In acht Minuten auf 85 Prozent: Chinesen wollen Graphen-Akku bis Jahresende in Serie bringen

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Seit Jahren berichten wir ungefähr im Monatsrhythmus über Forschungen zu neuen und besseren Akku-Technologien, die gegenüber der aktuellen Lithium-Ionen-Batterien Vorteile wie schnelleres Laden, höhere Kapazitäten, mehr Sicherheit sowie eine höhere Lebensdauer versprechen. Tatsächlich für einen Serieneinsatz in einem Elektroauto verfügbar war allerdings noch keine davon. Wenn es Fortschritte gab, dann lediglich im Labormaßstab.

Das könnte sich bald ändern. Denn einem Medienbericht zufolge will das chinesische Unternehmen Guangzhou Automobile New Energy bis Ende dieses Jahres eine Graphenbatterie für die Massenproduktion verfügbar machen. Mit dieser neuen Technologie soll es möglich sein, einen Elektroauto-Akku innerhalb von nur acht Minuten auf 85 Prozent seiner Kapazität zu laden.

Bereits im Jahr 2014 begann die Guangzhou Automobile Group mit der Forschung und Entwicklung der Graphen-Technologie. Graphenmaterialien haben von anderen Materialen unerreichte Eigenschaften, sie sind sehr leicht, sehr fest und supraleitend. Laut Guangzhou Automotive New Energy hat die „Super-Schnellladebatterie“ die Prüfung auf Batteriezellen-, Modul- und Batteriepack-Ebene abgeschlossen. In einem Erprobungsfahrzeug habe sich der neue Akku in einem Hochleistungstest bewiesen. In Punkto Batterielebensdauer und Sicherheit will Guangzhou Automobile New Energy die notwendigen Standards für einen Einsatz in der Serie erreicht haben.

Konkrete Daten wie etwa die Kapazität, Leistungsdichte oder Haltbarkeit der Graphen-Batterie bleibt der Hersteller noch schuldig, ebenso wie eine offizielle Stellungnahme, welche die bislang einzige Quelle dieser News bestätigt. Und auch den Einsatz in der Serie glauben wir erst dann, wenn tatsächlich ein E-Auto mit Graphen-Batterie auf der Straße ist – schließlich gab es in den vergangenen Jahren einfach zu viele Ankündigungen, aus denen dann doch nichts geworden ist. Vielleicht schafft Guangzhou Automobile New Energy aber tatsächlich den Sprung vom Labormaßstab in den E-Auto-Alltag. Der Sprung wäre gar nicht mal so klein.

Quelle: cnTechPost — Chinese EV maker says its graphene technology can charge batteries up to 85% in 8 minutes

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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KaiGo:

Kurze Anmerkung: Genauso wie die Rohstoffe in den Batterien nicht verbraucht werden, wird auch Platin in der Brennstoffzelle nicht verbraucht. Wenn es einmal drin ist, dann ist es drin. Platin ist ein Element, ein Metall, das verflüchtigt sich nicht. Es kann am Ende sicherlich auch aus einer Brennstoffzelle recycled werden. Gleiches gilt für Nickel, Cobalt, Lithium usw bei den Akkus. Die Degradieren natürlich, aber sie bleiben in der Batterie bis zum Recycling.
Was wirklich verbraucht wird, ist Kraftstoff beim Verbrenner. Der löst sich praktisch in Luft auf beim Zünden ;-).

Ich:

Graphen Akkus gibt es schon seit Jahren, ansonsten gibt es nur noch Wasserstoff…, Bin einfach zu früh geboren

Maximilian Pegasus:

Es gibt doch schon Graphen Akkus von Real Graphen, Privatanwender können sich da schon Akkus kaufen und von denen kommt auch die Technik von den Huawei Smartphones die sich mit 65 Watt aufladen lassen und demnächst mit 100 Watt die Graphen Revolution hat also schon vor ein Jahr stattgefunden in Tesla Autos sollen sie auch schon dieses Jahr eingebaut werden.

