interview bekanntgab, entspanne sich die Situation der Lieferzeiten bei VW spürbar. Insbesondere Kunden, die ein Modell der vollelektrischen ID-Familie bestellen, können in der Regel mit einer Auslieferung innerhalb von drei Monaten rechnen.

In der Vergangenheit war das Leid der Kundschaft angesichts langer Lieferzeiten ein großes Ärgernis. Imelda Labbé zeigt Verständnis für den Unmut: „Stellen Sie sich vor, Sie entscheiden sich für den Kauf eines Neuwagens, fiebern der Auslieferung entgegen – und müssen dann monatelang auf ihr neues Auto warten. Das ist extrem unbefriedigend.

Die Vertriebsvorständin unterstreicht jedoch, dass VW Licht am Ende des Tunnels sehe. Nach Jahren der Herausforderungen, die durch die globale Corona-Pandemie, die weltweite Chipkrise und den Krieg in der Ukraine verstärkt wurden, sehen sich die deutschen VW-Werke nun besser ausgelastet als im Vorjahr. „Wir bekommen aus der Produktion positiv zurückgemeldet: Die deutschen Volkswagen Werke sind aktuell deutlich besser ausgelastet als im vergangenen Jahr„, berichtet Labbé.

Dieser positive Trend spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Nachdem Volkswagen zu Jahresbeginn in Europa einen Auftragsbestand von rund 660.000 Fahrzeugen aufgebaut hatte, den es aufgrund von Teilemangel nicht abarbeiten konnte, verzeichnet das Unternehmen nun deutliche Verbesserungen. Die Produktionskapazitäten wurden erhöht und sogar Sonderschichten eingelegt, um die hohen Produktionsziele zu erreichen.

Je nach gewählter Ausstattung liege die Lieferzeit eines ID-Modells derzeit bei zwei bis drei Monaten. Für vorkonfigurierte Fahrzeuge könne die Auslieferung in einigen Fällen sogar noch schneller erfolgen. Die Lieferzeiten von Verbrennern entspannen sich ebenfalls allmählich.

Diese Verbesserungen seien nicht nur auf Deutschland beschränkt. Laut Labbé machen sich die positiven Veränderungen in ganz Europa bemerkbar, in den meisten Märkten beträgt die Lieferzeit für ID-Modelle aktuell knapp drei Monate.

VW will aus den jüngsten Krisen gelernt haben und passe die Produktionsstrukturen entsprechend an. Labbé spricht von einer neuen Montage in Wolfsburg, die sowohl für den ID.3 als auch für den neuen Tiguan geeignet sei und die Fertigung effizienter gestalten soll. So will Volkswagen künftig noch schneller auf Kundenwünsche reagieren und Fahrzeuge ausliefern können. Lange Lieferzeiten sollen somit der Vergangenheit angehören, so Labbé, auch wenn sie betont, dass niemand die Zukunft vorhersehen könne. Aber die Anzeichen stehen auf Erholung.

Mit der Flexibilisierung seiner Produktionsstrukturen und dem konsequenten Fokus auf Kundenzufriedenheit positioniert sich VW an vorderster Front in einer Branche, die von Unvorhersehbarkeiten und rasanten technologischen Fortschritten geprägt ist. Imelda Labbé unterstreicht diese Fortschritte: „Wir passen unsere Produktion ganz nach dem Wunsch unserer Kunden an und können so künftig schneller reagieren und ausliefern.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die verbesserten Lieferzeiten auf die Kundenzufriedenheit und das Marktwachstum auswirken werden.

