Volvo Cars Tech Fund investiert in Blockchain-Unternehmen Circulor

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Volvo

Michael Neißendorfer
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Der Autohersteller Volvo investiert über seinen unternehmenseigenen Investitionsfond Volvo Cars Tech Fund in den Blockchain-Spezialisten Circulor. Das Technologie-Unternehmen und der schwedische Automobilproduzent arbeiten schon mehrere Jahre zusammen, um mit Hilfe der Blockchain die Nachverfolgbarkeit der Kobalt-Lieferkette zu verbessern. Der Rohstoff kommt in den Hochvoltbatterien von Elektroautos zum Einsatz. Die jetzige Investition ermöglicht eine Ausweitung der Kooperation.

Die Blockchain-Technik von Circulor wird bereits in der Batterie-Lieferkette von Volvo eingesetzt. Dadurch lässt sich auch zu 100 Prozent das Kobalt zurückverfolgen, das im neuen Volvo XC40 Recharge P8 AWD zum Einsatz kommt. Das erste vollelektrische Fahrzeug der schwedischen Marke, das im belgischen Gent produziert wird, kommt zum Jahresende auf den deutschen Markt.

„Wir verpflichten uns zu einer ethischen Lieferkette für unsere Rohstoffe. Die Partnerschaft mit Circulor war in dieser Hinsicht entscheidend. Indem wir die Weiterentwicklung von Circulor unterstützen, können wir den Einsatz der Blockchain-Technologie in unserem Geschäftsbetrieb ausweiten und so zu einem nachhaltigeren Handeln beitragen.“ — Martina Buchhauser, Chief Procurement Officer (CPO) bei Volvo Cars

In Zukunft könnten weitere Materialien in die Blockchain einbezogen werden – beispielsweise Mica-Mineralien („Katzensilber“ oder Katzengold“): Diese werden zur Isolation von Akku-Packs verwendet. Volvo Cars und Circulor prüfen aber auch die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit auf andere Bereiche, wie die Rückverfolgbarkeit und Reduzierung von CO2-Fußabdrücken, auszudehnen. Damit könnte Circulor Standards für eine ethische Beschaffung in der Automobilindustrie und anderen Branchen setzen.

Die Investition durch den Volvo Cars Tech Fund ist Teil einer Finanzierungsrunde von Circulor, an der auch drei weitere Investoren beteiligt sind: SYSTEMIQ, Total Carbon Neutrality Ventures und Plug & Play. Der Volvo Cars Tech Fund wurde 2018 ins Leben gerufen, um vielversprechende Start-ups insbesondere aus der weltweiten Technologiebranche zu unterstützen. Seine Investitionen konzentrieren sich auf strategische Techniktrends, die die Automobilindustrie verändern. Hierzu gehören unter anderem künstliche Intelligenz, Elektrifizierung, autonomes Fahren und digitale Mobilität.

Nachverfolgung in Kooperation mit Batterielieferanten

Volvo war einer der ersten Automobilhersteller, der Blockchain in der gesamten Lieferkette eingeführt hat, um eine weltweite Rückverfolgbarkeit des in seinen Hochvoltbatterien verwendeten Kobalts sicherzustellen. Die hierfür von Circulor entwickelte Technologie wird in Partnerschaft mit den Batterielieferanten CATL und LG Chem umgesetzt. Die beiden Hersteller erfüllen die strengen Beschaffungsrichtlinien von Volvo Cars in Bezug auf Technologieführerschaft, verantwortungsvolle Lieferketten, Reduzierung der CO2-Emissionen und wettbewerbsfähige Kostenmodelle. Deshalb liefern sie nicht nur die Akkus für den Volvo XC40 Recharge P8 AWD. Auch die nächste Generation von Volvo und Polestar Modellen wird im kommenden Jahrzehnt von CATL und LG Chem beliefert.

Quelle: Volvo — Pressemitteilung vom 08.07.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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