Ford ruft Mustang Mach-E zurück: Überhitzungsgefahr

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Ford hat einen Rückruf für 34.762 Mustang Mach-E Elektro-Crossover gestartet. Der Grund: ein mögliches Überhitzungsrisiko bei den Hauptkontaktoren der Hochvoltbatterie. Betroffen sind Modelle, die in einem Zeitraum von zwei Jahren zwischen dem 27. Mai 2020 und dem 24. Mai 2022 hergestellt wurden. Hierzu zählen die Versionen mit erweiterter Reichweite, Hinterradantrieb, Allradantrieb und die GT-Versionen.

Laut einem Sicherheits-Rückrufbericht der US-amerikanischen National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) kann das Schnellladen mit Gleichstrom (DC) sowie häufiges starkes Beschleunigen dazu führen, dass die Hauptkontaktoren der Hochvoltbatterie überhitzen. Dies könne zu elektrischen Funken oder Verformungen der Kontaktflächen führen. Das Resultat: Die Kontaktoren könnten nicht schließen, was zu einem unerwarteten Leistungsverlust führen und das Unfallrisiko erhöhen könnte.

Einfach ausgedrückt: Häufiges Schnellladen oder starkes Beschleunigen könnte die elektrischen Schalter im Batteriesystem überhitzen. Dies könnte die Sicherheit und Leistung des Mustang Mach-E beeinträchtigen. Der Automobilhersteller hat angekündigt, die fehlerhaften Teile der betroffenen Fahrzeuge kostenlos in den Vertragswerkstätten auszutauschen. Ford betonte, dass ihm keine Unfälle oder Verletzungen im Zusammenhang mit diesem Mangel bekannt seien. Die Besitzer werden zwischen dem 30. Oktober und dem 10. November über den Rückruf informiert.

Zur Erklärung: Kontaktoren sind Komponenten in einem Hochvolt-System. Wenn sie geschlossen sind, ermöglichen sie den Stromfluss von der Batterie zu den Motoren. Bei Notfällen, wie Unfällen, öffnen sich die Hauptkontaktoren und unterbrechen die elektrische Verbindung zwischen der Hochvoltbatterie und dem Fahrzeug.

Ford scheint von diesem Thema schon länger geplagt. Im Juni 2022 gab es einen Rückruf nach mehreren Berichten über Leistungsverluste durch das gleiche Überhitzungsproblem. Ford hat daraufhin mehrere Software-Updates eingeführt, um die Temperaturen und den Widerstand der Kontaktoren zu überwachen und die Batterie- und Fahrzeugleistung zu reduzieren.

Die NHTSA hat im August 2023 eine Untersuchung eingeleitet, um Fords Umgang mit dem Rückruf zu prüfen. Dies geschah nach Beschwerden von Besitzern über Leistungsverluste trotz des Software-Updates. Laut NHTSA-Daten hat Ford in diesem Jahr 46 Rückrufe gestartet – mehr als jeder andere Hersteller.

Quelle: InsideEVs – Ford Recalls 35,000 Mustang Mach-Es Citing Battery System Hazard

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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GT-Driver:

Bei Ford fließen auch 950A bei Vollgas… also ganz andere Liga ;-)

GT-Driver:

Das ist doch bekannt und es wurden bereits vor Juni 22 bei über 1000 Fahrzeugen noch vor Auslieferung die Hauptschütze gewechselt. Außerdem wurde das Disign geändert da das Problem eher bei etwas anderem als volllast liegt. Mehr möchte und darf ich dazu nicht sagen. Nur dass das Problem bereits letztes Jahr gelöst wurde und diese Aktion nur vorsorglich geschieht, denn die Betroffenen (mich eingeschlossen mit dem Mach-E GT im April 23) haben bereits die neuen Schütze verbaut bekommen. Also diejenigen die aus Sicherheitsgründen, wegen warm werdenden Kontakten auf 1/3 Leistung gedrosselt wurden (was bei mir immernoch 180 PS waren, wieviel genau weiß ich nicht mehr). Also es kann nichts passieren und man kann weiter fahren, nur nicht in 4 sek 0-100 sondern eher 9 sek.
Ja, mehr Rückrufe als jeder andere, weil Ford genau hin sieht ;-)… Aktuell gibt es auch einen Rückruf (mein erster) wegen dem Scheinwerfersteuergerät das eventuell bei den GT’s nicht ganz korrekt die Höhe reguliert. Ist mir noch nicht aufgefallen und ich fahre ständig im dunklen, aber 30min Update inkl. Fahrzeugreinigung mach ich natürlich gerne mit ;-)… der Service und der Garantieumfang ist bei Ford, zumindest gefühlt, am höchsten ;-)

Johannes:

Überraschung :)
Die Schütze im Nissan Leaf (AEV6505A) haben einer Dauerlast von 120A und die Sicherung eine von 350A. Reicht gerade so für den CHAdeMO Ladestrom von 125A und beim Fahren wird eben davon ausgegangen, dass der Dauerstrom unter 120A oder 40 kW liegt. Ist ja in aller Regel auch so. Die Rechnung scheint bei Nissan aufzugehen, bei Ford scheinbar nicht…

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