E-Mobilität: VW-Betriebsrat fordert mehr politische Unterstützung

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Volkswagen

Daniel Krenzer
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Die Chefin des Betriebsrats beim deutschen Autobauer Volkswagen, Daniela Cavallo, wünscht sich für den Hochlauf der Elektromobilität eine stärkere Unterstützung durch die Bundesregierung. Die Politik dürfe nicht nur Vorgaben machen, sondern müsse die Unternehmen auch bei deren Umsetzung unterstützen, sagte sie im Gespräch mit der Deutschen Presseagentur (dpa).

Sie sehe derzeit keine Anstrengungen der Regierung, das Ziel von 15 Millionen Elektroautos im Jahr 2030 auf deutschen Straßen tatsächlich noch umsetzen zu wollen. „Das ist eine Riesenherausforderung und setzt voraus, dass der Plan sukzessive weiterentwickelt wird“, stellt sie fest. Diskussionen um vermeintliche Technologieoffenheit oder der kurzfristige Wegfall der Förderung seien ebenfalls der Sache wenig zuträglich und sorgten lediglich für zusätzliche Verunsicherung.

Wie auch Stellantis-Chef Carlos Tavares spricht sich Cavallo eindeutig dafür aus, nicht am EU-Verbrenner-Aus ab 2035 zu rütteln. „Das wäre fatal. Ich sehe es kritisch, wenn jetzt diskutiert wird, dass der Plan vielleicht aufgeweicht werden soll“, sagte sie. Die Autohersteller bräuchten politisch verbindliche Aussagen und eine Planungssicherheit – und kein Chaos und ständiges Hin und Her.

E-Modell unter 20.000 Euro sehnsüchtig erwartet

Vom eigenen Arbeitgeber VW erwartet sie unbedingt, dass zeitnah ein günstiges vollelektrisches Einstiegsmodell auf den Markt gebracht wird – und zwar zu einem Preis unterhalb von 20.000 Euro. „Volkswagen ist ein Unternehmen, das die breite Mobilität anbieten sollte. Und insofern fehlt uns das in unserem Portfolio und ist auch absolut notwendig“, sagt Cavallo. Der VW ID.2, der für 2026 erwartet wird, wird mit Preisen von um die 25.000 Euro dieses Ziel noch nicht erfüllen. Wann ein VW ID.1 oder VW ID.Up als Einstiegsmodell kommen soll, ist aktuell noch offen.

Geld für neue Investitionen in der Elektromobilität ist grundsätzlich vorhanden: Zwar sollen bei Volkswagen zehn Milliarden Euro eingespart werden, allerdings sind die Investitionen bis 2028 zunächst einmal mit 180 Milliarden Euro eingeplant. Wie das Handelsblatt kürzlich berichtete, ist dies aber seitens des Aufsichtsrates an die Bedingung geknüpft, dass die Sparziele auch eingehalten werden. VW sieht sich dafür allerdings auf einem guten Weg.

Quelle: t-online – „VW-Betriebsratschefin fordert mehr Unterstützung für Elektromobilität“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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