Simon Maier:

Armdicke Kabel braucht es nur auf der Autobahn im Fernreiseverkehr, da ist die Versorgung der Stationen aufgrund der Anbindung ans Mittelspannungsnetz auch möglich. Nur weil ein Akku schnell geladen werden kann heisst das nicht dass er auch schnell geladen werden muss, zuhause wird für die meisten ein 2kw Ladeziegel reichen.

Simon Maier:

Die kommerzielle Nutzung von Li Ionen Akkus begann erst 1991 durch Sony, davor wurde lediglich geforscht. Die Summen die heute investiert werden sind deutlich größer als früher, weil der Markt durch Fahrzeuge deutlich größer geworden ist als früher, wo die Dinger nur in Consumergeräten genutzt wurden. Von daher mögen die Zeiträume früher relativ gross gewesen sein, heute sind sie kleiner geworden, seit es E Fahrzeuge gibt hat sich auch die Entwicklung der jetzt genutzten Akkus in Bezug auf Energiedichte und Zellchemie beschleunigt.

Stefan:

Wasserstoff hat einen grottenschlechten Gesammtwirkungsgrad und verlängert nur die Abhängigkeit von Großkonzernen. Elektroauto Besitzer können sich weitgehend emanzipieren, wenn sie eine PV Anlage auf dem Dach haben und bei der Lumenaza Stromgemeischaft mitmachen. Der Strommarkt wird damit wieder in Bewegung kommen und die Monopole der wenigen Großkonzerne weiter aufgeweicht.

Rembrand:

Ich auch. Nur die Politik u. Lobbyisten setzen auf Akkus. Wer schon mal einen Akkubrand erlebt hat, weiß das da 1000 mal mehr Schadstoffe freigesetzt werden. Und was kommt am Schluss der Akku ist Sondermüll, den erst jetzt machen sich Firmen Gedanken über die Wiederaufbereitung, Endsorgung =Tesla in Österreich, der abgefackelt ist.

Jürgen B.:

Hallo. Bitte nicht meinen Nachnamen anzeigen, sondern nur Jürgen B.

Den Kommentar von mir von eben aber gerne 1:1 übernehmen.

Danke.

Schönes Wochenende wünsche ich Ihnen.

Grüße, Jürgen Blumenkamp

Jürgen B:

Hallo an den Journalist Michael,

ich denke schon das diese oder eine vergleichbare Technik bald verfügbar ist. Wer es nicht glauben will, kann es ja lassen. Schon bald werden wir hunderte Kilometer im E Auto fahren, ohne Nachladung. Und der eigentliche Ladevorgang geht dann schneller als das Betanken mit fossilen Treibstoff.

Finde ich super. :-)

Grüße, Jürgen B., Raum Osnabrück

Ralf Dangelmaier:

Deshalb den Wasserstoff direkt verbrennen. Einfach die bekannten Verbrennungsmotoren dafür optimieren. Damit kann man auf das extrem komplexe, schwere und aus meiner Sicht aufgrund Herstellung und Entsorgungsaufwand umweltverschmutzende Brennstoffzellen Batterie Systeme verzichten. Würde man eine ehrliche Gesamtenergiebilanz aufzeigen, könnte der Wirkungsgrad eines Verbrennungsmotors gegenüber den oben genannten Sytem wettbewerbsfähig sein. Günstiger in der Anschaffung für den Verbraucher ist er allemal!
…. glaubt eigentlich überhaupt noch jemand an die Brennstoffzelle? Seid 20 Jahren Brennstoffzellenentwicklung , …keine nennenswerte Anzahl an Fahrzeugen auf der Straße.
Wir Nutzer benötigen etwas eine umweltfreundliche, beherschbare und bezahlbare Technologie. Deshalb glaube ich an einen Wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotor kommt Wasserdampf als Abgas heraus….
Motto: Keep it simple

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