Erfahrungen: Warum Menschen wirklich auf E-Autos setzen

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Kaum ein Thema wird derzeit so hitzig diskutiert wie die Elektromobilität. In Talkshows, Zeitungsartikeln und sozialen Medien werden Argumente ausgetauscht, Prognosen erstellt und Standpunkte verteidigt. Dabei fällt auf: Viel zu oft reden Menschen über Elektroautos, die selbst noch nie eines gefahren sind oder mal tiefer mit der Materie beschäftigt haben. Ihre Meinungen stützen sich häufig auf theoretische Überlegungen, einzelne Schlagzeilen oder persönliche Vorurteile – aber nicht auf eigene Erfahrungen. Genau das wollten wir ändern.

Um ein echtes Bild davon zu zeichnen, was Elektromobilität heute tatsächlich bedeutet, haben wir gezielt diejenigen gefragt, die es wirklich wissen: Fahrer:innen, die seit Jahren elektrisch unterwegs sind. Menschen, die den Wandel nicht aus der Ferne beobachten, sondern ihn im Alltag leben. Über 100 E-Autofahrer:innen haben innerhalb weniger Stunden auf unseren Aufruf im Newsletter reagiert und uns ihre Geschichten geschickt. Kurze, ehrliche, oft sehr persönliche Momentaufnahmen, die zeigen: Elektromobilität ist längst mehr als eine Frage von Technik oder Ideologie.

Ihre Antworten erzählen von Alltagserlebnissen, von kleinen Aha-Momenten bis hin zu nachhaltigen Veränderungen in ihrem Denken und Handeln. Und sie machen deutlich, dass es nicht den einen Grund gibt, elektrisch zu fahren – sondern eine Vielzahl von Erfahrungen, die alle auf ihre Weise spürbar machen: Genau deshalb fahre ich elektrisch, die viele auch schon zu unserer ersten Frage „Was schätzt du an der E-Mobilität am meisten?“ geteilt haben.


Das gute Gefühl, der Umwelt etwas zurückzugeben

Ein zentrales Thema, das sich durch viele Zuschriften zog, war der Umweltgedanke. Gerade in alltäglichen Situationen wird den Fahrer:innen bewusst, was es bedeutet, lokal emissionsfrei unterwegs zu sein. So beschreibt Susanne K., 41 Jahre alt (Hyundai Kona Elektro), einen Moment, der sie besonders bewegt hat: „Als ich neben einem alten Diesel im Stau stand und die dichten Abgaswolken sah, wusste ich: Ich möchte nie wieder Teil davon sein.“ Auch Bernhard W., 68 (Tesla Model Y), berichtet von einem ähnlichen Erlebnis beim Spaziergang: „Die Abgase der Verbrenner waren plötzlich so spürbar störend, dass ich mich einmal mehr in meiner Entscheidung bestätigt fühlte.“ Frank W., 49 (Hyundai Ioniq 5), ergänzt: „Wenn ich ältere Autos sehe, die eine Rauchfahne hinterlassen, freue ich mich innerlich, dass ich emissionsfrei fahre.“ Diese Erfahrungen sind es, die im Alltag immer wieder kleine Bestätigungen liefern, dass Elektromobilität nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch des persönlichen Beitrags zum Umweltschutz ist.

Fahrspaß, Alltagstauglichkeit und die Freiheit des Ladens zuhause

Neben der Umwelt spielt das persönliche Fahrgefühl eine große Rolle. Besonders deutlich wird das bei August K., 44 (Skoda Enyaq iV80): „Die Spontanität beim Beschleunigen, das lautlose Dahingleiten – das ist jedes Mal ein kleiner Glücksmoment.“ Auch Lisa M., 36 (Tesla Model 3), schildert begeistert: „Ich liebe es, früh morgens leise durch die Stadt zu fahren, wenn alles noch schläft.“ Dass Elektromobilität jedoch nicht nur Spaß, sondern auch praktische Vorteile bietet, zeigt die Erfahrung von Wolf T., 66 (Kia e-Niro): „Mein Auto über Nacht an der eigenen Steckdose zu laden, gibt mir eine Unabhängigkeit, die ich früher nie hatte.“

Ähnlich sieht es Friedrich H., 52 (Kia EV6): „Ich habe eine Photovoltaik-Anlage installiert und tanke meinen selbst produzierten Strom – das fühlt sich an wie echte Freiheit.“ Für viele, wie auch Michael M., 39 (BMW i4), bringt Elektromobilität zudem einen weiteren praktischen Vorteil: „Nie wieder Tankstellenstress, nie wieder Ölwechsel. Einfach einstecken und fertig.“ Gerade im stressigen Alltag wird diese neue Einfachheit oft erst richtig spürbar und geschätzt.

