Volvo: „Kein Wenn und Aber“ bei Elektrifizierung von Pkw

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Jim Rowan, seit März der neue CEO von Volvo, sprach in einem Interview mit Automotive News Europe über die Elektrifizierung und Digitalisierung der Automobilindustrie und welches der beiden Themen die größere Herausforderung darstellt. Es gebe für Volvo kein „Wenn und Aber“ auf dem Weg in eine rein elektrische Zukunft, sagt Rowan. Volvo will ab 2030 ausschließlich Elektroautos verkaufen. „Das bedeutet, dass jede Einstellung, die wir treffen, jede Investitionsentscheidung, die wir treffen, jede Designwahl für unsere Autos, die wir treffen, darauf ausgerichtet ist, diese Strategie zu erreichen“, so der neue Volvo-Chef. Das helfe dem Unternehmen, sich auf das rein elektrische Ziel für 2030 zu konzentrieren. Andere Unternehmen hätten diesen Vorteil nicht, etwa indem sie „immer noch versuchen herauszufinden, wie schnell sie dorthin gelangen können oder ob sie zwei Pferde gleichzeitig reiten können. Wir haben diese Mehrdeutigkeit nicht“, so Rowan.

Rowan sieht auch gar nicht das Problem, welches einige Mitbewerber davon abhält, sich aufs vollelektrische Fahren zu konzentrieren: Der „einfachste Vergleich“ sei: „Tesla hat es geschafft“. Auch Volvo betrachte „die Dinge jetzt durch die Linse der Elektrifizierung. Wir konzentrieren uns voll und ganz auf batterieelektrische Fahrzeuge“. Es gebe „keinen Grund, warum dies technisch nicht möglich sein sollte“.

Die Elektrifizierung sei aber nur „die Spitze des Eisbergs“, sagt der Volvo-Chef. Eine weitaus größere Rolle spiele die Digitalisierung der Fahrzeuge: „Verbraucher, die ein Elektroauto kaufen, wollen umweltfreundlicher sein, aber sie erwarten auch, dass sie dieses zusätzliche Maß an Konnektivität, ein verbessertes Infotainment-System und ein Gesamtpaket erhalten, das modernere Funktionen und Funktionalitäten bietet“. Volvo wolle mit allen seinen kommenden Modellen „ein fantastisches Produkt“ liefern, das gut aussieht, sicher und zuverlässig ist, und „auch einen ‚Wow‘-Faktor hat“.

Die Digitalisierung bringe vielschichtige Herausforderungen mit sich, etwa fürs autonome Fahren: „Wir müssen die Software schreiben, die das optimal nutzen kann“, sagt Rowan. „Bei Volvo, wo Sicherheit so wichtig ist, müssen Sie für Lidars, Radars, die Kameras und die Sensoren den Code schreiben, der all diese Teile zum Laufen bringen kann“. Das Auto müsse mit all diesen Komponenten zuverlässig erkennen, was tatsächlich um es herum passiert, und seine Rechenleistung nutzen, „um wirklich schnelle Entscheidungen zu treffen, um Gefahren abzuwenden und Unfälle zu verhindern“.

Quelle: Automotive News Europe – Volvo CEO: ‚There are no ifs, ands or buts‘ about electric shift

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Stefan:

Ja, dann kann auch der von Herrn Wissing angeführte „Schilder Mangel“ nicht mehr als Ausrede für ein Tempolimit herhalten. Das Tempolimit wird vom Kfz erkannt und digital eingehalten.

Flo:

„Eine weitaus größere Rolle spiele die Digitalisierung der Fahrzeuge“ – ein weiser Mann der Volvo-Chef.

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