Tesla Model 3 mit 160.000 km: Extrem niedrige Kosten & minimale Akku-Verschlechterung

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Das mit dem Tesla Model S bereits die magische Grenze von einer Millionen Kilometer Laufleistung geknackt wurde ist keine Neuigkeit mehr. Mittlerweile gibt es aber auch erste Tesla Model 3, welche zumindest die 100.000 Meilen (~160.000 km) Grenze hinter sich gelassen haben. Electrek.co hat einen Blick auf ein solches E-Fahrzeug geworfen und zeigt auf, was 160.000 rein elektrisch zurückgelegte Kilometer mit dem Stromer gemacht haben. Ebenfalls fließen die Erfahrung des Besitzers mit Service, Wartung und Batterieverschlechterung ein.

Kazi Imam fährt einen der ersten Tesla Model 3 Long Range mit über 100.000 Meilen: Mit Electrek sprach dieser über seine bisherigen Erfahrungen mit dem Elektroauto. Die umgerechnet gut 160.00 km erreichte Imam nach rund zwei Jahren. Dabei sei er vor allem von den Betriebskosten des Model 3 positiv überrascht. So kommt er für die zurückgelegte Laufleistung auf Kosten von 4.730 US-Dollar; einschließlich der Stromkosten zum Laden.

„Ich war erstaunt über die geringen Kosten für Wartung und Service für das Auto. Die Gesamtkosten für den Strom betrugen 2.985 US-Dollar. Die gesamten Wartungs- und Servicekosten betrugen 1.741,11 US-Dollar; die Gesamtbetriebskosten betrugen also 4732,11 US-Dollar“, so der Model 3-Fahrer gegenüber dem Portal. Die Wartungs- und Servicekosten fielen vor allem für die Reifen an.

Des Weiteren musste der Luftfilter ausgetauscht werden: „Bei 36.000 Meilen (57.936 km) begann das HVAC-System diesen moschusartigen Geruch zu verbreiten, und ich musste die Luftfilter austauschen und den Verdampfer reinigen lassen, was 136,50 US-Dollar kostete.“ Dies sei ein häufiges Problem, das mit der Art und Weise zu tun hat, wie die Luft im Model 3 zirkuliert. Tesla soll das Problem durch ein Software-Update behoben haben, um die Luft automatisch besser zirkulieren zu lassen, aber einige Besitzer müssen den Luftfilter immer noch austauschen. Alternativ könne man den Luftfilter auch selbst austauschen. Entsprechende Do-it-yourself-Anleitungen gibt es im Netz, die Filter bei Amazon.

Wie bei anderen Model 3-Fahrer auch entfiel der größte Kostenanteil auf die Reifen. So hat Imam die Reifen bei etwa 45.000 Meilen (72.420 km) ersetzen lassen, was 1.200 US-Dollar gekostet hat. Des Weiteren seien in jüngster Zeit ein wenig mehr Wartungsarbeiten durchgeführt worden. So wurden die Wischerblätter gewechselt, zudem wurde eine Achsvermessung und das Entlüften der Bremsen für 410,61 US-Dollar durchgeführt.

Im Rahmen der Garantie oder aus Kulanz habe Tesla zudem folgende Dinge repariert. Dabei ist anzumerken, dass diese „Probleme“ erst nach über 50.000 Meilen aufgetreten sind.

  • Bei 51.000 Meilen begann sich das Armaturenbrett aus Holz abzulösen, dies wurde unter Garantie ersetzt.
  • Bei 63.000 Meilen begann das Beifahrerfenster zu quietschen, wann immer es benutzt wurde, so dass die Fensterdichtung ersetzt werden musste, was ebenfalls durch die Garantie abgedeckt wurde.
  • Bei 71.000 Meilen hatte das Auto einen Fehler in der linken vorderen Sicherheitsrückhaltevorrichtung, der im Rahmen der Kulanz behoben wurde.
  • Bei 93.000 Meilen sah die Kopfstütze des Fahrers abgenutzt aus und wurde ebenfalls kostenlos ersetzt.
  • Tesla installierte auch einen fehlenden Entlüfter oben auf der HV-Batterie und ersetzte die Isolatorstifte des Ladeanschlusses durch aktualisierte Teile im Rahmen der Garantieleistung.

Ebenfalls war der Batterieverschleiß war beim Model 3 über 100.000 Meilen minimal. „Die Batterieverschlechterung scheint minimal zu sein, da ich derzeit 305 Meilen (490 km) bei 100% erreiche, aber sie schwankt von Zeit zu Zeit.“ Dies entspricht einem ungefähr 5%iger Abbau über 2 Jahre und 100.000 Meilen. Dabei ist zu bedenken, dass diese Anzahl von Ladezyklen normalerweise im Durchschnitt über fünf bis sechs Jahre erreicht werden.

