Volkswagen geht davon aus, dass die Verlagerung der Produktion in Richtung Elektroautos, mit der die europäischen Bußgelder in Milliardenhöhe für die Überschreitung der Grenzwerte gesenkt werden sollen, die Gewinnmargen nicht beeinträchtigen wird, sagte der Vorstandsvorsitzende des Konzerns Herbert Diess in einem Zeitungsbericht.
„Wir erwarten keine Verschlechterung der Margen. Unser Vorteil ist, dass alle unsere Marken die gleiche Plattform für elektrische Fahrzeuge nutzen und die gleichen Batterien haben, welche wir in China kaufen“, sagte Diess in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung la Repubblica.
Laut Diess wird der deutsche Autokonzern im Jahr 2019 voraussichtlich fast 20.000 Audi e-Tron verkaufen. Die Produktion des ersten Jahres des elektrischen Porsche Taycan – immerhin 30.000 Stück – ist bereits ausverkauft. Und die mehr als 30.000 Bestellungen für den VW ID.3, das kürzlich vorgestellte kompakte Elektromodell des Konzerns, decken bereits die geplante Produktion bis Mitte 2020 ab, sagte Diess.
Auf der Frankfurter Automobilmesse im vergangenen Monat haben Deutschlands Premium-Autohersteller viele Elektroautos als Flaggschiff-Modelle vermarktet, um Kunden die Elektromobilität schmackhaft zu machen. Bei VW geht es dabei auch darum, hohe Strafzahlungen für eine Überschreitung der künftigen CO2-Grenzwerte zu vermeiden. Berechnungen zufolge droht VW eine Strafe in Höhe von 1,4 Milliarden Euro, sollten die Emissionen der Neuwagenflotte nicht deutlich zurückgehen.
Diess macht Handelskrieg zu schaffen
Diess zeigte sich besorgt über den Handelskrieg zwischen den USA und China, der bereits zu einem Rückgang des China-Absatzes von Volkswagen führte, obwohl der Marktanteil in dem Land in den letzten sechs Monaten auf 19 Prozent gestiegen war. Volkswagen plane jedenfalls nicht, sein Engagement auf dem chinesischen Markt zu reduzieren, sagte Diess.
Quelle: Reuters – Volkswagen CEO says electric car shift won’t hurt margins