Wird Tesla zum Vorbild für Ferrari?

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 2 min

Ferrari ist eine der berühmtesten und prestigeträchtigsten Automarken der Welt. Der italienische Hersteller von Sportwagen und Formel-1-Boliden steht für Leidenschaft, Geschwindigkeit und Emotionen. Doch wie passt das zusammen mit der Elektromobilität, die immer mehr an Bedeutung gewinnt?

Ferrari-Chef Benedetto Vigna hat sich zu diesem und weiteren Themen geäußert. Er lobte dabei Tesla als Vorbild für die Branche und dankte dem amerikanischen Elektroauto-Pionier für die Schaffung eines Marktes für emissionsfreie Fahrzeuge. “Tesla hat einen fantastischen Job gemacht, indem es den Kunden gezeigt hat, dass Elektroautos Spaß machen können”, sagte er.

Vigna betonte aber auch, dass Ferrari seinen eigenen Weg gehen werde und nicht einfach Tesla kopieren wolle. Er kündigte an, dass Ferrari erst 2026 sein erstes vollelektrisches Modell auf den Markt bringen werde, nachdem es zuvor noch einige Hybrid-Fahrzeuge lancieren werde. Er begründete diese Entscheidung damit, dass die Technologie noch nicht ausgereift sei und dass Ferrari seinen Kunden ein einzigartiges Erlebnis bieten wolle.

Wir wollen nicht nur ein Auto mit einem Elektromotor bauen”, sagte er. “Wir wollen etwas Neues schaffen, das die DNA von Ferrari respektiert.” Dazu gehöre auch der charakteristische Sound eines Ferrari-Motors, den er auch bei einem Elektroauto erhalten wolle.

Ferrari sieht sich also vor allem als Luxusmarke, die sich von der Masse abheben will. Das bedeutet aber auch, dass es einige Hürden zu überwinden gibt, um mit der Elektrifizierung erfolgreich zu sein. Zum einen muss Ferrari seine treuen Fans überzeugen, die vielleicht an dem traditionellen Verbrenner festhalten wollen. Zum anderen muss Ferrari seine Exklusivität bewahren, die sich unter anderem in hohen Preisen und limitierten Stückzahlen ausdrückt.

Tesla hingegen verfolgt eine andere Strategie: Das Unternehmen von Elon Musk will die Elektromobilität für alle zugänglich machen und setzt auf Massenproduktion und niedrigere Preise. Tesla hat zudem einen großen Vorsprung in Sachen Software und autonomes Fahren, was für viele Kunden ein wichtiger Faktor ist.

Tesla ist also nicht nur ein Vorbild für Ferrari, sondern auch ein starker Konkurrent. Die Frage ist, ob Ferrari in der Lage sein wird, einen eigenen Weg in Sachen Elektromobilität zu finden, der seine Identität bewahrt und gleichzeitig den Anforderungen des Marktes gerecht wird.

Die Antwort darauf wird wohl erst 2026 kommen – oder vielleicht sogar noch später.

Quelle Autonews Europe: Ferrari CEO moves fast like Tesla while forging own path on EVs

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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Hiker:

Ferrari kann man nicht nur auf den Antrieb reduzieren. Ferrari verkörpert Leistung, Luxus, Ästhetik und ein einzigartiges Fahrerlebnis. Tesla kann das beim besten Willen nicht bieten. Wird es vermutlich auch nie können. Es ist ein und bleibt ein Amerikanisches Auto, gebaut für amerikanische Kunden. Das ist wie früher der Mustang oder die Corvette. Tolle Autos durchaus. Aber nicht annähernd das was ein Ferrari verkörpert. Automobile Perfektion mit einem guten Schuss Italianita. Ich bin begeistert von Tesla. Ferrari hat meine absolute Bewunderung und ist unvergleichlich.

Bernd:

Derjenige der je einen echten Ferrari gefahren hat , wird sich 2 x überlegen einen E Ferrari zu kaufen.Der Motor egal 8 oder 12 Zylinder ist und bleibt Emotion pur . Ein Elektrogesäusel egal wie schneller ist , ist kein Ferrari mehr sondern dann vergleichbar und austauschbar mit den Amis u Chinesen . Da gehört das komplette Paket dazu

Thomas Steibl:

Und auf den Gedanken einer Zusammenarbeit kommt man gerade da nicht?

