VW hat „keine Angst“ vor europaweiten Verbrenner-Ende

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Im Volkswagen-Konzern sieht man die Diskussionen um ein mögliches Ende der Verbrenner-Technologie in Europa ab 2035 gelassen: Dass ab diesem Zeitpunkt europaweit nur noch Elektroautos zugelassen werden könnten, müsse Volkswagen „keine Angst machen“, wie Konzernchef Herbert Diess vor wenigen Tagen bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg sagte. „Es kann kommen – wir sind am besten vorbereitet“, so Diess. Der Manager verwies in diesem Zusammenhang auf die bereits angebotenen Elektromodelle, die Planungen für die kommenden Jahre sowie die längerfristigen Strategien für eine eigene Fertigung von Batteriezellen in mehreren Gigafactories in Europa.

Auch Betriebsratschefin und Aufsichtsrätin Daniela Cavallo findet ein unnötig langes Festhalten am Verbrenner überflüssig, selbst wenn er mit klimafreundlicherem E-Fuel betankt würde. „Der Elektromobilität gehört die Zukunft“, sagte sie. „Dieser Zug ist längst abgefahren. Politisch, gesellschaftlich und in unserer Unternehmensstrategie“, so ein kleiner Seitenhieb auf die Forderungen vor allem aus der FDP, über synthetische Kraftstoffe Verbrenner in Europa auch über 2035 hinaus weiterhin neu zulassen zu können. Der begonnene Umbau des Automobilsektors hin zu Elektroantrieben sei bereits „klar angelegt“.

Bei Volkswagen gehen dir Verantwortlichen um Diess davon aus, in einigen Jahren den Branchenprimus Tesla bei den Verkaufszahlen einholen zu können. Eine aktuelle Analyse von Bloomberg stellt dies für das Jahr 2024 in Aussicht. Diess glaubt, 2025 „in Führung“ gehen zu können. Die Voraussetzungen dafür seien gut: „Wir verdienen so viel wie nie – trotz Halbleiter-Mangel und stockenden Lieferketten“, sagte Diess auf der Belegschaftsversammlung. Volkswagen hatte nach dem Dieselskandal vor gut sieben Jahren als einer der ersten traditionellen Autohersteller einen Schwenk Richtung Elektroautos eingeschlagen und dafür etliche Milliarden Euro investiert. Der Konzern will in einigen Jahren neben dem Verkauf von Autos sein Geld zu einem großen Teil auch mit Mobilitätsdienstleistungen verdienen.

Ein Sorgenkind allerdings bleibe das Thema Software. Es gebe Verzögerungen beim Ausbau der konzernweiten IT-Tochter Cariad, die noch einige Jahre andauern könnten. „Dass es zu einigen Herausforderungen kommt, war von vornherein allen klar. Das heißt aber nicht, dass Cariad gescheitert ist“, sagt Diess. Auch Cavallo spricht von „echten Schwierigkeiten“. Es sei allerdings „nicht so, dass Cariad überfordert wäre“.

Quelle: Zeit – VW ist vorbereitet: Verbrenner-Verbot in Europa kann kommen / Manager Magazin – Volkswagen-Chef Herbert Diess: „Wir verdienen so viel Geld wie nie“

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Peter:

Naja, bei denjenigen, die den Begriff FUD an dieser Stelle im falschen Zusammenhang verwenden, aber wohl auch nicht.

panib:

Ich bin mir auch sicher, dass VW keine Probleme mit dem Verbrennerende haben wird. Und das wird bei VW früher kommen, als 2035.

KleinFritzchen:

Auf Einsicht darfst du bei FUDavid nicht hoffen …

Peter:

Hättest Du den letzten Satz weggelassen, wäre es für alle hier deutlich besser gewesen. Denn das davor ist ja zutreffend.

Ben:

Ach ja typisch FUDavid, ich dachte du arbeites bei uns im Unternehmen? Nur die MEB-Fahrzeuge stehen auf einer Platform, Porsche und Audi hat noch die PPE, aber ab 2026 kommt die SSP auf der dann alle Fahrzeuge sthelen…bis auf Porsche(noch)

David:

Da es keinen OEM gibt, der sich so konsequent und zeitig auf das Elektroauto vorbereitet hat es, ist es kein Wunder, dass man jetzt gut da steht. Jetzt erst kommen die richtigen Volumen auf die Bänder und die Plattform ist bei VW aktuell für alle gleich. Das sorgt für Skaleneffekte. Da freut man sich eher auf das Verbrennerende, weil man damit die Komplexität deutlich zurück fährt. Zudem kann man dabei den einen oder anderen Kunden von der Konkurrenz abjagen. Die japanischen Hersteller betteln ja quasi um Insolvenz. Und ein amerikanischer Hersteller lässt sich immer Neues einfallen, um seine treuen Kunden zu verärgern.

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