VW R baut weder die auffälligsten Autos noch die schnellsten. Agilität und entspannte Fahrbarkeit stehen im Lastenheft ganz oben. Daran soll sich auch im Elektrozeitalter nichts ändern!
Volkswagen R steht für die Tempo-Freaks immer im Schatten von Audi Sport. Die Ingolstädter Dynamik-Abteilung hat eine Rallye- und Le-Mans-Historie, wird nicht müde, auf diese Lorbeeren vergangener Tage hinzuweisen und trägt den famosen Fünfzylinder-Motor aus dem Sport-Quattro wie ein Wappenschild vor sich her. Und Volkswagen R? Vor über zehn Jahren sind die Race Touareg Off-Road-Kraxlern bei der Rallye Dakar ein paar Mal der Konkurrenz um die Ohren gefahren. Ansonsten ist der Trophäenschrank recht leer. VW R ist so etwas wie der Langstreckenläufer, der vieles gut macht, der aber mit den muskelbepackten 100-Meter-Sprintern bei der Explosivität nicht mithalten kann.
Mit der Elektromobilität werden die Karten neu gemischt. Antriebsstränge mit deutlich mehr als 500 PS sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Power ist kein Alleinstellungsmerkmal mehr. „Die nominelle Leistung ist mir egal, solange wir die definierten R-Eigenschaften erreichen“, sagt Volkswagen-R-Chef Reinhold Ivenz. Die Frage ist nur, wie ist im elektrischen Zeitalter mit VW R weitergeht. Verkommt die Wolfsburger Agilitäts-Division zu einer bloßen Ausstattungsvariante, wie das beim Wolfsburger Prestige-Kürzel GTI schon mal der Fall war, ehe sich die Manager eines Besseren besonnen haben. Das Schicksal bleibt dem Ein-Buchstaben-Ableger wohl erspart. Zumal Reinhold Ivenz in regelmäßigem Austausch mit dem neuen VW-Chef Thomas Schäfer steht.
VW R setzt künftig auf das Auto und die Welt herum
„VW R wird sich in Zukunft mit zwei Welten definieren. Im Auto und um das Auto herum“, fasst Ivenz die Prämisse zusammen. Das Rundum-Sorglos-Paket beginnt schon bei der Entscheidung für einen VW R. Der Bestellvorgang eines VW R-wird mit zusätzlichen Aspekten versehen sein und es dem zahlungskräftigen Kunden so leicht wie möglich machen, schnell an sein Auto zu kommen. Auch online. Also mit digitalen „Express Lanes“ inklusive Unterstützung von speziell trainierten Experten, wie man das beim Einchecken zu einem Flug kennt. Der VW-R-Fahrer genießt zudem Premium-Dienste beim öffentlichen Laden freuen und darf ähnlich wie das bei Audis Charging Hub der Fall ist, in einer angenehmen Lounge warten.
Auf die Frage, wie sich das Fahrerlebnis im Auto ändern wird, was denn R in der Fahrgastzelle ausmache, gibt der oberste Wolfsburger Dynamiker eine klare Antwort. „Sound ist ganz wichtig.“ Das ist erst mal keine große Neuigkeit. Auch bei den Verbrennungsmotoren erfreuen sich die Fahrer potenter Sportwagen an dem Klang der möglichst vielen Töpfe und E-Auto-Hersteller engagieren sogar Oskar-Gewinner wie Hans Zimmer, um das beinahe lautlose Vorankommen akustisch zu untermalen.
Doch laut Ivenz ist das nicht der Weisheit letzter Schluss. „Einfach einen Lautsprecher an die Stirn packen, das machen wir nicht. Das wird viel komplexer“, sagt der VW-R-Boss. Damit wird die Fahrtsymphonie deutlich ausgefeilter als sie aktuell ist. Bei VW R wird es in Zukunft wichtig sein, dass die Untermalung zu dem gewählten Fahrmodus passt. Also wird es auch da eine Spreizung geben, die genauso deutlich ausfallen muss wie beim gewählten Dynamikprogramm. Da wird aktuell von Firmen, die sich auf diesen Aspekt spezialisiert haben, schon viel getüftelt.
„Es geht darum, genau die passenden Stimmungen zu erzeugen. Auf einer Langstreckenfahrt soll die Atmosphäre natürlich entspannend sein“, gewährt Ivenz einen ersten Einblick. Damit hört das digitale Erlebnis im Auto nicht auf. Dass die Soundkomposition mit entsprechenden Ambiente-Farbkreationen untermalt werden, liegt auf der Hand. Aber auch die Generation Playstation freut sich bei den zukünftigen VW-R-Modellen über In-Car-Gaming-Angebote. „Die Digitalisierung ist ein entscheidender Aspekt“, stellt Reinhold Ivenz fest.
