SWEG bringt Brennstoffzellenbus eCitaro REX in den Schwarzwald

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-AG (SWEG) will im Jahr 2022 den ersten Mercedes-Benz eCitaro REX (Range Extender) aus der Serienproduktion auf die Straße bringen. Eine entsprechende Absichtserklärung haben vor wenigen Tagen das Lahrer Verkehrsunternehmen und der Fahrzeughersteller Mercedes-Benz unterzeichnet. „Die SWEG war immer Vorreiter auf dem Gebiet neuer und nachhaltiger Mobilitätsformen“, sagt der scheidende SWEG-Vorstandsvorsitzende Johannes Müller. „Deshalb möchten wir nun auch auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie Erfahrungen vor Ort sammeln“, fügt der künftige SWEG-Vorstandsvorsitzende Tobias Harms hinzu.

„Der eCitaro REX ist ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung umweltfreundlicher Stadtbusse. Wir freuen uns, dass sich unser Partner SWEG für diese fortschrittliche Technologie entschieden hat.“ — Ulrich Bastert, Leiter Marketing, Sales and Customer Services von Daimler Buses

Beim Mercedes-Benz eCitaro REX handelt es sich um einen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenbus. Grundlage für dieses Modell ist der Batteriebus eCitaro, der zusätzlich zur großen Traktionsbatterie mit einer Brennstoffzelle ausgerüstet wird. Die Brennstoffzelle wird mit Wasserstoff betrieben und erzeugt zusätzliche Elektrizität. Somit erhöht sich die Reichweite eines reinen Elektrobusses (derzeit rund 150 Kilometer) auf mehr als 300 Kilometer. „Damit kann der eCitaro REX unsere üblichen Tagesumläufe ohne Nachladen absolvieren“, erläutert Stephan Wisser, Leiter des SWEG-Fachbereichs Bustechnik und -werkstätten.

Die Kosten für den eCitaro REX werden auch über Fördergelder von Land und Bund abgedeckt. Für den Betrieb des zwölf Meter langen Solo-Busses verfügt die SWEG bereits über die nötige Strominfrastruktur, die Konzepte zur Wasserstoffversorgung werden derzeit erarbeitet.

Innovative Techniken seit Jahren im Einsatz

In der Vergangenheit hat die SWEG immer wieder innovative Verkehrstechnologien erprobt. Seit Ende der 1990er-Jahre kamen beispielsweise Erdgas-, Biodiesel-, und verschiedene Hybrid-Busse zum Einsatz. Seit 2012 hat die SWEG zudem zwei dieselelektrische Hybridbusse im Einsatz und seit 2018 einen Elektrobus. Im Jahr 2018 brachte die SWEG den ersten autonom fahrenden Bus im öffentlichen Straßenverkehr in Baden-Württemberg auf die Straße.

Im Schienenverkehr fährt die SWEG seit 2013 mit elektrischen Talent-2-Fahrzeugen auf der Münstertalbahn und – sobald die bestellten Fahrzeuge vom Hersteller Bombardier geliefert werden – mit elektrischen Talent-3-Fahrzeugen im gesamten Schienennetz 9b („Freiburger Y“).

Quelle: SWEG — Pressemitteilung vom 30.03.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Silverbeard:

Vielleicht schfft es Mercedes ja irgendwann soviele Batteriezellen einzukaufen, das die Brennstofftechnologie überflüssig wird…

Volta:

Es ist ein Anfang, wenn niemand den Mut hat neue Fahrzeuge zu kaufen, dann ändert sich nichts. Was die Batterie betrifft, es gibt bereits Untersuchungen aus Österreich in denen die größere Batterie den Wirkungsgrad verbessert. Außerdem kann die Brennstoffzelle damit besser regeln.

Heinz Scherer, Dipl.-Ing.(FH):

Die Akku bringt die dynamische Leistung. Die Brenstoffzelle ist der Range-Extender für die Akku und kann im optimierten Bereich arbeiten.

Silverbeard:

Aber nur, wenn der Wasserstoff mit Ökostrom erzeugt wird. Ist er aus Erdgas, wird genauso viel CO2 in die Luft geblasen wie bei einem Verbrenner.

Wolf:

Toll! Wenn ein Bus Wasserstoff tanken, werden auch PKW s an den Tankstellen künftig tanken können. So wird auch ein “Schuh draus“ und die Umwelt sauberer!

Ralph-aus-Berlin:

In Busse und LKW’s machen Brennstoffzellen Sinn, aber wozu braucht er noch einen großen Akku?

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