Quelle: electrek.co – Tesla Model 3 with 100,000 miles shows extreme low cost and minimal battery degradation

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Peter Wulf mit Rumstromer Tesla Modell S70D:

Ist den Kommentatoren bewusst das selbst der Tesla Model 3 ein hochleistungs
Sportwagen ist? Spitze je nach Model 225kmh bis 250kmh dazu noch entsprechende Beschleunigung.
Was kostet denn ein gleichwertiger Hochleistungsreifen für Porsche oder BMW Mercedes.
Tesla Model 3 oder S sind nicht vergleichbar mit normalen Verbrennern.
Man könnte ggf billige Reifen verwenden ,ob man sich dann noch sicher fühlt? Oder wie laut sind billige Reifen. Wenn ich meinen TESLA Model S70D auf glatten Asphalt Strassen mit offenem Schiebedach fahre höre ich nur die fahrgeräusche der Verbrenner und deren Reifen. Eine Wohltuung mit Musik und öffnen Schiebedach fast geräuschlos durch deutsche Alleen elektrisch zu gleiten
und Umwelt mit Geräuschen und guter reiner Luft zu geniessen.
Da sollte vielleicht 400 € für Reifen bei 70.000 km keine Rolle mehr spielen.
Schliesslich spart man Viel Geld für verbrauchsstoffe wie Motoröl und sonstige
Verschleissteile.

Klaus:

Hallo, mein Tesla Model 3 ist nun 1,5 Jahre alt, hat 55.000km und zeigt als Max nun 466km an anfangs 499 also 7,7% schon verloren. Sicherlich eher mit überdurchschnittlichem Verbrauch 235wh im Schnitt pro km, aber dennoch deutlich weniger wie hier beschrieben.

Grus
Klaus

Goki:

Kann ich auch bestätigen, hab jetzt 100.000 km drauf aufm Model 3 LR
Bisher wurde nur der Blinkerschalter auf Garantie gewechselt + Wechsel der Entlüftung der HV-Batterie.
Sonst nur Kosten für Reifenwechsel (Winter/Sommer), 1 Satz Winterreifen ohne Felgen (halbjährliche Montage kostet michn Kasten Bier.)
Super günstig bisher, hoffentlich bleibt das so.

Sven:

Ich wollte herausstellen, dass bei einer wie im Artikel beschriebenen Langstreckennutzung (160000km in wenigen Jahren) die angegebenen Kosten nicht einmal annähernd in Deutschland erreicht werden können. Selbst bei völlig unrealistischer 100% Wallboxladung liegt man bei den doppelten Kosten. Darauf wollte ich hinweisen.

Mark Müller:

Bei 1 Prozent Hypothekarzins gibt 1 Million noch nicht einmal 1’000.- pro Monat.

Hubert Hotz:

Um eine Solaranlage auf dem Dach anbringen zu können, musst Du in der Schweiz zuerst 1 Million Fränkli für das Häuschen ausgeben, auf dessen Dach Du die Zellen nageln willst. Teurer Spass!

EffEll:

Eine extrem dümmliche und weltfremde Aussage. 300$ für einen 245/35 R20 würde man auch hierzulande für einen Premiumreifen zahlen. Winterreifen der Premiumhersteller in dieser Größe schlagen gar mit bis zu 400€ zu buche, wie zum Beispiel beim Pirelli Winter 240 Sottozero S2 (~440€). Wenn man die Reifen in einer Vertragswerkstatt aufziehen lässt, kommen natürlich noch Lohnkosten hinzu, zudem Kleinteile wie Ventile und Ausgleichsgewichte.

Mark Müller:

Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach produziert man heute Strom für ca. 10 €cts pro kWh.
Hier (in der Schweiz) zahle ich umgerechnet 22 €cts am Tag und 9.5 €cts bei Nacht. Teuer wird es also nur, wenn ich unbedingt am Tag ohne Sonne laden muss.
Da stellt sich die Frage nach einer Speicherbatterie, aber richtig gerechnet (Amortisation der Batterie) verteuert sich der batterie-gespeicherte PV-Strom von ca. 10 cts auf ca. 20 cts. Da ist der Nachtstrom deutlich billiger. Lohnt sich also bisher nur für den Fall, wo ich eben unbedingt am Tag ohne Sonne laden muss.

Fritz:

Statt rumzumeckern, befasse Dich mal mit dem Stromanbieter aWATTar. Der bietet in AT und DE diverse Preismodelle an, die sich am schwankenden EEX-Preis orientieren.

Doomsday:

Sorry. Typo. Laufleistung waren ~30.000 km nicht 130.000 km :-P

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