VW Werk Kassel liefert wesentliche Komponenten für alle E-Autos auf MEB-Basis

Cover Image for VW Werk Kassel liefert wesentliche Komponenten für alle E-Autos auf MEB-Basis
Copyright ©

Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die E-Offensive von Volkswagen nimmt Gestalt an, wie unser Autor Michael am Montag berichtet hat. Anfang der Woche ist im Werk Zwickau die Serienproduktion des ID.3 gestartet. Dem ersten Elektroauto von VW auf Basis des MEB-Baukasten. Neben der Fertigung im Werk Zwickau sind auch die Komponentenwerke Braunschweig, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg am ID.3 beteiligt.

In all diesen Werken werden wichtige Bauteile wie die E-Maschine oder das Batteriesystem gefertigt. Die Fahrzeugwerke Emden und Hannover sollen ab 2022 ebenfalls mit der Produktion von E-Autos beginnen. Zusammen mit Northvolt will der Konzern zudem eine Gigafactory für Batteriezellen in Salzgitter aufbauen. Kassel kommt derzeit, als Lieferant für elektrischen Antriebe, Guss- und Plattformteile für den ID.3, ein besonders tragende Rolle zu teil.

„Ich bin stolz auf die engagierten Kolleginnen und Kollegen, die während des Wandels unseres Standortes hin zur Elektromobilität hart am Anlauf mitgearbeitet haben. Wir in Kassel haben seit rund zehn Jahren Erfahrung mit E-Antrieben und damit einen guten Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb.“ – Olaf Korzinovski, Werkleiter VW Kassel

Im Kassler Werk sollen künftig aus über 100 Teilen der Antrieb mit 1-Gang-Getriebe für den ID.3 auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) entstehen. Die dafür notwendigen Einzelteile stammen ihrerseits von den Standorten Salzgitter, Hannover und Poznań. Das Werk in Zwickau wird mit den fertigen Antrieben direkt aus Kassel beliefert. In Europas größter Leichtmetallgießerei in Kassel, wird das Zwischengehäuse für den Antrieb gegossen. Der Aluminiumguss der einzelnen Bauteile spielt eine entscheidende Rolle für den Leichtbau des Antriebs: Das Kraftpaket wiegt nur 90 kg, leistet aber 150 kW.

Nicht nur der ID.3 spielt als Abnehmer für das Werk Kassel eine wichtige Rolle. Auch weitere E-Antriebe, für alle MEB-Fahrzeuge in Europa und Nordamerika, sollen im hessischen Werk gefertigt werden. Die Produktion der Vorserienantriebe ist bereits erfolgreich angelaufen, rund 1.000 Mitarbeiter sorgen dafür, dass bis zu 500.000 Einheiten pro Jahr das Werk verlassen. Ein enger Austausch mit China ist gegeben, da China vor Ort die notwendigen E-Antriebe für die MEB-Stromer fertigen wird. Gemeinsam werden die beiden Werke ab 2023 pro Jahr bis zu 1,4 Millionen E-Antriebe produzieren. Ein weiterer, wichtiger Schritt auf dem Weg zum volumenstärksten E-Autohersteller.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen am Standort treiben die E-Mobilitäts-Innovationen stetig voran. Mit dem Start der Produktion in Zwickau wird nun sichtbar, was wir hier in Kassel in der vergangenen Zeit in Zusammenarbeit zwischen Betriebsrat, Management und Mitarbeitern erfolgreich ins Laufen gebracht haben. Wir liefern einen großen Anteil in den MEB und den neuen ID.3. Damit sichern wir mit Zukunftsthemen Beschäftigung für Volkswagen Kassel.“ – Carsten Bätzold, Betriebsratsvorsitzender

Neben dem E-Antrieb werden in Kassel zudem tragende Bau- und Karosserieteile für den ID.3 gefertigt: Teile des ultrafesten Rahmens für den Batteriekasten, Dämpferaufnahmen, Querträger und der Tunnel. Die hoch automatisierte Fertigung läuft bereits auf Hochtouren. Im Bereich der Warmumformung wurden, eigens für den MEB, Pressen modernisiert.Jedes Werkzeug presst zeitgleich zwei identische Teile. Die Kasseler Plattformteile werden anschließend mit weiteren Zukaufteilen im Werk Zwickau zu der fertigen MEB-Fahrzeugkarosse verbaut. „Alle Bauteile sind im Werkverbund der Volkswagen Konzern Komponente perfekt aufeinander abgestimmt“, so Korzinovski.

Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 04. November 2019

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for BMW und Rotterdam: Wie Mobilität durch Gamification nachhaltiger werden kann

BMW und Rotterdam: Wie Mobilität durch Gamification nachhaltiger werden kann

Michael Neißendorfer  —  

Drei Pilotprojekte von BMW und der Stadt Rotterdam zeigen, wie effiziente Fahrzeugnutzung und CO2-reduziertes Laden von E-Autos gefördert werden kann.

Cover Image for Verbrenner- und E-Auto-Nutzung auf ähnlichem Niveau angekommen

Verbrenner- und E-Auto-Nutzung auf ähnlichem Niveau angekommen

Michael Neißendorfer  —  

Elektroautos sind nur was für Kurzstrecken? Von wegen. Ihr Nutzungsmuster entspricht dem, was auch Verbrenner auf der Straße abspulen.

Cover Image for VW-Stratege Weckbach verlässt den Konzern

VW-Stratege Weckbach verlässt den Konzern

Sebastian Henßler  —  

Der langjährige VW-Stratege Weckbach geht, nachdem sich Porsche für Michael Leiters als neuen Chef ab 2026 entschieden hat.

Cover Image for MAN streicht 2300 Jobs und will Produktion verlagern

MAN streicht 2300 Jobs und will Produktion verlagern

Laura Horst  —  

MAN hat den Abbau von 2300 Stellen in Deutschland angekündigt und will zudem einen Teil seiner Produktion von München nach Polen verlagern.

Cover Image for Ford Puma Gen-E erhält 40 km mehr Reichweite

Ford Puma Gen-E erhält 40 km mehr Reichweite

Michael Neißendorfer  —  

Der vollelektrische Ford Puma Gen-E surrt im neuen Modelljahr 2026 aufgefrischt zu seinen neuen Besitzen, mit mehr Reichweite und BlueCruise.

Cover Image for Renault bereitet E-Plattform mit Hybridoption vor

Renault bereitet E-Plattform mit Hybridoption vor

Sebastian Henßler  —  

Renault plant eine neue Plattform, die Elektroantriebe und Plug-in-Hybride verbindet und damit auf eine verhaltenere Nachfrage nach reinen E-Autos reagiert.