Vollelektrischer Muldenkipper von Hitachi und ABB

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Maria Glaser
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  —  Lesedauer 2 min

Das japanische Unternehmen Hitachi Construction Machinery, ein Tochterunternehmen des Konzerns Hitachi, arbeitet derzeit an einem Prototypen für einen vollelektrischen Muldenkipper. Laut einer Pressemitteilung des Batterieunternehmens ABB nutzt Hitachi dabei die Batterietechnologie des schweizerisch-schwedischen Unternehmens.

Nachhaltige, elektrische Antriebe haben im Bereich der Last- und Nutzfahrzeuge großes Potenzial. So soll laut ABB die Umstellung von Muldenkippern mit konventionellen Dieselmotoren auf elektrische Antriebsstränge dazu beitragen, Treibhausgasemissionen im Bergbau zu reduzieren. Dabei liefert der globale Konzern ABB mit mehr als 140 Jahren Erfahrung mit elektrischen Antrieben die Batterietechnologie.

Begonnen hat das gemeinsame Entwicklungsprojekt im Jahr 2021 mit dem Ziel, der wachsenden Nachfrage nach elektrischen Muldenkippern im Bergbau zu begegnen und zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beizutragen. Neben der Batterietechnologie von ABB kommt der Pressemitteilung zufolge ein energieeffizienter Gleichspannungswandler für die Elektrifizierung der Nutzfahrzeuge von Hitachi Construction Machinery zum Einsatz.

Nun habe die Entwicklung des vollelektrischen Muldenkippers für den schweren Bergbau mit der Fertigstellung des ersten Prototyps eine entscheidende Phase erreicht. Dieser Prototyp habe bereits erste Tests im Werk durchlaufen hat und sei Ende des letzten Monats in eine Mine nach Sambia geliefert worden, wo das Demonstrations- und Testprogramm Mitte dieses Jahres durchgeführt werden soll.

„Wir freuen uns, dass unsere Zusammenarbeit mit Hitachi Construction Machinery diesen entscheidenden Schritt erreicht hat. Das Projekt trägt nicht nur dazu bei, die Probleme bei der Elektrifizierung von Muldenkippern zu lösen, sondern leistet auch einen Beitrag zu einer kohlenstoffarmen Welt durch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen. Wir freuen uns darauf, zu sehen, wie der Prototyp seine Leistungsfähigkeit in der sambischen Kupfer-Gold-Mine unter Beweis stellt.“ – Fabiana Cavalcante, Leiterin von Mobile e-Power, ABB Traction

Intelligente Stromversorgung

Der Muldenkipper ist mit einem neuen, elektrischen Bordsystem ausgestattet und wird auf ebenem Gelände mit einer internen Batterie betrieben. Außerdem gibt es eine externe Stromversorgung per Oberleitung, die sowohl den Motor direkt antreiben kann, als auch das Batteriespeichersystem lädt. Damit kann das Fahrzeug auch bergauf betrieben werden.

Bei Bergabfahrten nutzt die Maschine eine besondere Technologie. Die beim regenerativen Bremsen zurückgewonnene Energie nutzt der Kipper, um die Batterie wieder aufzuladen. Dadurch entstehe ein positiver Kreislauf, der den Energieverbrauch des Nutzfahrzeugs deutlich verringere. Durch dieses System könne der Kipper laut ABB ohne Ladepausen im Dauerbetrieb eingesetzt werden und eine hohe Produktivität aufrechterhalten. Zugleich maximiere ein Energie- und Wärmemanagementsystem die Lebensdauer der Batterie.

Quelle: ABB – Pressemitteilung vom 24.01.2024

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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KaiGo:

So ein richtiger Schuh wird daraus in Anlagen wie beim Infinity Train, wo das Material von höheren Lagen in tiefere transportiert werden muss. Heißt, wenn der Muldenkipper unbeladen den Berg hoch fährt und dann beladen wieder runter. Dann muss er ggf. nie geladen werden, weil er bei der Bergabfahrt mehr wiegt. Geht natürlich nach dem Schema nur, wenn auch die Mine so gelegen ist. Ansonsten hat man trotzdem die Einsparung durch die Rekuperation, kann einer Diesel halt nicht.

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