VW-Chef kritisiert „Stimmung gegen die E-Mobilität“

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
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Volkswagen-Markenchef Thomas Schäfer stellte in einem Interview – einmal mehr – klar, dass die Automobilindustrie fest entschlossen auf die E-Mobilität zusteuere, und er Forderungen, das Verbrenner-Aus in Europa ab 2035 zu kippen, nichts abgewinnen könne. „Solche Forderungen springen zu kurz. Die Autoindustrie ist eine langfristig investierende Industrie“, sagte Schäfer im Gespräch mit der Autogazette.

Der VW-Konzern habe sich „als eines der ersten großen Unternehmen zum Pariser Klimaschutzabkommen bekannt und hoch investiert“, so Schäfer weiter. VW habe sein Modellportfolio auf die E-Mobilität ausgerichtet, transformiere derzeit seine Werke und investiere „massiv in die Batterietechnologie. Jetzt zu meinen, einfach auf die Pausentaste zu drücken, um dann irgendwann wieder zu starten, ist unrealistisch. Nicht nur für uns, sondern die gesamte Autoindustrie“.

Die Zukunft gehört der Elektromobilität“, betonte Schäfer, sie sei „der richtige Weg: für das Klima, wirtschaftlich und für immer mehr Kunden“. Aktuelle Elektroautos mit ihren hohen Reichweiten und schnellen Ladezeiten seien „heute schon absolut alltagstauglich“.

Nicht hilfreich“ bei der Transformation der Autobranche hin zum E-Antrieb sei, dass „gerade viel Stimmung gegen die E-Mobilität gemacht“ werde, kritisiert Schäfer den öffentlichen und politischen Diskurs. Zumal man bei Volkswagen nicht von einer Krise sprechen könne, im ersten Quartal stiegen die Auftragseingänge in West-Europa um 154 Prozent auf rund 160.000 Elektroautos.

Die Antriebswende ist eine „Gemeinschaftsaufgabe“

Es wird gefragt, ob der Verbrenner nicht doch die bessere Lösung ist und behauptet, die Elektromobilität sei zu kompliziert. Nein, ist sie nicht“, stellt Schäfer klar, und zeigt sich gelassen: „Zwischentiefs“ seien im Hochlauf einer neuen Technologie „nicht außergewöhnlich“, findet der Manager.

VW habe „einen Plan“ und wolle den nun „konsequent ausrollen“, wobei der VW-Chef dabei auch betont, dass die Antriebswende eine „Gemeinschaftsaufgabe“ sei, etwa was auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur betrifft. Alternativen wie synthetische Kraftstoffe seien nur dort sinnvoll, wo nicht elektrifiziert werden könne, „etwa in der Luftfahrt oder für den Schiffsverkehr“, sowie der Bestandsflotte, in Nischen oder im Motorsport. Plug-in-Hybride sieht Schäfer lediglich als „Übergangstechnologie“, die langfristig keinen Bestand haben werde, „weil es eine teure Technologie ist“.

Quelle: Autogazette – „Es wird gerade viel Stimmung gegen die E-Mobilität gemacht“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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