Luxusautos sollen’s richten: Um die Marge im Bereich von acht bis zehn Prozent zu halten, peilt BMW neben Sparmaßnahmen wie niedrigeren Erfolgsbeteiligungen und Arbeitsverträgen mit geringerer Stundenanzahl auch beim Verkauf einige Anpassungen an: Finanzvorstand Nicolas Peter und BMW-Chef Oliver Zipse setzen Medienberichten zufolge unter anderem auf eine Verdoppelung des Absatzes bei Luxusautos.
Zuletzt hatte BMW bei den Oberklasse-Fahrzeugen der 7er- und 8er Reihe sowie dem Plug-in-Sportler i8 den weltweiten Absatz von 65.000 in 2018 auf 110.000 im laufenden Jahr erhöhen können. Für das Jahr 2020 rechne BMW bereits mit 140.000 Stück. Vor allem von dem neuen Luxus-SUV-Ungetüm X7 und zwei neuen Modellvarianten der 8er-Reihe erhoffe sich der Hersteller positive Impulse für die Marge. Einen X8 als Speerspitze der Unvernunft wollte Peter zwar nicht bestätigen. Allerdings sagte er, dass BMW „permanent über neue Modelle“ nachdenke.
Der Fokus auf das Luxussegment stehe nicht im Widerspruch zu den Klimazielen von Paris, meint der BMW-Vorstand: „Für die meisten Luxusfahrzeuge planen wie die Hybridisierung“, sagte er mit Blick auf die Nachhaltigkeit der unnötig großen und schweren Fahrzeuge. Außerdem sei die Ausweitung des Luxussegments mit seiner vergleichsweise hohen Gewinnmarge wichtig für die Profitabilitätsziele, da „die Elektrifizierung nicht umsonst“ sei. BMW gehe mit hohen Investitionen in Vorleistung, und mit einem X5 Hybrid verdiene der Hersteller weniger als mit einem X5 Diesel.
Bis Ende 2020 soll es trotz des Kostendrucks bei BMW keinen Stellenabbau geben. Der Personalaufbau im neuen Werk in Mexiko und im Batteriezentrum bei München allerdings müsse an anderer Stelle durch Personalabbau wieder ausgeglichen werden, sagte Peter. Wo, wird sich erst noch zeigen müssen.
Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung – Mit Luxus sparen: BMW will den Absatz von teuren Karossen verdoppeln // Spiegel – BMW setzt auf große Luxuskarossen
Der „Hybridskandal“: Kaum einer der Luxushybride von BMW wird jemals eine Steckdose sehen. CO2-Reduzierung auf dem Papier.