VW will neues Elektro-Volumenmodell hochautomatisiert am Stammwerk Wolfsburg produzieren

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Symbolbild | Volkswagen AG

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Ein Vorhaben mit Symbolcharakter: Volkswagens Stammwerk in Wolfsburg soll Medienberichten zufolge in den kommenden Jahren zu einer Fabrik für die hochautomatisierte Produktion von Elektroautos umgebaut werden. Dort soll ab etwa 2025 oder 2026 ein neues Elektroauto-Topmodell von VW hergestellt werden, in niedriger bis mittlerer sechsstelliger Stückzahl. Diesen Plan, mit dem sich VW gegen Branchenprimus Tesla besser positionieren will, kündigte VW-Chef Herbert Diess in einer konzernweit übertragenen Rede vor gut 15.000 VW-Managern an.

Teilnehmern der digitalen Managementtagung zufolge sagte Diess über den Umbau des Stammwerks, dass VW mit dieser Maßnahme „mit Tesla mithalten, vielleicht an der ein oder anderen Stelle auch überholen“ könne. Geplant sei zum Beispiel, die Produktionszeiten von Fahrzeugen deutlich zu senken – von aktuell gut 20 Stunden, wie es beim E-Auto ID.3 in Zwickau der Fall ist, auf nur noch zehn Stunden, wie auch von Tesla vorgesehen. Im neuen Elektro-Flaggschiff, welches der VW-Aufsichtsrat bereits beschlossen habe, wolle VW zudem eine verbesserte Batterietechnik und modernere Software verbauen.

Es soll sich dabei um ein „mehrmarkenfähiges“ Volumenmodell handeln, wie es zum Beispiel beim Elektro-Kleinwagen VW e-Up der Fall ist, welcher annähernd baugleich auch als Skoda Citogo-e und Seat eMii erhältlich ist. Zuletzt habe Volkswagens Betriebsratschef Bernd Osterloh stark dafür plädiert, auch in Wolfsburg ein volumenstarkes Elektromodell zu produzieren. Die unzureichende Auslastung des Stammwerks war im schon länger ein Dorn im Auge. Aktuell laufen in Wolfsburg Modelle wie Golf, Tiguan und Touran vom Band.

Das neue Elektromodell soll auch dazu beitragen, die Produktionskosten bei VW zu senken. Dies gilt als essenziell, damit Volkswagen auf Dauer überlebensfähig sein kann. Andere Autohersteller stünden bei den Fixkosten wesentlich besser da als die Wolfsburger, bei denen der Fixkostenanteil in den vergangenen Jahren weiter gestiegen statt gesunken sei. Diese grundsätzliche Schwäche sei in der Corona-Krise besonders deutlich zu Vorschein getreten.

Quelle: Spiegel – VW-Chef Herbert Diess will Wolfsburger Stammwerk gegen Tesla hochrüsten / Handelsblatt – Neues VW-Topmodell soll Tesla herausfordern: Konzernchef Diess will Maßstäbe setzen

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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David Gattnar:

Sehr gute Bemerkung, passt :)
Wobei ich nicht wirklich einschätzen kann, ob tatsächlich die Person Diess so singulär entscheidend ist für jenen VW-Umbau. Es wäre schlimm, würde es tatsächlich von einer Person derart abhängen. Hmm.
Jede große Firma hat z. B. streng vertraulich in der Schublade eine Nachfolgeplanung für den Fall, dass der CEO oder ein anderer Top-Manager von heute auf morgen ersetzt werden müsste, warum auch immer. Ob dort „in der Schreibtischschublade“ des Aufsichtsratsvorsitzenden also ein Name steht, der die Transformation im Diess-Sinne antreibend fortführen würde, dies ;) wissen wir natürlich alle nicht.

Peter Trumpf:

Der Werksumbau in Zwickau ist doch gerade erst fertiggeworden bzw. noch in fortgeschrittener Phase zugange.
Da wundert es mich, dass man dort nicht bereits etwas von dieser Produktionsbeschleunigung wiederfindet? Oder ist man da ebenfalls schon ein Stück in jener Richtung vorangekommen? Mag sein.

Bruford:

Sorry, was für ein Quatsch. Wir fahren im fam. Kreis sechs E-Autos, darunter je ein Tesla Model S und ein Model 3, letzteres mit knapp 100.000 km „auf der Uhr“. Gefahren und besessen haben wir alles, was in D Rang und Namen hat, zusammen mit Mill. an km, privat und beruflich. Die Tesla-Fahrzeuge sind mit Abstand das beste, was wir bislang gekauft und gefahren haben! Niemals wieder käme ein Verbrenner auch nur ansatzweise in Betracht. So etwas ist für uns nicht mehr existent.

Bruford:

Nicht verkneifen kann ich mir die Wiederholung eine Satzes aus dem Artikel, den ich mal nur um einen, aber wichtigen Buchstaben, erweitert habe .;)

Diess gilt als essenziell, damit Volkswagen auf Dauer überlebensfähig sein kann.

Edi:

und was hat das bitte mit dem Bericht zu tun? Oder ist das eine Form der Frustbewältigung?

Ed:

Weil die Auslastung eines Werkes gleichbedeutend ist mit sicherer Beschäftigung. Der originären Aufgabe eines Betriebsrates.

Quaster:

Bei VW klappt es zumindest bei der Verlängerung der Kurzarbeit z. Z. am besten. Und wegen fehlender Chips wird die Produktion zurückgefahren, lt. neuester Meldung bei Tagesschau. de. Aber alles im grünen Bereich!

VestersNico:

…und darüberhinaus muß er sich mit Leuten wie Herrn Osterloh rumschlagen. „Die unzureichende Auslastung des Stammwerks war im(!) -Herrn Osterloh- schon länger ein Dorn im Auge.“ Welches Mitspracherecht und Machtfülle ein Betriebsrat in solch einem Konzern wie VW hat – schon bemerkenswert. Und um was der sich alles kümmern darf. Einerseits: nimmt sich Osterloh zu wichtig? Andererseits: warum sollte sich der Herr Betriebsrat um die Auslastung des Stammwerks sorgen? Nur mal ’ne Frage…

Kasch:

Bei einem kleinen Fehler an der HV-Anlage kann man wochenlang seinen (Verbrenner)händler anbetteln und nötigen, bis der sich dann doch traut das Problem Wolfsburg zu melden. Das Fz wird per Spedition nach Wolfsburg transportiert und kommt Monate später per Spedition zurück – evtl. repariert. Das ist leider Stand der Dinge. Für mein BEV gibts einen Händler in Deutschland, der problemlos meine HV-Batterie reparieren könnte – muss aber damit rechnen, dass der Importeuer die Kosten hierfür nicht übernimmt, weil der erst mal jeglichen Fehlernachweis ignoriert.Noch Fragen ?

Kasch:

Die Sicherheit war und ist der Kaufpreis fürs Grundstück.

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