Quelle Autohaus.de: VW Vertriebsvorständin Labbé: „Situation bei den Lieferzeiten entspannt sich spürbar“ 

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Hannes Dollinger

Hannes Dollinger

Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Ernst Korl:

Die Unterauslastung einiger Werke ist teils auch mit dem Umwandlungsprozess zur Elektromobilität verbunden. So ist z. B. Zwickau auch nach mittlerweile 3-4 Jahren noch nicht bei den prognostizierten möglichen Jahresstückzahlen angekommen. Emden fährt ebenfalls die Zahlen langsamer hoch, als man es eigentlich angestrebt hatte. Und WOB ist noch in früher Phase auf dem langen Weg zur kompletten Elektrofertigung irgendwann mal in den 2030ern. Not easy, zumal die Mitarbeiter natürlich „mitgenommen“ werden sollen und müssen auf jenem Langen Marsch.

Albert Dreif:

Zitat aus jenem FAZ-Artikel:
„Das Problem: Es kommen zu wenig neue Aufträge nach. Kunden halten in der Rezession zunehmend das Geld zusammen. „Wir leben vom Auftragsbestand, doch da ist ein Ende in Sicht“, sagt ein VW-Manager.“

Frank Mang:

Ob 9 Monate eine „extrem lange Lieferzeit“ darstellen, ist Geschmacksache.
Scheint zumindest nicht ganz branchenuntypisch zu sein, denn bspw. von Hyundai und Toyota höre ich teils ähnliches (6-9 Monate, je nach Modell).

Stefan Zerk:

Gestern war ein umfangreicher Artikel in der FAZ, bei dem es um die deutliche Unterauslastung in verschiedenen VW-Werken ging (WOB und weitere).
Gründe dafür liegen nicht nur in den Lieferketten- und Teileverfügbarkeitsengpässen der letzten Jahre. Auch Kaufzurückhaltung vor allem im Privatkundengeschäft macht sich mehr und mehr bemerkbar.
Es wird nicht einfach in nächster Zeit.

Christian Schäfer-Koch:

Ich habe einen ID3 im November 2021 bestellt, und er ist immer noch nicht geliefert. Wunschdenken einer Führungskraft und Realität klaffen weit auseinander

Smartino:

Lieber Egon
Nein, ich bin kein VW Hater. Die ID’s gefallen mir optisch von aussen sogar recht gut. Aber Ich warte darauf:
Erstens: Bis die SW und das OTA wirklich perfekt funktionieren und
Zweitens: Dass die Preise auf ein vernünftigen Preis/Leistungsverhältnis sinken.
Drittens: Bis das Interieur moderner und hochwertiger wird.
Ich bin überzeugt, dass sich VW auch preislich dem Druck des Marktes nicht wird widersetzen können und nicht lediglich die Lieferzeiten verbessert werden.
Aber weil das wohl noch dauert, sind vielleicht bald interessanter Angebote auf dem Markt.

egon_meier:

das ist ja wunderschön .. wenn Ihnen das, was dort an Software, Ladeleistung, Reichweite und Nachhaltigkeit geboten wird soll es gut sein.

Wenn sie denn mal bei der Suchmaschine ihres Vertrauens die Stichworte MG und „die braune Pest“ oder auch einfach nur „Rost“ eingeben … wissen sie, warum ich gerne ein paar hundert Euronen mehr bezahle.

Robert:

nun ich habe mir eine MG ZS EV geleast super verarbeitet bis jetzt habe nichts zu bemängeln.

egon_meier:

Da die faktischen Zulassungszahlen für VW und MEB ihre Interpretation in keiner Weise rechtfertigen …

aber macht nix .. jeder, der keinen VW kauft macht den Platz auf der Warteliste frei für Interessenten, die die Qualität, die von diesem Konzern kommt, schätzen können.
Kaufen sie sich ruhig einen Dacia oder Tesla und werden sie glücklich.

Ich warte seit 3/4 Jahr meinen nächsten Enyaq und muss leider noch ein 3/4 Jahr warten. Die ID.3-Aspiranten haben es leider etwas besser.

Robert:

genau sie haben es erfasst genau das ist der Grund bin zwar kein VW-hater will aber trotzdem keinen haben weil sie mir für das gebotene zu teuer sind

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