Sportlichkeit wird bei VW R weiterhin eine entscheidende Rolle spielen
Das Jonglieren mit den Bits und Bytes heißt aber nicht, dass man bei VW R in Zukunft die Sportlichkeit hinten anstellt. „Die Kunst ist es, ein ausbalanciertes Fahrzeug auf die Straße zu stellen“, umschreibt der VW-R-Chef, der sich bereits bei Mercedes-AMG und Audi Sport seine Meriten verdient hat, die Volkswagen-R-DNA. Ein elektrischer VW R soll von seinem Fahrer entspannt schnell zu bewegen sein. Dabei hilft das radselektive aktive Torque Vectoring sein, das bei den aktuellen R-Modellen durch ein Differenzial an der Hinterachse, das bis zu 100 Prozent der Kraft an eines der beiden Räder leiten kann, realisiert wird und in Zukunft mit Elektromotoren leicht umzusetzen ist. Da ist dann viel feinfühlige Abstimmungsarbeit nötig.
Fahrdynamik ist kundenrelevant, aber auch Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit. Allerdings sollen diese Attribute im Einklang mit einer weiteren VW-R-Prämisse stehen: der Nachhaltigkeit. Ein elektrischer Power-WV soll kein Stromfresser sein. Der Schlüssel, um diese Aspekte unter einen Hut zu bringen, dürfte das Gewicht sein.
Bei der Positionierung von VW R im Konzernverbund muss Reinhold Ivenz auch zukünftig mit einem ganz feinen Skalpell agieren. „Wir wollen Top of the Volume sein und nicht Audi substituieren“, macht er klar. Deswegen gab es auch keinen VW R mit dem Fünfzylindermotor. Zudem müssen die R-Modelle noch als reinrassige VWs erkennbar und bezahlbar sein. Die elektrischen VW R-Modelle werden auf der Scalable Systems Platform (SSP) stehen. Dass die Kunden zu anderen Marken wechseln, hat Reinhold Ivenz nicht: „Die Loyalität der R-Fahrer ist groß und 86 Prozent können sich eine elektrische Variante vorstellen.“
Da muss man ganz klar sagen, der Hans Zimmer kann das aber auch. Das Geräusch auf Sport beim BMW i4 ist einfach genial. Wenn man damit im Tunnel auf das Pedal latscht, staunen Verbrenner-Fans. Der Taycan macht sogar eine Mischung aus echtem Motor- und Getriebegeräusch plus Soundunterstützung. Klingt sehr gut.
Da muss VW R erst einmal was zeigen. Vor allem müssen sie auch an der Pedalkennlinie arbeiten. Die ist bisher bei VW so, dass du im Stadtverkehr gar nicht weißt, ob Sport oder Eco eingelegt ist. Merkst du bei anderen Elektroautos nach einem Meter.
„Die Loyalität der R-Fahrer ist groß und 86 Prozent können sich eine elektrische Variante vorstellen.“
Endlich, endlich hört man da was aus dem Stall VW-R. Es ist schon jetzt sehr spät… und jetzt um die Nachfolge zu sprechen, ohne schon etwas in der Pipeline zu haben, ist dazu noch Folter für alle Fans.
Hopp, hopp VW-R… wir brauchen diese Fahrzeuge zwingend, aber nicht nur mit unsportlichen Luxusvorteilen, sondern mit Power an den Motoren und 4×4!! Dazu darf solches sportlicheres Fahren niemals teurer werden, als der VW-Golf-R 8 es jetzt schon ist! Es muss auch nicht 500PS sein, aber so um die 400PS a la Smart #1 AMG, sollte es schon sein… der Smart #1 ist ein sehr gutes Beispiel, wie sowas zu absolut vernünftigen Preisen machbar ist. Damit wären die R-Fans sicherlich zu beglücken… wenn es dann obendrauf im Innenraum noch ein wenig „soundet“ kann das wohl für den Umstieg nicht schädlich sein.
Die aktuellen VW-ID’s sind nämlich Würstchen und alles andere als sportlich zu fahren.
Aber bitte VW, beeilt euch, sowas muss jetzt – und nicht erst in 3 Jahren – kommen, jetzt!!
Was stimmt denn mit euch nicht? Auf der einen Seite versuchen wir Energie und andere Ressourcen zu sparen, bis es weh tut. Und auf der anderen Seite wird ein neuer Bolide nach dem anderen aufgelegt und die Dinger verkaufen sich auch noch wie geschnitten Brot. Wozu das alles? Wäre es nicht sinnvoller Lösungen zu fördern und entwickeln, anstatt die Endzeitstimmung mit der Nutzung von neuen Spaßmobilen zu verdrängen? Wann gibt es endlich Obergrenzen, deren Überschreitung finanziell so weh tut, dass keiner mehr Spaß daran hat? Aber dass wird wohl an unserem Egoismus und falsch verstandenem Freiheitsdenken scheitern.
Bei dem heutigen Verkehr und dem deutschen Schilderwald mit teurer Blitzkontrolle der ständig wechselnden Geschwindigkeitsbegrenzungen ist ein solches Fahrzeug auf öffentlichen Strassen kaum fröhlich einzusetzen und damit eigentlich sinnfrei.
Früher (war ja bekanntlich vieles besser) konnte ich mit meinem 25 PS VW Käfer in ca. 5 Std. von Hamburg nach Frankfurt fahren. Mit den 70 PS eines Porsche 356 ging es etwas schneller und machte viel Spass. Das schaffe ich heute mit meinen ’nur‘ 200 PS nicht mehr.
Die urbane e-Mobilität macht wieder Spass mit kleinen und agilen Parkwundern wie dem Smart 4/2.