VW: E-Auto-Boom trotzt der Absatzschwäche

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Volkswagen

Wolfgang Plank
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Der anhaltende Mangel an Halbleitern macht dem VW-Konzern weiter zu schaffen. Wie es in einer Mitteilung heißt, ging der weltweite Absatz 2021 um 6,3 Prozent auf 8,6 Millionen Fahrzeuge zurück. Und eine schnelle Trendwende ist nicht in Sicht. Im Februar sanken die weltweiten Auslieferungen erneut.

Erfreulich gegen diesen Verlauf entwickelt sich E-Offensive. Der Absatz von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) hat sich mit 452.900 ausgelieferten Einheiten nahezu verdoppelt. Der Konzern ist hier nach eigenen Angaben mit einem Anteil von 25 Prozent Marktführer in Europa. Im wichtigen Markt USA stellen Akku-Autos aus dem VW-Konzern mit rund 7,5 Prozent den zweitgrößten Anteil und auch in China zeigt die Absatzkurve nach oben. Mit 92.700 E-Autos vervierfachten sich die Auslieferungen im Vergleich zu 2020.

Finanzvorstand Arno Antlitz erklärte, der Konzern habe in den vergangenen zwei Jahre gelernt, besser mit den Auswirkungen von Krisen umzugehen. „Gleichzeitig sind wir keine Kompromisse bei Zukunftsinvestitionen eingegangen und haben unsere Entwicklung zu einem nachhaltigen, softwaregetriebenen Mobilitätsanbieter weiter vorangetrieben.“ Dementsprechend hätten sich die Kosten für Forschung und Entwicklung im Automobilbereich um 12,2 Prozent auf 15,6 (Vorjahr: 13,9) Milliarden Euro erhöht.

Aufs Jahr 2021 gesehen spricht der Konzern von einem „soliden Ergebnis“. Trotz Absatzverlusten zu 2020 von sechs Prozent hätten die Umsatzerlöse um 12 Prozent auf 250,2 Milliarden Euro gesteigert werden können. Das Operative Ergebnis vor Sondereinflüssen verdoppelte sich demnach im Vergleich zu 2020 nahezu auf 20,0 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern des Volkswagen Konzerns stieg um 72,5 Prozent auf 20,1 (11,7) Milliarden Euro. Die Umsatzrendite vor Steuern betrug 8,0 (5,2) Prozent. Das Ergebnis nach Steuern stieg um 74,8 Prozent auf 15,4 (8,8) Milliarden Euro.

Nach Unternehmensangaben geht der VW-Konzern davon aus, dass die Auslieferungen im laufenden Jahr um fünf bis zehn Prozent über dem Vorjahr liegen werden – unter der Annahme einer sich nicht wieder verschärfenden Covid-19-Pandemie sowie einer Entspannung bei Vorprodukten und Rohstoffen. Allerdings ist diese Prognose stark abhängig vom weiteren Verlauf des Kriegs in der Ukraine und seinen Auswirkungen auf Lieferketten und Weltwirtschaft.

Quelle: Volkswagen-Konzern – Pressemitteilung vom 11. März 2022

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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