Irland gibt Strom und überarbeitet seine E-Auto-Förderung

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Wenn es um Alternative Antriebe, insbesondere E-Autos geht, geht Irland mit gutem Beispiel voran und fördert diese allumfänglich. Erst vor kurzem hat man die Elektroauto-Förderung im eigenen Land generalüberholt, Subventionen und einige Fonds wurden eingestellt, während andere erweitert oder geschaffen wurden.

In Zukunft wird Irland mehr Mittel und Unterstützung für den Kauf von E-Autos und den Aufbau von Ladeinfrastruktur bereitstellen. Des Weiteren wird man eine Verpflichtung auf den Weg bringen, dass in neuen Gebäuden die Voraussetzungen für Lademöglichkeiten geschaffen werden. Für Unternehmen jedoch fällt künftig der größte Teil der Förderung weg.

Bisher erhielten Unternehmen Förderungen von 3.800 Euro für den Kauf eines Elektroautos oder Plug-in-Hybrids. Diese fällt nun weg, künftig sollen nur noch elektrische Lieferwagen mit 3.800 Euro gefördert werden. Die Änderungen gelten für alle Förderanträge, die ab Mittwoch, 23. Oktober, eingehen. Damit haben die Verbraucher zwei Wochen Zeit, nach den bestehenden Regeln Kaufzuschüsse zu beantragen – vorausgesetzt, die Fahrzeuge werden zugelassen und der Zuschuss vor Ende 2019 eingefordert.

Laut der irischen Regierung seien “die großzügigen Steuervergünstigungen, die für diese Fahrzeuge zur Verfügung stehen” schon ein angemessener Anreiz, welche das Wachstum in diesem Sektor unterstützen – daher die Abkehr von der bisherigen Förderregelung.

Eine dieser Steuervergünstigungen sei die, dass Mitarbeiter mit Elektrofahrzeugen weiterhin einen Null-Prozent-Satz für Sachleistungen (BIK) erhalten, diese Maßnahme wird bis 2022 verlängert. Zudem bleibe der Steuernachlass von 5.000 Euro auf die Kfz-Zulassungssteuer, wenn es sich um ein vollelektrisches Fahrzeug oder ein PHEV mit einem CO2-Ausstoß von weniger als 50g/km und einer rein elektrischen Reichweite von mindestens 50 Kilometern handelt, vorhanden.

Die Änderungen wurden im Rahmen einer breiteren Palette von Budgetmaßnahmen für Elektrofahrzeuge angekündigt. Finanzminister Paschal Donohoe kündigte zusätzliche Mittel in Höhe von 8 Millionen Euro  für Zuschüsse zum Kauf von Elektrofahrzeugen an, so dass sich der Gesamtbetrag für 2020 auf 14 Millionen Euro beläuft.

Weitere 3 Millionen Euro werden für neue Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge bereitgestellt, so dass sich das Gesamtbudget für diesen Bereich verdoppelt, zusätzlich zu der Unterstützung von 10 Millionen Euro für den Aufbau des öffentlichen Ladennetzes aus dem Klimaschutzfonds. Darüber hinaus wurden dem Verkehrsministerium 1,5 Millionen Euro für die Einrichtung von Schnellladepunkten für Taxistände an Verkehrsknotenpunkten bereitgestellt.

Eine Neuregelung betrifft auch Gebäude und die private Ladeinfrastruktur: Neue Gebäude mit mehr als zehn Parkplätzen müssen Lademöglichkeiten anbieten, ab 2025 müssen alle Nichtwohngebäude mit mehr als 20 Parkplätzen Ladesäulen installieren.

Die irische Regierung plant zudem, den Verkauf neuer Benzin- und Dieselfahrzeuge bis 2030 als Teil einer umfassenden Strategie zum Schutz der Umwelt zu verbieten. Ziel sei es, dass alle neuen Pkw und Transporter auf irischen Straßen in elf Jahren Elektrofahrzeuge sind. Beim derzeitigen Klimaaktionsplan sei man “vom Kurs abgekommen”. Selbst geht man mit gutem Beispiel voran. Bis 2022 ist die Beschaffung von 750 Elektrofahrzeuge für die irische Post geplant. Bereits 2019 sollen 200 dieser E-Fahrzeuge auf der Straße unterwegs sein.

Quelle: The Irish Times – End of the road for electric car grant for company cars

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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jomei:

Das ist vorbildlich. Aber Irland hat gegenüber Deutschland einen entscheidenden Vorteil: Kein deutscher Wirtschafts- und Fossil-Lobbyist setzt Politiker und Parlamentarier in Dublin unter Druck oder kann sie mit Beraterposten korrumpieren. Dort fragt man sich: Deutsche Wer?

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