Xiaomi Auto: Verluste sinken, mehr als 100.000 Auslieferungen

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Xiaomi

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 3 min

Der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi hat die Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht und blickt dabei auf ein rasantes Wachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Umsatz der Xiaomi-Gruppe ist dabei um 30,5 Prozent auf 92,5 Milliarden Yuan (etwa 12,25 Milliarden Euro) angestiegen, während der Nettogewinn um 4,4 Prozent gestiegen ist und bei 6,3 Milliarden Yuan (830 Millionen Euro) liegt. Während der Xiaomi-CEO Lei Jun die Quartalsergebnisse als „die stärkste Leistung in der Geschichte“ der Gruppe bezeichnet, führt CFO Lin Shiwei das Wachstum hauptsächlich auf das Wachstum des Automobilgeschäfts zurück.

Als neuer Autohersteller hat Xiaomi in kürzester Zeit (konkret 230 Tage) die Marke von 100.000 Einheiten geknackt und damit einen neuen Rekord aufgestellt. Damit löst der Konzern die Konkurrenz von Aito ab, die 448 Tage benötigt hatte. Im Vergleich dazu brauchte Li Auto zwei Jahre, Nio drei Jahre und Tesla zwölf Jahre, um dieses Ziel zu erreichen.

Das ursprüngliche Produktionsziel von 100.000 Elektroautos hat Xiaomi inzwischen auf 130.000 Einheiten für 2024 erhöht. Mit etwa 20.000 Elektroautos pro Monat liegt die Produktionskapazität deutlich über dem geplanten Wert von 12.500 Einheiten pro Monat. Die höhere Fabrikauslastung und die schnellere Produktionsrate haben zu besseren Zahlen für Xiaomi Auto beigetragen, wie Car News China folgert.

Obwohl Xiaomi Auto mit 9,7 Milliarden Yuan (1,29 Milliarden Euro) etwa 10 Prozent zum Gesamtumsatz von Xiaomi beiträgt, machte das Geschäftsfeld Elektroauto separat betrachtet einen Verlust von 1,5 Milliarden Yuan (200 Millionen Euro). Dennoch zeigt sich eine deutliche Verbesserung gegenüber dem zweiten Quartal, in dem der Umsatz bei 6,4 Milliarden Yuan (850 Millionen Euro) lag und der Verlust 1,8 Milliarden Yuan (240 Millionen Euro) betrug.

Auch wenn der Geschäftsbereich Automobil weiterhin Verluste schreibt, konnte der Verlust pro Auto deutlich reduziert werden. Bei den 39.790 Einheiten, die Xiaomi im dritten Quartal ausgeliefert hat, lag der Verlust pro Auto bei knapp 38.000 Yuan (etwa 5000 Euro) und der Bruttogewinn stieg auf 17,1 Prozent an. Im vorherigen Quartal lag die Bruttogewinnspanne für 27.307 ausgelieferte Autos zwar bei 15,4 Prozent, dennoch lag der tatsächliche Verlust pro Auto bei 66.000 Yuan (etwa 8750 Euro). Xiaomis Bruttogewinnspanne von 17,1 Prozent im dritten Quartal entspricht Teslas Gewinnspanne im selben Zeitraum, wie Car News China berichtet.

Für das vierte Quartal, in dem der chinesische Konzern fast so viele Elektroautos produzieren will wie in Quartal 2 und 3 zusammen, wird eine noch bessere Leistung erwartet. Dabei profitiert Xiaomi von Skaleneffekten, da die Produktionsrate und die Auslastung der Fabrik steigen. Gleichzeitig ist im dritten Quartal der durchschnittliche Verkaufspreis des SU7 auf 238.800 Yuan (etwa 31.700 Euro) gestiegen, verglichen mit 227.000 Yuan (etwa 30.100 Euro) im zweiten Quartal. Der Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass mehr Kunden die Max- und Pro-Versionen bestellten, anstatt der Standard-Edition.

Für das kommende Jahr hat Xiaomi-CEO Lu Weibing eine erste Prognose geäußert: „Als neuer Geschäftsbereich könnte die Wachstumsrate des Automobilgeschäfts im nächsten Jahr die schnellste aller unserer Geschäftsbereiche sein.“

Quelle: Car News China – Xiaomi reduces loss per car to $5,250 in Q3 and deliveries now exceed 100,000

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S. Endres:

Klar ist das Auto gelungen. Aber ist sieht halt nur aus wie ein Supersportwagen. Ich bin gespannt wie lange XIOMI 8K pro Auto zuschiesst. Da müssen die auf Dauer viele Handies verkaufen. Das Skalieren nicht so einfach ist hat ELON mit der „production hell“ uns ja verdeutlicht.

Dr. Kralle:

Ja, wahrscheinlich wird es so sein. Dennoch erstaunlich, dass Xiaomi ein solches Fzg. in China zu dem Preis anbieten kann.

Kirk:

Die Preise, die hier genannt werden beziehen sich ja auf den chinesischen Markt. Falls der SU7 jemals zu uns kommen wird, werden diese sicher locker um 20.000€ höher liegen.

Tom:

Das Fahrzeug ist echt der Wahnsinn. Schönes Design und super Technik unter der Haube.

Dr. Kralle:

Respekt. Das ist aus dem Stand heraus eine beachtliche Leiotung. Auch wenn man sich zumindest beim Design etwas von anderen wie u.a. Audi und Porsche abgeschaut hat. Erstaunlich ist auch der Preis für das Fahrzeug. Das nenne ich mal ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis. Ich denke mal, dass das Fzg. in Deutschland auch gut ankäme.

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