VW-Designchef: Mehrere Antriebe auf einer Plattform wäre „die falsche Entscheidung“

Cover Image for VW-Designchef: Mehrere Antriebe auf einer Plattform wäre „die falsche Entscheidung“
Copyright ©

Symbolbild | Volkswagen AG

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

Der Volkswagen-Konzern hat die MEB-Plattform als dedizierte elektrische Architektur entwickelt, die künftig für eine ganze Reihe von VW-Elektroautos mit dem Kürzel ID verwendet wird, mit dem ID.3, einem Stromer der Golf-Klasse, als Erstling. Auch die weiteren Konzernmarken Audi, Seat und Skoda werden E-Autos anbieten, die auf der MEB-Plattform basieren, wie etwa Skoda mit dem Elektro-SUV Enyaq, der Anfang des kommenden Jahres auf die Straße kommt.

Volkswagens Designchef Klaus Bischoff ist einem Bericht der britischen Autocar der Ansicht, dass die Freiheit der dezidierten Elektroplattform im Umkehrschluss bedeutet, dass es „die falsche Entscheidung“ gewesen wäre, auf einer einzigen Plattform Fahrzeuge mit mehreren Antriebsvarianten zu entwickeln, wie es einige der Hauptkonkurrenten des VW-Konzerns gemacht haben, wie etwa der PSA-Konzern, BMW und Volvo. Diese haben Plattformen entwickelt, auf denen Autos mit mehreren Antriebssträngen angeboten werden können. Zum Beispiel werden der Peugeot 208 und der Volvo XC40 mit reinen Verbrennungs-, Hybrid- und vollelektrischen Varianten angeboten.

Auf die Frage, warum Volkswagen sich für die Entwicklung einer separaten Baureihe für Elektroautos entschieden hat, sagte Bischoff, die Elektroauto-Technologie biete „die einmalige Chance, ein neues Benutzererlebnis und einen neuen Designausdruck zu schaffen“. Die neue Architektur ermögliche Kunden große Vorteile, wie etwa einen geringen Platzbedarf und ein dennoch großes Interieur sowie eine vollständig digitale Architektur.

Trotz der größeren Gestaltungsfreiheit, die Elektroautos durch das Fehlen eines großen Verbrennungsmotors und einiger weiterer Bauteile gewährt wird, sagte Bischoff, dass Autodesigner auch darauf achten müssen, nicht zu radikal zu werden, damit sie potenzielle Käufer, die sich noch mit Elektroautos anfreunden müssen, nicht verschrecken. Bewege man sich zu sehr in einem unausgewogenen oder stilistisch eigenwilligem Designumfeld, könne man Kunden verlieren.

Quelle: Autocar — Volkswagen design boss: ‚wrong‘ not to develop dedicated EVs

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Škoda weiterhin auf Wachstumskurs

Škoda weiterhin auf Wachstumskurs

Michael Neißendorfer  —  

Welche Krise? In der angespannten Autobranche bleibt Škoda ein Fels in der Brandung – und ist bei Auslieferungen und Umsatz weiter im Plus.

Cover Image for Audi passt Prognose für 2025 leicht nach unten an

Audi passt Prognose für 2025 leicht nach unten an

Michael Neißendorfer  —  

Die finanzielle Performance von Audi in den ersten neun Monaten des Jahres spiegelt die anspruchsvolle wirtschaftliche Lage in der Automobilindustrie wider.

Cover Image for Samsung SDI vor Milliardenauftrag von Tesla

Samsung SDI vor Milliardenauftrag von Tesla

Sebastian Henßler  —  

Samsung SDI steht vor einem Milliardenauftrag von Tesla: Batterien für Energiespeicher sollen geliefert werden, um Strom aus Erneuerbaren zu speichern.

Cover Image for RWTH Aachen: Wie recycelte Akkus die CO2-Bilanz verbessern sollen

RWTH Aachen: Wie recycelte Akkus die CO2-Bilanz verbessern sollen

Sebastian Henßler  —  

Forscher der RWTH Aachen testen, ob Batterien mit 80 Prozent Rezyklatanteil technisch und wirtschaftlich funktionieren können – gemeinsam mit Industriepartnern.

Cover Image for Audi ruft über 18.000 Plug-in-Hybride zurück

Audi ruft über 18.000 Plug-in-Hybride zurück

Sebastian Henßler  —  

Audi ruft weltweit mehr als 18.600 Plug-in-Hybride der Modelle Q7, Q8 und A8 zurück. Grund ist ein mögliches Überhitzen der Hochvoltbatterie beim Laden.

Cover Image for BMW: Samsung steigt bei Feststoff-Batterieentwicklung ein

BMW: Samsung steigt bei Feststoff-Batterieentwicklung ein

Michael Neißendorfer  —  

Die neue Zusammenarbeit markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Festkörper-Technologie und vereint die Fachkompetenzen von drei Branchenführern.