VW und Mahindra: Gigawatt-Deal besiegelt

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Der Volkswagen Konzern und der indische Autohersteller Mahindra & Mahindra haben den ersten Liefervertrag über Komponenten des Elektroauto-Baukastens MEB von Volkswagen für Mahindras eigens entwickelte Elektroplattform INGLO unterzeichnet. Der Vertrag umfasst die Lieferung elektrischer Komponenten des MEB von Volkswagen sowie von Batterie-Einheitszellen, so VW in einer aktuellen Mitteilung. Mit der Vereinbarung vertiefen Volkswagen und Mahindra ihre Zusammenarbeit, die 2022 mit einer Absichtserklärung begann. Beide Unternehmen haben der Mitteilung zufolge vor, eine mögliche Ausweitung der Zusammenarbeit zu prüfen.

Mahindra wird demnach der erste externe Partner sein, der die Einheitszelle einsetzt, das Kernelement der Batteriestrategie von Volkswagen. Der Liefervertrag hat VW zufolge eine Laufzeit von mehreren Jahren und wird über die gesamte Lebensdauer ein Gesamtvolumen von rund 50 GWh haben. Der Volkswagen Konzern und Mahindra wollen ihre E-Mobilitätspräsenz auf dem indischen Automobilmarkt stärken und die Elektrifizierung in der Region beschleunigen.

Mahindra plant, bereits ab Dezember fünf vollelektrische SUVs in Indien auf den Markt zu bringen, die auf seiner neuen, speziell entwickelten Elektroplattform INGLO basieren. Mit mehr als fünf Millionen Neufahrzeugen pro Jahr im Jahr 2023 ist Indien einer der größten Automobilmärkte der Welt. Es wird erwartet, dass die Elektrifizierung des Pkw-Segments in den kommenden Jahren deutlich an Dynamik gewinnen wird.

Die einheitliche Batteriezelle, die nun auch von Mahindra verwenden wird, will Volkswagen in 80 Prozent seiner Batteriezellen umsetzen. Diese Technologie könnte die Kosten für Batteriepakete deutlich reduzieren. Das Ziel des VW-Konzerns sei, die Kosten für Batterien im Einstiegssegment schrittweise um bis zu 50 Prozent und im Volumensegment um bis zu 30 Prozent reduzieren. Ferner erhofft sich VW durch Optimierung des Zelltyps, innovative Produktionsmethoden sowie das konsequente Recycling weitere Fortschritte.

Volkswagen nutzt bereits eine modulare und offene Fahrzeugplattform für Elektroautos, die MEB genannt wird. Diese Plattform dient nicht nur der Produktion eigener Autos, sondern auch der Fahrzeuge anderer Konzernmarken wie Skoda und Audi. Dadurch kann Volkswagen auch als Zulieferer von Elektrotechnologie und Komponenten für andere Autohersteller agieren.

Diese Versorgungsvereinbarung ist für Volkswagen die erste ihrer Art. Bereits im letzten September erwähnte das Unternehmen, dass es mit weiteren Akteuren über ähnliche Vereinbarungen verhandelt. Dazu gehören Hersteller von Autos mit Verbrennungsmotoren in Asien, die erwägen, durch eine Zusammenarbeit mit Volkswagen Autos für den europäischen Markt zu produzieren.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 16.02.2024 / Reuters – Mahindra to use Volkswagen electric components, battery cells

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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egon_meier:

Unwahrheit.
Es wird nichts abgeschafft. MEB läuft weiter – zunächst mal als MEB+ mit Einheitszelle und alle Fahrzeuge werden weiter gebaut und es gibt sogar neue .. wie ID.2/ID.1 .. sowas auch.
Das es noch besser geht wissen wir alle .. und dann schleicht sich eben so allmählich SSP ins Programm.

Das Bessere ist des Guten Feind .. wissen wir doch alle.

ABer danke an @Peter, dass er die Fähigkeit von VW, die TEchnik dynamisch weiterzuentwickeln, ins Negative verdreht.

Das MEB in jeder Hinsicht ein Volltreffer ist kann man schön an der breiten Palette von Fahrzeugen sehen, die darauf aufbauen und den Wettbewerbern, die gerne Lizenszgebühren zahlen, damit sie sie auch bekommen.

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat: „… einen Volltreffer gelandet …“

Soo kann man einen ersten Liefervertrag über (nicht weiter genannte!) „Bauklötzchen“ des Elektroauto-Baukastens MEB von Volkswagen für Mahindras SELBST-entwickelte Elektroplattform INGLO auch »ganz groß« bejubeln …

Ich denke mal, dass Mahindra so auch nicht auf irgendeine, wackelige Fremdsoftware für die EIGENE Plattform angewiesen ist!
Und erfreulich bleibt es immerhin, wenn unsere Exportstatistik für Indien auch damit wieder etwas „aufpoliert“ werden kann :)

Peter:

Ach so, also darum wird der „Volltreffer MEB“ 2026 abgeschafft und durch eine konzernweite Platform ersetzt, jetzt versteh ich erst, danke egon

egon_meier:

Es wird immer deutlicher, dass VW mit der MEB-Plattform einen Volltreffer gelandet hat.
Erst steigt Ford ganz groß ein und jetzt auf dem ganz großen kommenden Markt Indien ein namhafter Konzern mit großen Stückzahlen.

Dass jetzt die Einheitszelle in der MEB-Plattform verbaut wird zeigt, dass die Plattform sich systematisch und sinnvoll weiterentwickelt – allen Unkenrufen zum Trotz.

Die Entwicklungskosten verteilen sich damit auf eine immer höhere Stückzahlen.
Ein riesiger Vorteil gegenüber Konzernen wie Stellantis, die eine große Plattformzahl entwickeln und die unter jeweils hohem Kostenaufwand pflegen müssen.

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