Volkswagen kritisiert 79-Cent-Tarif von Ionity

Volkswagen kritisiert 79-Cent-Tarif von Ionity
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 737853862

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Obwohl Volkswagen als Joint-Venture-Partner von Ionity seine Kunden günstig an den Säulen des Schnelllade-Konsortiums Strom tanken lassen kann, kritisiert der Hersteller das neue Tarifmodell des Anbieters: Wer das „falsche“ Elektroauto fährt und keinen passenden Ladevertrag hat, muss seit Februar für eine Kilowattstunde Strom 79 Cent bezahlen — einmal vollladen kann deshalb mit einem großen Akku schnell mehr als 60, 70 Euro kosten. Zuvor kostete ein Ladevorgang pauschal 8 Euro. Viele Elektroauto-Fahrer meiden seitdem die Ionity-Säulen, auch einige Roaming-Partner hat Ionity bereits verloren.

Zwar laden VW-Kunden im Vielfahrertarif für 33 Cent mit einer monatlichen Grundgebühr von 9,90 Euro, ansonsten für 55 Cent und somit günstiger. Und Kunden der weiteren Ionity-Partner BMW, Daimler und Ford laden zu preiswerteren Konditionen. Trotzdem ist VW „gar nicht glücklich“ über die 79 Cent für Spontanlader, wie Silke Bagschik, Leiterin Vertrieb und Marketing e-Mobility der Marke Volkswagen, einem Medienbericht zufolge sagte. Den Preis empfinde sie als „eindeutig zu hoch“, er konterkariere die positive Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland, die momentan sehr viel Rückenwind erfahre, weil sowohl Privat- als auch Flotten- und Geschäftskunden immer mehr die Vorteile von Elektroautos erkennen und für sich nutzen möchten. Zudem bringen immer mehr Hersteller neue Elektroautos zu immer günstigeren Verkaufspreisen in ihre Showrooms.

Bagschik geht allerdings davon aus, dass sich die Strompreise an den Schnellladern auch bald wieder „normalisieren“ dürften. Unter anderem weil mit der wachsenden Zahl von Elektroautos auch die Auslastung der Säulen steigt und somit auch die Erlöse der Betreiber, welche mit der Errichtung der Standorte massiv in Vorleistung gegangen sind.

Quelle: Electrive — Volkswagen kritisiert neues Tarifmodell von Ionity

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Diese 7 E-Autos haben uns 2025 besonders gut gefallen

Diese 7 E-Autos haben uns 2025 besonders gut gefallen

Daniel Krenzer  —  

Kurz vor Jahresende haben wir in der Redaktion wieder die Köpfe zusammengesteckt und entschieden: Das sind unsere Test-Lieblinge aus dem Jahr 2025.

Warum der Tesla Cybertruck kaum Chancen in Europa hat

Warum der Tesla Cybertruck kaum Chancen in Europa hat

Sebastian Henßler  —  

Der Tesla Cybertruck sollte auch Europa erobern. Nun dämpft das Management die Erwartungen. Sicherheitsregeln, Design und Zahlen sprechen gegen einen Marktstart.

Volkswagen beendet Agenturvertrieb für Elektroautos

Volkswagen beendet Agenturvertrieb für Elektroautos

Sebastian Henßler  —  

VW beendet den Direktvertrieb von Elektroautos in Europa. Nach Kritik der Händler kehrt der Konzern zum klassischen Verkaufssystem zurück, mit einer Ausnahme.

Mercedes zahlt 127 Millionen Euro im US-Dieselvergleich

Mercedes zahlt 127 Millionen Euro im US-Dieselvergleich

Sebastian Henßler  —  

Mercedes-Benz einigt sich mit 48 US-Bundesstaaten im Dieselstreit. Der Vergleich über rund 127 Millionen Euro soll offene Abgasvorwürfe in den USA beenden.

Exklusiv: So will VinFast als Newcomer in Europa bestehen

Exklusiv: So will VinFast als Newcomer in Europa bestehen

Sebastian Henßler  —  

VinFast, ein noch junger Elektroautohersteller, verfolgt ambitionierte Ziele in Europa. Wie er sie erreichen will, erklärt Deutschlandchef Jörg Kelling.

Deutsche Autoindustrie leidet besonders stark unter US-Zöllen

Deutsche Autoindustrie leidet besonders stark unter US-Zöllen

Tobias Stahl  —  

Die US-Einfuhrzölle auf zahlreiche Waren aus Europa haben die deutschen Autobauer besonders hart getroffen. Das zeigt eine aktuelle Analyse des IW.