Am ersten Tag des Green Auto Summit in Stuttgart hielt Winfried Hermann, der Verkehrsminister von Baden-Württemberg, einen Vortrag zum Thema “Driving change: Baden-Württembergs path to climate-neutral transport”. Hermann betonte die wachsende Unterstützung aus der Bevölkerung für eine nachhaltige Zukunft und die dringende Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen.
Er wies darauf hin, dass der Verkehrssektor für mehr als 10 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich ist. “Mobilität weltweit muss sich schneller transformieren”, so Hermann. Baden-Württemberg hat sich das Ziel gesetzt, bis 2040 vollständig klimaneutral zu sein – fünf Jahre vor der Europäischen Union. Die Verkehrsemissionen sollen bis 2030 um 55 Prozent gesenkt werden.
Zwei Hauptfaktoren sind laut Hermann entscheidend: neue Mobilitätsmuster und der Übergang zu CO₂-neutralen Fahrzeugen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. “Unser Ziel ist, dass im Jahr 2030 jedes zweite Auto klimaneutral fährt”, betonte er.
Baden-Württemberg ist weltweit für seine Automobilindustrie bekannt. Doch trotz der Stärken des Landes gibt es Herausforderungen, insbesondere in den globalen Lieferketten und der Digitalisierung. Dennoch lobte Hermann die Fortschritte der Hersteller und Zulieferer in Baden-Württemberg in Richtung einer digitalen und elektrischen Zukunft.
Hermann gab auch einen Überblick über den aktuellen Stand der Elektromobilität im Land. Er betonte, dass Batterieelektrik der Schlüssel zur Dekarbonisierung von Personenwagen sei und wies auf den signifikanten Anstieg der Ladeinfrastruktur in den letzten Jahren hin. “Um dies zu erreichen, streben wir rund 2 Millionen private Ladepunkte und bis zu 100.000 öffentliche Ladepunkte an”, erklärte er.
Ein besonderes Merkmal von Baden-Württembergs Ansatz sei der Netzwerkansatz. Hermann sprach über den “Strategischen Dialog für den Automobilsektor”, ein Forum, in dem Akteure aus Industrie, Politik und Wissenschaft zusammenkommen, um die Transformation zu gestalten.
Zum Abschluss betonte Hermann die Notwendigkeit, den Übergang zur Dekarbonisierung der Mobilität in den nächsten Jahren zu beschleunigen. “Wir müssen an vorderster Front stehen und benötigen die volle Verpflichtung von Politik, Industrie und Wissenschaft weltweit”, schloss er. Aus meiner Sicht ein spannender Vortrag, dem ich vor Ort beiwohnen durfte. Nun muss man nur noch die angedachten und bereits eingeschlagene Wege weiterverfolgen.