Die Deutschen waren ja zu kurzsichtig (oder präpotent?) um das Angebot von Musk anzunehmen seine Infrastruktur und die Software zu nutzen…..und hinken softwaretechnisch heute noch Jahre hinter Tesla her.

Vielleicht wäre es für Ferrari interessant sich nicht um den Software- oder Infrastrukturteil kümmern zu müssen und ein Joint Venture mit Tesla einzugehen.
Dann könnte man sich bei Ferrari um das kümmern was sie wirklich können.
Nämlich grenzgeniale Autos bauen.

Läubli:

PPPS: …und die Beschleunigung an Bugatti! ;))

Christoph:

Ja, das Wort „Kunstwerk“ habe ich ins Spiel gebracht, da ich es mehr als alles andere mit Ferrari in Verbindung bringe. Und warum überhaupt Ferrari mit Tesla verglichen werden muss, erschließt sich mir nicht, da beide Firmen wie im Artikel und wie du selbst sagtest, ein komplett anderen Ansatz verfolgen. Und ja, sicherlich ist der Begriff „Kunst“ weitläufiger und interpretierfähiger, als wir beide nur erahnen könnten. Ich hatte mal eine Diskussion mit einem Maschinenbauer, der eine Einpackmaschine für TK-Pizzas konstruiert hat… Egal. So gesehen könnte man auch die Frage stellen ob eine TK-Pizza-Einpackmaschine mit Tesla vergleichbar ist. Aber das führt wohl zu weit.

PS: Obwohl mich die Frontscheinwerfer vom Model 3 gerade bei Nacht irgendwie an Ferrari erinnern, keine Ahnung warum.
PPS: …und die Räder an TK-Pizza

Läubli:

Niemand – sorry, außer du – redet hier von Kunstwerken.

Autos an sich sind jedoch tatsächlich kleine Kunstwerke, weil es recht komplexe Maschinen sind, von denen man verlangt, dass diese auch noch immer funktionieren müssen. Da ist die Definition „Kunstwerk der Technik“ gar nicht so weit entfernt, das hast du schön gesagt.

Was man aber kaum vergleichen kann, wären die beiden Marken Ferrari vs. Tesla. Wenn, dann nur von den Beschleunigungswerten her. Ansonsten haben die beiden Hersteller komplett differierte Ziele und ebenso verschiedene Endkunden. Wobei ein Teslafahrer, gut möglich, in seiner Garage wohl auch noch einen Ferrari beherbergt, wer weiß… das „Gutmenschbild“ mit Tesla durch die Woche – in Zeiten des Weekends mit Spaß am Sport dann über Land im Ferrari. Kann ich mir sehr gut vorstellen.

Tom62:

Tesla SOLL kein Vorbild für Ferrari werden! Es sind völlig unterschiedliche, faszinierende Parallelwelten: andere Grundsätze, Denk/arbeitsweise, Zielgruppen etc..

Christoph:

Ferrari ist doch nicht nur ein Auto (wenn überhaupt). Ein Ferrari ist ein Kunstwerk auf Rädern. Tesla kann man sicher eine gewisse Ästhetik unterstellen, aber ein Kunstwerk zu sein führt dann wohl etwas zu weit. Ich bin echt gespannt, wie der erste elektrische Ferrari sein wird.

Läubli:

Danke Marc, dein Hinweis auf einen Wiederspruch des Verständnisses deinerseits ist wohl subjektiv.

Das ist nicht so schlimm, wir können das ja lesen und sogar verstehen. Ich verstehe das nämlich so: Der Titel ist eine Frage – die Antwort findest du im Text – oder liege ich falsch?

Ich finde den Eintrag super und absolut plausibel.

Marc:

Überschrift: Wird Tesla zum Vorbild für Ferrari?
Text: Vigna betonte…, dass Ferrari seinen eigenen Weg gehen werde
 

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