VW-Konzern stellt Projekt Artemis ein

VW-Konzern stellt Projekt Artemis ein
Copyright ©

Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Es sollte ein hocheffizientes und umfassend digitalisiertes, vernetztes und autonomes Elektroauto werden. Nun hat Volkswagen das Software-Projekt Artemis, welches bei der Premium-Schwester Audi angesiedelt war, beendet. Der Grund dafür sei, dass VW-Konzernchef Oliver Blume die Software-Planungen innerhalb des Konzerns neu gestaltet, so die Automobilwoche. Zuletzt kam es bereits mehrfach zu Verspätungen, der ursprünglich geplante Termin für das Prestigeprojekt Artemis wurde bereits von 2024 auf 2027 verschoben.

Die auf Artemis aufbauenden Elektroautos von Audi mit den Arbeitstiteln Landjet (Nachfolger des A8) und Landyacht sollen aber trotzdem innerhalb der Konzernentwicklung weiterentwickelt werden. Der Zeitplan hierfür allerdings sei noch unbekannt. Die technologische Basis für die neuen Audi-Modelle soll dem Bericht zufolge die gemeinsam mit Porsche entwickelte SSP-Plattform sein. SSP soll künftig die Grundlage für alle Premium-Modelle des Konzerns stellen. Eigene, autonom fahrende Audi-Modelle sollen sich durch den von Volkswagen-Chef Blume geplanten Umbau jedoch auf unbestimmte Zeit verzögern. Das Ziel aber bleibe weiter die zweite Hälfte des Jahrzehnts.

Die Verantwortung für die Software autonom fahrender Autos will Volkswagen nun bei Cariad fokussieren. Zunächst soll Volkswagen Nutzfahrzeuge davon profitieren, damit autonom fahrende Shuttle-Busse auf Basis des ID.Buzz möglichst bald auf die Straße kommen können. Ab 2025 sollen fahrerlose ID.Buzz durch Hamburg fahren können.

Konzernchef Oliver Blume will dem VW-Aufsichtsrat am 15. Dezember seine neue Software-Strategie beim Aufsichtsrat vorstellen. Dazu soll auch eine Neuausrichtung des Trinity-Projekts gehören, mit dem frühestens ab 2028 zu rechnen sei statt wie zuvor geplant 2025, sowie eine Umstrukturierung mehrerer Software-Architekturen für die verschiedenen Fahrzeugsegmente.

Quelle: Automobilwoche – Blume beerdigt Artemis-Projekt

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

„Electrify the ocean“ – Michael Josts neue Vision

„Electrify the ocean“ – Michael Josts neue Vision

Sebastian Henßler  —  

Ex-VW-Stratege Jost will mit eD-TEC die Meere elektrifizieren – und zeigt, wie nachhaltige Mobilität auch im Luxussegment funktionieren kann.

Chiles Lithiumplan: Mehr Mitsprache, weniger Wasser

Chiles Lithiumplan: Mehr Mitsprache, weniger Wasser

Sebastian Henßler  —  

Vom Vorwurf des grünen Kolonialismus zu Konsultation und Value Sharing: Der Salar de Atacama zeigt, wie Lithiumförderung Umwelt und Gemeinden verbindet.

Förderung gebrauchter E-Autos offenbar vom Tisch

Förderung gebrauchter E-Autos offenbar vom Tisch

Daniel Krenzer  —  

Wer in Deutschland darauf hoffte, nächstes Jahr ein gefördertes, gebrauchtes E-Auto anzuschaffen, dem sei gesagt: Pustekuchen.

Wie Mercedes-Benz Autos nachhaltiger machen will

Wie Mercedes-Benz Autos nachhaltiger machen will

Michael Neißendorfer  —  

Mercedes-Benz hat zur Unterstützung der eigenen Nachhaltigkeitsziele das Technologieprogramm Tomorrow XX gestartet – manches gibt es schon in Serie.

USA: Teslas Absatz fällt im November auf Vierjahrestief

USA: Teslas Absatz fällt im November auf Vierjahrestief

Tobias Stahl  —  

Trotz der Einführung günstigerer Basisvarianten sind die US-Verkäufe von Tesla im November auf den niedrigsten Wert seit fast vier Jahren gefallen.

Porsche in der Krise: Betriebsrat befürchtet massiven Job-Kahlschlag

Porsche in der Krise: Betriebsrat befürchtet massiven Job-Kahlschlag

Daniel Krenzer  —  

Der Betriebsrat warnt vor massivem Jobabbau bei Porsche, während der Automobilhersteller sein Sparprogramm verschärft und die Strategie wankt.