Der Autohersteller Volvo hat vergangenen Montag (20. April) die Automobil-Produktion in seinem schwedischen Stammwerk Torslanda wieder aufgenommen. Nach einer kurzzeitigen Unterbrechung aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie erfolgte die Wiedereröffnung in Absprache mit den zuständigen Gewerkschaften und unter Beachtung höchstmöglichen Gesundheitsschutzes. Auch in die Büros des Premium-Automobilherstellers kehren die Mitarbeiter am Hauptsitz Göteborg wieder zurück. Sowohl das Werk als auch die Büros wurden in den vergangenen Wochen entsprechend vorbereitet, um alle Mitarbeiter bestmöglich zu schützen.
Neben den eigenen Maßnahmen steht Volvo Cars auch in einem ständigen und engen Dialog mit allen Partnern und Zulieferern. Unterbrechungen in der Lieferkette sollen dadurch verringert werden, damit sich die Fertigung ohne größere Probleme fortsetzen lässt. Das Produktionsvolumen in Torslanda wird dabei an die aktuelle Nachfrage des Marktes und die bestehenden Aufträge angepasst.
„Wir haben die Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und Lieferanten, den Betrieb wieder aufzunehmen, sobald die Situation dies erlaubt. Um der Gesellschaft zu helfen, müssen wir Wege finden, den Betrieb auf sichere Art und Weise wieder zu starten und dabei die Gesundheit der Menschen und ihre Arbeitsplätze zu schützen.“ — Håkan Samuelsson, Präsident und CEO von Volvo Cars
Vor der Rückkehr der Mitarbeiter wurden bzw. werden alle Einrichtungen umfassend gereinigt. Die Sanitär- und Reinigungsroutinen werden nochmals intensiviert, an den Haupteingängen gibt es freiwillige Kontrollen der Temperatur und Sauerstoff-Sättigung (Puls-Oxymeter). In den vergangenen Wochen wurde zudem jede einzelne Arbeitsstation im Werk Torslanda unter dem Gesichtspunkt des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit überprüft: Wo eine soziale Distanzierung nicht möglich ist, wurden entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen.
Auch in den Volvo Bürogebäuden und Kantinen in Schweden wurden alle Schutzmaßnahmen entsprechend der Empfehlungen angepasst. So wurde unter anderem der Abstand zwischen den Schreibtischen vergrößert und die Zahl der Personen begrenzt, die sich gleichzeitig in Besprechungsräumen und Kantinen aufhalten dürfen.
„Wir werden bei unserer Elektrifizierungsstrategie keine Kompromisse eingehen“
Die Coronavirus-Pandemie sendet indes weiterhin Schockwellen durch alle Branchen. Die Automobilwelt ist dabei keine Ausnahme. Für Hersteller stellt sich nun die Frage, ob sie geplante neue Elektroauto-Modelle verschieben oder an Plänen festhalten sollen. Volvo hat sich für letzteres entschieden, wie Wired berichtet: Demnach hat Volvo erklärt, dass das gesamte Sortiment wie bisher geplant bis 2025 entweder rein elektrisch oder zumindest hybridisiert sein wird. „Wir werden bei unserer Elektrifizierungsstrategie keine Kompromisse eingehen“, sagte dem Magazin Mårten Levenstam, Strategieleiter des Unternehmens, Anfang April. „Die Elektrifizierung ist der Weg von Volvo und wir werden unsere Pläne zur Elektrifizierung unserer Produktpalette fortsetzen.“
Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr sein erstes Elektroauto vorgestellt, den XC40 Recharge. Für die meisten Modelle von Volvos Produktpalette stehen auch Hybrid- und Plug-In-Optionen zur Verfügung. Polestar, die gehobene Performance-Marke von Volvo, steht kurz vor der Veröffentlichung seiner sportlichen vollelektrischen Limousine.
Levenstam zufolge stehen keinerlei Änderungen in der gesamten Elektro-Strategie von Volvo zur Debatte. Zwar stehen Aufgrund der Verbreitung des Coronavirus „eine Abschwächung des Marktes sowie Produktionsstörungen mit negativen Auswirkungen auf unsere Ergebnisse im ersten Halbjahr“ bevor. Der Hersteller investiere jedoch weiterhin in neue Technologien und Produkte, um seine „langfristige Zukunft zu sichern.“
Quelle: Volvo — Pressemitteilung vom 17.04.2020 // Wired — As Other Carmakers Retrench, Volvo’s Battery Lab Plugs Away