Automobilzulieferer ZF und die Arbeitnehmervertretung haben sich nach langen Gesprächen auf ein gemeinsames Vorgehen zur Zukunft der elektrifizierten Antriebe verständigt, wie unter anderem die Automobilwoche berichtet. Im Zentrum steht die Division E, die bei ZF für den Bereich elektrischer Antriebstechnologien zuständig ist. Beide Seiten betonen, dass es darum gehe, Verantwortung gemeinsam zu übernehmen und einen tragfähigen Weg in die Zukunft zu finden. Die Einigung wurde am Rande der Aufsichtsratssitzung Ende Juli unterzeichnet.
Beteiligt waren Vertreter:innen der Geschäftsführung, der IG Metall und des Gesamtbetriebsrats. Das gemeinsame Ziel: Die Division neu ausrichten, wettbewerbsfähig aufstellen und gleichzeitig die Interessen der Beschäftigten im Blick behalten. Im Kern geht es um einen schwierigen Spagat. Einerseits steht ZF unter hohem wirtschaftlichen Druck, denn die Autoindustrie befindet sich im Umbruch. Andererseits wächst der politische Druck, etwa durch CO2-Vorgaben und internationale Handelskonflikte. Die Division E trifft diese Entwicklung besonders hart. Sie bewegt sich in einem Marktumfeld, das sich rasch verändert. Technik, Regularien und Kundenerwartungen wandeln sich gleichzeitig. Diese Mischung stellt das Unternehmen vor komplexe Entscheidungen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.
Deshalb ist bisher keine endgültige Entscheidung gefallen. Die Zukunft der Division E bleibt offen. Bis Ende September wollen beide Seiten nun konkrete Vereinbarungen ausarbeiten. Es geht darum, wie die Sparte künftig organisiert sein soll und welche Auswirkungen das auf die Beschäftigten hat. Ein mögliches Szenario wäre die Ausgliederung oder sogar ein Verkauf. Genau das lehnt die Arbeitnehmerseite jedoch klar ab.
Achim Dietrich von der IG Metall Baden-Württemberg machte deutlich, dass ein Verkauf keine Option sei, die man mittragen könne. Seiner Ansicht nach gehöre die Division E zu ZF und solle auch dort bleiben. Unterstützung erhielt er von IG-Metall-Vertreterin Barbara Resch. Sie sieht das aktuell beschlossene Papier nicht als Abschluss, sondern als Zwischenetappe. Ihrer Einschätzung nach hängt alles von den Ergebnissen der laufenden Gespräche ab.
Die Gewerkschaft hofft, dass mit einer Einigung bis Ende September auch die Überlegungen zu einem Verkauf vom Tisch wären. Bis dahin sollen konstruktive Lösungen erarbeitet werden. Hinter den Kulissen wird nun an Details gearbeitet. Struktur, Zuständigkeiten und mögliche Veränderungen am Standort sollen geklärt werden. Wichtig ist dabei auch, wie ZF auf neue Rahmenbedingungen reagiert.
Für ZF ist klar: Die Division E muss sich weiterentwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür braucht es klare Entscheidungen, die nicht nur kurzfristig wirken, sondern auch langfristig tragen. Die Einigung mit der Arbeitnehmerseite ist dabei ein erster Schritt – keine Lösung, aber ein gemeinsamer Rahmen.
Quelle: ZF – Pressemitteilung vom 31.07.2025 / Automobilwoche – ZF verschiebt Entscheidung über Division E