VW muss E-Auto-Produktion wegen Ukraine-Krieg pausieren

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Volkswagen

Michael Neißendorfer
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Der Autohersteller Volkswagen spürt schon nach wenigen Tagen die Auswirkungen des von Russland begonnenen Krieges in der Ukraine. Im reinen Elektroauto-Werk in Zwickau, wo fast 10.000 Menschen beschäftigt sind, werde die Produktion in der kommenden Woche für vier Tage ruhen müssen. Die Gläserne Manufaktur in Dresden mit gut 400 Beschäftigten werde für drei Tage pausieren, so ein VW-Sprecher.

Es seien vor allem fehlende Kabelbäume, die Zulieferer in der Ukraine produzieren, die die Pause in der Fertigung notwendig machen. Durch den Ausfall werden pro Tag gut 1200 Elektroautos aus Zwickau der Marken Volkswagen, Audi, Seat und Cupra nicht gebaut werden können. Die Manufaktur in Dresden fertigt den ID.3 von VW in deutlich kleineren Stückzahlen. Ob und wie die Montage in Zwickau, dem aktuell wichtigsten VW-Standort für die Produktion von E-Autos, und in Dresden in der übernächsten Woche weitergehen kann, werde aktuell geprüft.

Konzernchef Herbert Diess sagte am Freitag, dass Volkswagen eine spezielle Taskforce eingerichtet habe, um weitere mögliche Folgen etwa auf die Lieferketten abzuschätzen. Der VW-Chef hatte Medienberichten zufolge mit Entsetzen auf den Kriegsbeginn in der Ukraine reagiert. Mitarbeitern sei angeboten worden, sie nach Deutschland auszufliegen.

Der Autozulieferer Leoni aus Nürnberg betreibt zwei Werke in der West-Ukraine, in Stryji und Kolomyja nahe Lwiw, wo 7000 Menschen beschäftigt sind. Beide wurden bereits am Donnerstag kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf das Land vorerst geschlossen. Leoni fertigt dort unter anderem Kabelbäume, VW ist Leoni zufolge ein großer Kunde für den Zulieferer. Ob die Montagepause in Sachsen auch mit dem Produktionsstopp bei Leoni in der Ukraine zusammenhängt, ist allerdings bislang unklar.

Quelle: Handelsblatt – Zwangspause bei VW in Zwickau: Kabelbäume aus der Ukraine fehlen / MDR – Wegen Russlands Krieg gegen Ukraine: Kurzarbeit bei VW in Zwickau und Dresden

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Michael Neißendorfer

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Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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