Ford Elektroauto-Vorstand Darren Palmer hat den Autohersteller in einem Gespräch mit Autoblog mit dem Techkonzern Apple verglichen, um zum Verständnis dafür beizutragen, was Ford mit dem Mustang Mach-E erreichen will und was Elektroautos von herkömmlichen Fahrzeugen unterscheidet. Palmer zufolge war die Einführung der Touchscreen-Technologie bei der Einführung des iPhone im Jahr 2007 nicht nur eine Abweichung von der damals gängigen Norm, sondern habe „die Nutzung von einem reinen Telefon zu einem Internetportal geändert.“
Obwohl Kunden damals zwar das Fehlen von Tasten bemerkten, sei vielen der grundsätzliche Paradigmenwechsel gar nicht bewusst geworden. Im Gegenteil, viele hätten bemängelt, dass der Akku des iPhone nur einen Tag lang hält, statt drei Tage, wie von den damals gängigen Tastenhandys gewohnt, mit denen man nur Telefonieren und SMS schreiben konnte. Mit anderen Worten: Die meisten Kunden damals waren zunächst nicht beeindruckt und sahen eher die Mängel – und eben nicht, was man mit einem iPhone alles tun konnte.
So sei es auch mit Elektroautos, findet Palmer. Reichweite, Preis und Ladeinfrastruktur werden von Kritikern meist als Mängel wahrgenommen – obwohl E-Autos in diesen Belangen und für den Großteil der Anwendungsfälle schon absolut alltagstauglich und preislich attraktiv sind. Palmer sagt, man müsse die positiven Eigenschaften von besser E-Autos hervorheben, um Kunden deren Vorteile klar zu machen.
Käufer sollen den Mach-E unbedingt haben wollen
Bei der Entwicklung des Mach-E habe Ford deshalb darauf geachtet, eher ein „Bedürfnis“ als ein „Muss“ zu schaffen: Die Leute sollten das Auto unbedingt haben wollen, anstatt sich aufgrund einer gesetzlichen Verpflichtung zu einem nachhaltigen Antrieb für das Fahrzeug zu entscheiden. Ford wolle mit dem Mach-E explizit keine Nische bedienen, sondern den kompakten und sportlichen Crossover, ein aktuell stark boomendes Segment, in hohen Stückzahlen verkaufen: „Wir verkaufen Hunderttausende davon“, ist sich Palmer sicher.
Eines der Attribute, das den Mach-E von seinen Mitbewerbern unterscheide und für Kunden attraktiv macht, sei die Leistung: „Der Mach-E ist so abgestimmt, dass er sich wie ein Fahrzeug mit Hinterradantrieb anfühlt“, erklärt Palmer. „Wenn Sie auf das Gaspedal treten, spüren Sie, wie das Auto von den Hinterrädern geschoben wird. Der Mach-E soll sich ganz klar wie ein Mustang anfühlen“, nicht wie ein Fronttriebler.
Auch das Spurtvermögen sei in dieser Klasse überdurchschnittlich, von null auf hundert schafft es der Mach-E in gut fünf Sekunden, wobei Fords E-Auto-Vorstand das unmittelbar ab Start zur Verfügung stehende volle Drehmoment als positives E-Auto-Attribut hervorhebt. Palmer geht davon aus, dass einige potenzielle Kunden mit dem Mach-E zum ersten Mal in einem Elektroauto fahren werden: „Sie werden dieses Gefühl entdecken und werden begeistert sein“, ist sich der Manager sicher.
Quelle: Autoblog – Ford’s Mustang Mach-E game plan: Build an electric car people ‚want and desire‘