VW-Chef: Werke und Stellenstreichungen unvermeidbar

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Volkswagen | Thomas Schäfer, VW Markenchef

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Volkswagen steht vor einschneidenden Veränderungen. Der Konzern plant, mehrere Werke in Deutschland zu schließen und Arbeitsplätze abzubauen. Diese Schritte seien notwendig, um die Produktion an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen, erklärte VW-Markenchef Thomas Schäfer. Sowohl Produktionsstätten für Komponenten als auch Auto-Werke könnten betroffen sein. Ein Verzicht auf Schließungen sei derzeit nicht absehbar, so Schäfer gegenüber der Welt am Sonntag.

Der geplante Stellenabbau soll über bestehende Programme wie Altersteilzeit und freiwillige Aufhebungsverträge erfolgen. Allerdings betonte Schäfer, dass diese Maßnahmen nicht ausreichten, wie die Tagesschau berichtet. Ein vollständiger Abbau allein über diese Wege würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Innerhalb von drei bis vier Jahren soll die Marke umfassend neu ausgerichtet werden. Kündigungen könnten dabei unausweichlich sein. Insbesondere, wenn man den eng gesteckten und notwendigen Zeitrahmen einhalten wolle.

Gleichzeitig laufen intensive Tarifverhandlungen zwischen Volkswagen und der IG Metall. Am Donnerstag fand in Wolfsburg die dritte Verhandlungsrunde statt. Begleitet wurde das Treffen von einer Großkundgebung, an der etwa 7000 Beschäftigte aus Niedersachsen, Hessen und Sachsen teilnahmen. Betriebsratschefin Daniela Cavallo warnte, dass dies nur ein Vorgeschmack auf mögliche Proteste sei. Ab Dezember könnten Warnstreiks folgen, falls keine Einigung erzielt werde.

Die Arbeitnehmervertretung fordert klare Zusagen für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Standorten. Im Gegenzug wären Mitarbeitende und Führungskräfte bereit, Gehaltseinbußen hinzunehmen. Laut IG Metall und Betriebsrat könnte VW auf diese Weise bis zu 1,5 Milliarden Euro einsparen. Schäfer zeigte sich offen für Kürzungen im Management. Bereits seit Anfang des Jahres wurde das Fixgehalt des Vorstands um fünf Prozent reduziert. Zudem verzichteten Führungskräfte auf eine Inflationsausgleichszahlung von 1000 Euro sowie auf eine geplante Gehaltserhöhung von 3,5 Prozent.

Die Gewerkschaft macht Druck auf das Unternehmen. Nach der ergebnislosen Verhandlungsrunde am Donnerstag kündigte die Tarifkommission der IG Metall einstimmig Warnstreiks ab Dezember an. Verhandlungsführer Thorsten Gröger erklärte, dass ein Arbeitskampf bevorstehen könnte, wie ihn Deutschland seit Jahren nicht mehr erlebt habe. Wie lange und intensiv dieser Konflikt ausgetragen werde, liege in den Händen von Volkswagen.

Quelle: Tagesschau.de – VW-Chef hält an Schließung von Fabriken fest

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Pedro G.:

Was mich an der Diskussion interessiert !
Was produziert VW Europa und was wird in % wohin verkauft ?
Das gleiche bei VW China und bei VW Amerika ?

Nur fiktive Beispiele
Wenn VW Europa 75 % Verbrenner produziert und da von 50 % nach China verkauft werden sollten – aber Keiner kauft die Autos – hat VW Europa ein Produktionproblem !

Wenn VW China 500 000 Autos produziert aber nur die Hälfte gekauft werden ist das auch ein Problem !

Da ist die Frage welcher Kontinent Standort wieviel Umsatz / Gewinn / Verlust macht !

Hiker:

Es ist wenig sinnvoll anhand der Zahlen in DE den VAG Konzern beurteilen zu wollen. Vor allem in China hat der Konzern grosse Einbussen hinnehmen müssen. VW muss dringendst seine Strategie dem Markt anpassen. Falls die Zusammenarbeit mit Rivian einen Fortschritt bei Hard und Software bringt, bleibt Hoffnung. Auch wenn es viele Deutsche VW Besitzer nicht wahrhaben wollen, die Hard und Software der Autos ist einfach ungenügend.

pani:

Im Januar kommt der Skoda Elroq und ? 2026 der ID2 all. Ich denke, für die Produktion dieser beiden Autos wird der VW Konzern wahnsinnig viel Produktionskapazitäten brauchen. Eine andere Frage ist natürlich, ob sich mit diesen Autos viel Geld verdienen lässt.
Aber ich bin mir keineswegs sicher, ob nicht sogar die VW COs die Lage des Konzerns bzgl. der zukünftigen Entwicklung falsch einschätzen. In der Zulassungsstatistik für D sind 6 Fahrzeuge aus dem VW Konzern unter den ersten zehn. Und das zurecht.
Aus „Bing“ :
„Gesendet von Copilot:
Hier sind die Top 10 der meistzugelassenen Elektroautos in Deutschland im Oktober 2024:
Skoda Enyaq: 3.312
VW ID.7: 2.427
VW ID.4 und ID.5: 2.174
Cupra Born: 1.950
Mercedes EQE: 1.358
VW ID.3: 1.285
Tesla Model Y: 1.276
BMW i4: 1.112
Hyundai Ioniq 5: 1.045
Audi Q4 e-tron: 1.012“.
Wenn man die Zahlen mal addiert, müssen den anderen Herstellern doch die Tränen kommen.
Schau mer mal.

S. Eckardt:

Als ob Warnstreiks etwas an der dramatischen Lage bessern könnten.
Sägt nur weiter an dem Ast auf dem ihr sitzt …

Apfel:

Interessant wie sich das 2025 entwickeln wird.
Einerseits muss der Absatz der E-Autos steigen, andererseits muss VW auch die Werke und mitarbeiter effektiv auslasten.
Mitte des Jahres dürfen die dann auch Mitarbeiter entlassen im größeren Stile.
Bin gespannt, ob dann direkt etwas umgesetzt wird und Werke geschlossen werden.

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