Auch wenn viele ursprünglich aus Umwelt- oder Technikbegeisterung auf Elektromobilität umgestiegen sind, haben sich für etliche Nutzer:innen finanzielle Vorteile als angenehme Begleiterscheinung herausgestellt. Sebastian K., 45 (Renault Zoe), fasst es so zusammen: „Im Alltag spare ich locker einige hundert Euro im Jahr, allein durch günstigere Energiekosten und weniger Wartung.“ Dabei fällt auf, dass auch längere Strecken für viele kein Problem mehr darstellen. Clemens H., 53 (Kia E-Soul), erinnert sich: „Eine Rundfahrt über die Alpen mit 200 Kilometern war für mich der Beweis, wie alltagstauglich mein E-Auto ist.“

Gerhard S., 58 (Tesla Model 3), berichtet von seiner Reise nach Süditalien: „Ein wenig Planung reicht, und die Fahrt wird entspannt. Schnelllader sind mittlerweile an vielen Streckenabschnitten verfügbar.“ Diese Erfahrungen zeigen, dass Elektromobilität längst nicht mehr auf Kurzstrecken beschränkt ist – sondern neue Perspektiven für Reisen und Mobilität eröffnet.

Elektromobilität im Alltag: Ein neues Selbstverständnis

Für viele Befragte ist Elektromobilität inzwischen so selbstverständlich geworden, dass sie sich kaum noch Gedanken darüber machen. Konrad S., 61 (BMW i3), erzählt: „Nach anfänglicher Skepsis habe ich sehr schnell gemerkt: elektrisch fahren fühlt sich einfach richtig an.“ Auch Anne L., 34 (Hyundai Ioniq 5), beschreibt ihre Erfahrung: „Schon nach wenigen Wochen war klar: Ich steige nie wieder auf einen Verbrenner um.“ Michael I., 50 (Tesla Model Y), bringt es auf den Punkt: „Fast täglich spüre ich, wie entspannt, sauber und angenehm das Fahren geworden ist.“ Und Manfred A., 66 (Mitsubishi Eclipse Cross PHEV), ergänzt: „Gerade in Städten, wo Verbrenner in Tiefgaragen oder Innenstädten zunehmend eingeschränkt werden, spüre ich die Vorteile ganz konkret.“ Was sich aus all diesen Stimmen heraushören lässt: Elektromobilität ist für viele längst keine bewusste Entscheidung mehr – sie ist einfach Teil ihres neuen Alltags geworden.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Ulrich Sancken:

Wenn das mal nicht inzwischen 49 Cent sind?!

Roman Holzer:

Aber in China bei der Akku Produktion ist es dann Okey Sehe Smart, Herr Ronaldo. Die freuen sich da drüben bestimmt.

Helmut:

Ich habe mir mit 69 Jahren noch ein e Auto angeschafft. Mein altes ein Beziner wurde verschrottet. Nachdem ich eine Photo Voltaik Anlage nutzen kann viel mir die Wahl leichter. Am Anfang war es schon eine Herausforderung mit der Tankerei. Dann sind wir in die Bretagne gefahren ohne Probleme wobei ich nur eine Reichweite von 270 km habe..Seit dem bin ich überzeugt von meiner Entscheidung. Wichtig ist ein Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Keine Stänkereien und Lärmbelästigung kein CO2. Ich bin zufrieden und würde nie mehr wechseln.

Johannes:

Könnte dauern bis sich einer findet

Johannes:

Ölverbrennen ruiniert unseren einzigen Lebensraum und wir haben keine Möglichkeit umzuziehen. Verbrenner sind für die ganze Menschheit nicht praktikabel

Tonny:

Bei mir ist es die Selbstdisziplin. Bin mit meine Verbrenner immer sehr flott gewesen. Seit fast 5 Jahren fahre ich Elektrisch. Nun muss ich entspannter und auch hin und wieder mit Köpfchen fahren. Ich fahre trotzdem immernoch fast 30000km pro Jahr. War echt eine Umgewöhnung für mich. Man hat seit dem viel Positives und auch Negatives erlebt. Aber ich kehre nicht mehr zum Verbrenner zurück.

Matze:

Nein. Wasserstoff ist ein totes Pferd!

Wolfbrecht Gösebert:

„Bremsen ist keine Energieverschwendung[ … ]ausser bei Tesla[ … ]dort bremst man sofort mit der Scheibe.“

Es gibt inzwischen leider – nicht zuletzt wg. des CEOs mit starker politischer „Schlagseite“ – viele gewichtige Argumente gg. die Anschaffung/Nutzung eines Teslas! Ja, sogar gg. die Nutzung des Supercharger-Netzes.

Technischer Unfug – wie Deine Behauptung – zählt aber NICHT dazu.

Wolfbrecht Gösebert:

„… nächstes Auto soll ein rein elektrisches sein. Dafür will ich mir einen Anschluss an den Herdstrom einrichten.“

Gute Entscheidung :)
Technisch ist das meist mit einer »Vorrangschaltung« lösbar. Das sollte bei einer ggf. notwendigen Absprache mit dem elektrisch Verantwortlichen VORHER abgeklärt sein. In manchen Fällen ist dabei auch die oft preiswerte Installation einer roten CEE-16-Steckdose (IEC-60309) sinnvoll, über die dann eine „mobile Wallbox“ das Auto lädt.

Pedro G.:

Ich fahre seit 2022 elektrisch auch längere Strecken und lade hauptsächlich bei einem Discounter um DC 50 kWh für 39 Cent ⁉️

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