Verkäufe chinesischer E-Autohersteller erreichen neue Höhen

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Die Verkaufszahlen chinesischer Elektroautohersteller sind im Juli erneut gestiegen. Führende Unternehmen wie BYD, Li Auto, Nio, Xiaomi, XPeng und Zeekr haben zum Teil sehr hohe Zuwächse verzeichnet, was eine deutliche Tendenz in Richtung elektrischer Mobilität zeigt.

BYD erzielte im Juli einen weiteren Rekordmonat mit seinen neuen Energieautos (NEV). Insgesamt wurden 342.383 Autos verkauft, was einer Steigerung von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Juni war dies ein leichtes Plus von 0,21 Prozent. Besonders Plug-in-Hybride (PHEVs) trugen zu diesem Wachstum bei, während der Verkauf von reinen Elektroautos leicht zurückging. BYD verkaufte 130.000 reine E-Autos, was einen Rückgang von knapp 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einen Rückgang von gut 10 Prozent im Vergleich zum Juni bedeutet. Die Verkäufe von Plug-in-Hybriden erreichten 210.799 Einheiten, was ein Wachstum von 67 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Juni darstellt.

Li Auto meldete ebenfalls Rekordlieferungen im Juli. Der Verkauf des günstigsten Modells, des Li L6, lief besonders gut. Mit 51.000 verkauften Autos überschritt Li Auto zum zweiten Mal die Marke von 50.000 Einheiten. Dies bedeutet eine Steigerung von 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Plus von knapp 7 Prozent gegenüber Juni. Anzumerken ist, dass lediglich der Li Mega rein elektrisch auf die Straße kommt. Die anderen Modelle des Unternehmens kommen als Elektroautos mit Range-Extender daher.

Nio verkaufte im Juli 20.498 E-Autos, davon 11.964 SUVs und 8.534 Limousinen. Im Vergleich zum Vorjahr war dies eine geringfügige Steigerung von 0,17 Prozent. Im Vergleich zu Juni, als ein Rekordwert von 21.209 E-Autos erreicht wurde, ging der Verkauf leicht um gut 3 Prozent zurück. Dennoch konnte Nio zum dritten Mal in Folge mehr als 20.000 Elektroautos pro Monat verkaufen.

Xiaomi gab bekannt, dass die Auslieferungen des SU7 im Juli die Marke von 10.000 Einheiten überschritten haben. Auch im August soll dieses Ziel erreicht werden. Das Unternehmen erwartet, sein Jahresziel von 100.000 ausgelieferten Elektroautos bereits im November zu erreichen. Bis zu 120.000 E-Autos seien für 2024 noch vorstellbar.

XPeng konnte im Juli 11.145 Stromer ausliefern, was einem Anstieg von etwas mehr als 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Juni stiegen die Auslieferungen um gut 4,5 Prozent. Insgesamt hat XPeng in diesem Jahr bisher 63.173 E-Autos verkauft, was einer Steigerung von gut 20 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

Zeekr verzeichnete im Juli 15.655 ausgelieferte Elektroautos, was einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Allerdings gab es einen Rückgang von 22 Prozent im Vergleich zum Juni, bedingt durch eine Produktionsumstellung. Das Unternehmen plant, im vierten Quartal die Marke von 30.000 E-Autos pro Monat zu erreichen.

Dynamisches Wachstum im weltweit größten Automarkt

Der Markt für Elektroautos in China zeigt ein dynamisches Wachstum. BYD führt weiterhin den Markt an, gefolgt von Li Auto, Nio, XPeng und Zeekr. Jeder dieser Hersteller hat seine eigene Strategie und Zielgruppe, was den Wettbewerb spannend macht. BYD bleibt der Spitzenreiter mit kontinuierlichen Verbesserungen und neuen Modellen. Der Fokus liegt auf der Weiterentwicklung von Plug-in-Hybriden und reinen Elektroautos. Nio konzentriert sich auf Premium-SUVs und Limousinen. Trotz eines leichten Rückgangs im Juli bleibt die Nachfrage hoch. Xiaomi, ein neuer Spieler im Markt, hat ehrgeizige Ziele und strebt nach einem schnellen Wachstum, wobei das Unternehmen seine starke Marke und Innovationskraft nutzt.

XPeng verzeichnet ein stetiges Wachstum und investiert stark in Technologie und Benutzererfahrung, wobei die Verkaufszahlen eine positive Tendenz zeigen. Zeekr, ein Premium-Anbieter, hatte im Juli mit Produktionsumstellungen zu kämpfen, zeigt jedoch großes Potenzial für zukünftiges Wachstum. Die chinesischen Elektroautohersteller setzen weiterhin auf Innovation und Expansion. Mit steigenden Verkaufszahlen und neuen Modellen dürften sie den Markt in den kommenden Jahren gehörig aufmischen.

Quelle: CNEVPost – BYD sells record 342,383 NEVs in Jul, PHEVs continue strong growth / Li Auto delivers record 51,000 cars in Jul as Li L6 stays strong / Xiaomi EV says SU7 deliveries exceed 10,000 units again in Juli / Xpeng delivers 11,145 cars in Jul, up 4.47% from June / Zeekr’s delivery growth hits pause as production line revamp takes toll/ electric-vehicles.com – EV Maker Nio Delivers 20,498 Vehicles in July, Up 0.17% Year over Year

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Good old fellow:

Das ist genau das, was auch in dem Artikel so getan wird. Bei „reinen“ e-Autos sieht die Erfolgskurve nicht ganz so gut aus. Und übrigens, bei Start-Ups (und das sind in aller Regel die chin. Autofirmen) erreichen die prozentualen Steigerungen logischerweise schneller die „neuen Höhen“ als die tatsächlichen Zahlen. Das sind doch alles bekannte Tricks, wenn man ein Ergebnis präsentieren möchte.

Spiritogre:

Warum auch nicht? Im Artikel steht doch selbst, dass China nicht BEV sondern NEV zählt und die PHEVs besonders stark zum Wachstum beigetragen haben, also Autos, die ebenfalls einen Verbrennermotor verbaut haben.

Roman L.:

Hmm, mischt du schon wieder Verbrenner unter die Elektroauto-Artikel dazu?

Spiritogre:

Außer BYD sind die anderen genannten alles Hersteller, die 200.000 Autos oder so im Jahr herstellen. Im Gesamtbild der in China verkauften Autos also ziemlich kleine Fische im Vergleich zu SAIC, GWM und Co. Und da wir hier von China reden muss man bedenken, dass dort der generelle Absatz von Pkws Jahr für Jahr im Moment extrem steigt. Vor 20 Jahren fuhr dort nämlich kaum jemand Auto. Der Markt hat also extremen Nachhol- und Aufholbedarf.

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