Fraunhofer IISB forscht am induktiven Laden von E-Fahrzeugen

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V.l.n.r.: Dr. Bernd Eckardt (Abteilungsleiter Leistungselektronik Fraunhofer IISB), StM Hubert Aiwanger (StMWi, Stv. Bay. MPräs), Prof. Florian Risch (Abteilungsleiter E|Road-Center Fraunhofer IISB) / Quelle: Fraunhofer IISB

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Der Forschungsstandort Bamberg und die Metropolregion Nürnberg sind um eine Einrichtung reicher: Staatsminister Hubert Aiwanger gab den feierlichen Startschuss für das E|Road-Center des Fraunhofer IISB. Er überreichte dem Institutsleiter Prof. Jörg Schulze den Förderbescheid vor Ort im Cleantech Innovation Park in Hallstadt. Hier entsteht die neue Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB zur Entwicklung und Industrialisierung innovativer Technologien für nachhaltige Mobilität.

Das E|Road-Center ist ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für die Elektrifizierung der Straßenverkehrsinfrastruktur. Im Fokus stehen Technologien für die kontaktlose Energieübertragung von der Straße direkt ins Elektrofahrzeug, im Stand wie auch während der Fahrt. Und das nicht nur auf öffentlichen Straßen, induktives Laden eigne sich auch bestens für lokale Umgebungen wie Hafenanlagen und Logistikzentren. Denn hier sind, künftig vermehrt autonom, Containertransporter oder andere Frachtfahrzeuge auf festen Strecken unterwegs, dann mit optimiertem Nutzungsprofil und wirtschaftlichem Vorteil ohne lange Standzeiten zum Laden.

Neben der Entwicklung kontaktloser Energieübertragungssysteme sei das E|Road-Center ebenso ein Innovationslabor für automatisierungsgerechte Produktionsprozesse. Die Hallenflächen des Cleantech Innovation Park im ehemaligen Michelin-Werk böten ideale Bedingungen für den Aufbau von modularen Produktionsanlagen, Prüfsystemen und Testumgebungen.

„Kontaktloses Laden von E-Fahrzeugen eröffnet völlig neue Möglichkeiten. Der Aufladevorgang kann ohne Zeitverlust während der Fahrt erfolgen. Damit werden Elektrofahrzeuge flexibler, praxistauglicher und wirtschaftlicher. Wir unterstützen dieses zukunftsweisende Projekt mit rund 7,5 Millionen Euro. Damit setzen wir gezielt Impulse für die Transformation unserer Automobilwirtschaft und stärken den Innovationsstandort Bayern nachhaltig“, so Minister Aiwanger.

Elektromobilität trifft Produktionstechnik

Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB mit Hauptstandort in Erlangen und dem Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik (FAPS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) bilde dabei die Grundlage für wegweisende Technologieentwicklung.
Die erste Phase des E|Road-Center läuft bis November 2027. Nach erfolgreichem Abschluss soll das Zentrum verstetigt werden, um die kontinuierliche Weiterentwicklung klimafreundlicher Mobilitätslösungen voranzutreiben.

Quelle: Fraunhofer IISB – Pressemitteilung vom 15.04.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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DoDo:

Mögen sie sich beeilen. Wenn erstmal die Klimakriseleugner an die Macht kommen, gibts diese Institution bald nicht mehr.

Holger p4:

Stellantis lädt induktiv bereits mit geringeren Verlusten als über Kabel. Ich persönlich halte das induktive Laden für die ultimative KillerApp. Besonders über Straße und Autobahn. Laden per Kabel ist voll Höhlenmensch und wird kommende Generationen amüsieren. Als Kind war ich beinahe entsetzt darüber, das
„ Dick & Doof „ ihr Fahrzeug mit einer vorn angebrachten Kurbel starten mussten. Das Laden per Kabel wirkt sicherlich in 20 Jahren ähnlich abstrus.

S. Eckardt:

Welcher Wirkungsgrad wird denn aktuell mit induktiver Energieübertragung bei „fahrzeugähnlichen“ geometrischen Verhältnissen und bei -zig kW Ladeleistung erreicht?
Das Verfahren macht nach meiner Meinung doch nur Sinn, wenn der real erreichbare Wirkungsgrad deutlich höher als bei einer Brennstoffzelle mit H2 ist. Ist das realistisch?

Gut finde ich den Ansatz, das in Logistikzentren (und Hafenanlagen) zu starten. Dort sind viele gleichartige Fahrzeuge auf wenigen Straßen-Kilometern konzentriert und man muss nur wenig Straßen umbauen und hat trotzdem viele Erprobungsergebnisse und ggf. viel Effekt – wenn es mit dem Wirkungsgrad klappt.

Ein spannendes Thema

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