VW verlängert befristete Arbeitsverträge nicht

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der deutsche Autohersteller Volkswagen lässt im Werk in Zwickau im kommenden Jahr offenbar etwa 500 befristete Arbeitsverträge auslaufen. Schon in diesem Jahr waren Verträge nicht verlängert worden, sodass sich der Stellenabbau insgesamt auf etwa 750 Arbeitsplätze belaufen würde. Darüber berichten mehrere Medien unter Berufung auf die Deutsche Presseagentur (dpa).

VW hatte die Verlängerung der Verträge demnach davon abhängig gemacht, wie sich die Nachfrage nach Elektroautos entwickelt. Da diese bei dem deutschen Hersteller weiterhin schwächelt, sollen nun offenbar die Arbeitskräfte am Standort in Sachsen nach Vertragsende nicht weiterbeschäftigt werden. Insgesamt hat das Werk in Zwickau etwa 10.000 Mitarbeiter, betroffen wären also in Summe etwa 7,5 Prozent aller Stellen.

Der Schritt kommt mit Ansage, denn Markenchef Thomas Schäfer hatte bereits im VW-Intranet verkündet: „Die Situation ist sehr kritisch. Ohne spürbare Einschnitte geht es nicht.“ Die Produktion der Modelle VW ID.3 und Cupra Born soll in dieser Woche vorübergehend eingestellt werden und erst im neuen Jahr wieder anlaufen, heißt es ferner. Dafür könnten die Arbeiten an VW ID.4 und VW ID.5 wieder aufgenommen werden. Hier ruhte zuletzt die Produktion wegen der Schwierigkeiten bei der Herstellung von Elektromotoren im VW-Werk Kassel.

Vom Problem fehlender Elektromotoren war nicht nur das Werk in Zwickau, sondern auch das in Emden betroffen. Sogar die Produktion des neuen Flaggschiffs VW ID.7 musste vorübergehend gedrosselt werden. Auch bei den Tochtermarken sorgte die Situation im Baunataler Motorenwerk für Schwierigkeiten, so konnte der Skoda Enyaq in Tschechien nur in geringerer Stückzahl produziert werden.

1500 Mitarbeiter von Unterbrechung betroffen

Schon im Oktober hatte Volkswagen die Produktion in Zwickau aufgrund nachlassender Nachfrage heruntergefahren. Rund 1500 Beschäftigte sollen von der Produktionspause betroffen gewesen sein. Für sie waren unter anderem Weiterbildungsangebote vorgesehen, um die Zeit der Unterbrechung zu nutzen. Volkswagen befindet sich aktuell insgesamt in einer massiven Phase des Umbruchs.

Quelle: Automobilwoche – „Werk Zwickau: VW lässt befristete Verträge auslaufen“; MDR – „Arbeitsplatzabbau: VW Sachsen verlängert 500 befristete Verträge nicht weiter“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Heinz:

Was kann der Bandarbeiter für gute Endscheidungen des Managements?
Trotzdem schreien (zu) viele: „mehr Geld oder wir streiken“
Gemäß LÄUBLI, macht euch selbstständig und verdient ein Vermögen?
Als Bandarbeiter sind die Aussichten nach dem großen Geld eher trübe.
Warum können Mitarbeitende nicht mal mit dem zufrieden sein, was sie bei der Einstellung ausgehandelt haben. Würde man eine Gewinnbeteiligung fordern, wäre das völlig in Ordnung. Aber nach einem guten Geschäftsjahr eine dauernde Gehaltserhöhung??? Was ist wenn im Folgejahr der Unternehmensgewinn wieder sinkt? Ist es dann ok, wenn die Gehaltserhöhung in den nächsten Monaten ausgesetzt wird?

Heinz:

gut geschrieben und in sich schlüssig…..

Michael Puff:

Aber es werden doch überall Arbeitskräfte gesucht…Also nicht lamentieren sondern in die Hände spucken und los geht’s.Es gibt auch ein Leben ausserhalb von VW…

Christian:

Das ist absolut verständlich….mal sehen, wann das Tief hier bei uns im Motorenwerk in Chemnitz ankommt.

Peter:

Und was können die kleinen Bandarbeiter wie ich, für die Fehlentscheidungen der Manager ?
Ich habe niemanden betrogen, ich habe keine Software entwickelt etc.

Matthias Geiger:

Prinzip Hoffnung ist keine Strategie. Der VW ID.3 hat sehr gute Maße und hätte zum Erfolgsmodell werden können. Mit großem Akku (größer 550 km Reichweite), guten Materialien, vernünftiger Serienausstattung, zuverlässiger Software, praxistaugliche Anhängelast und Preisen mit ca. -8000 bis -10.000 Euro.
Damit hätten sie mit anfänglichen Verlusten in 2023/2024 richtig durchstarten können. Schade, dass sie so gierig sind.

Läubli:

Hoffentlich auch im Heimatland… wenn diese Heimvorteile nicht mehr ziehen, dann ist definitiv Schluss… weil man in China – dem grössten Markt – ja nicht gerade bereit zu sein scheint.

Läubli:

Endlich einer der merkt, was VW mit seinen Kunden macht… eine Frechheit, es geht eben hier auch nur – wie bei Tesla und anderen Grossserienherstellern – ums Geld.
Aber aufzuregen lohnt sich nicht, denn Grosskunden bekommen grosse Rabatte, der kleine Mann – wie du schreibst – hat das Nachsehen. Das ist aber auch nichts Neues, das ist schon seint Jahrzehnten, Jahrhunderten der Fall und ist ja auch logisch. Wer nicht leiden kann, dass er zum «kleinen Mann» gehört, der soll sich aber dann – vor dem jammern – mal schön in den Allerwertesten klemmen, dass er zum grossen Mann wird.

Es ist ein ungeschriebenes Gesetzt, dass ein Grosskunde mehr/bessere Konditionen bekommt, oder dass ein Grossanleger bessere Zinsen erhält – das weiss doch jedes Kind… die Welt funktioniert jetzt mal einfach so, da nützt kein Gejammere etwas, es macht diese Menschen nur selber fertig und bohrt an ihrer eigenen Zufriedenheit. Das ist wiederum schlecht fürs Leben der betroffenen.

Was lernen wir daraus: sei zufrieden mit deinem «Lebensrang» und arbeite, dass du die Erfolgstreppe hochsteigen magst – viel Glück!

Frank:

„VW noch nie gute BEV Absatzzahlen geschafft“ da hast Du recht, aber sie haben trotzdem die meisten BEV in Deutschland (2023) verkauft, mehr als jeder anderer Hersteller.

Läubli:

Ja, man kann es aber auch gedreht ansehen: dann hat VW noch nie gute BEV Absatzzahlen geschafft, somit ist es nun auch verständlicherweise so, dass sie weniger Einbruch haben sollten… ansonsten wäre VW kurz vor einer Katastrophe. Polestar trifft es so, die haben kaum verkauft und nun krasse Einbrüche.

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