Drei besonders dicke Elektro-SUV hat die Auto Motor und Sport in ihrer Ausgabe 24/2024 gegeneinander antreten lassen: das Mercedes EQS 580 4Matic SUV, den BMW iX M60 sowie den Nio EL8 Executive. Allesamt wiegen sie knapp 3,2 bis 3,4 Tonnen, sind an die fünf Meter lang oder gar noch ein paar Zentimeter länger und haben mindestens 100 kWh große Akkus an Bord. Ein Dreikampf im Superschwergewicht also.
Zunächst ein paar Fakten zu den drei Elektroautos: Der Nio ist mit 480 kW (653 PS) am stärksten motorisiert, der Mercedes mit 400 kW (544 PS) am schwächsten. Der BMW hat in 3,8 Sekunden Tempo 100 erreicht und kann mit 250 Stundenkilometern auch am schnellsten fahren, doch auch die anderen beiden sind mit Beschleunigungswerten zwischen vier und fünf Sekunden und mindestens 200 Stundenkilometern in der Spitze keine Trantüten.
Allerdings sind die drei Elektro-Kolosse auch alles andere als günstig: Am “billigsten” ist noch der Chinese aus dem Hause Nio, der mit Kaufakku aber ebenfalls schon mehr als 111.000 Euro kostet. Der BMW bringt es dann schon auf knapp 146.000 Euro, der Mercedes legt mit knapp 153.000 Euro noch einmal eine Schippe drauf. Mit laufenden Kosten und Wertverlust verschlucken die beiden deutschen Modelle knapp 3000 Euro im Monat, beim Nio sind es aber ebenfalls mehr als 2500 Euro.
Enges Rennen zwischen BMW und Mercedes
Zu den Testwerten: Bei der Ladeperformance schneiden alle drei Modelle gut ab. Die geringste durchschnittliche Ladeleistung weist der BMW mit immer noch sehr ordentlichen 142 kW auf, am schnellsten lädt der Mercedes mit 172 kW im Schnitt. Das Nachladen von 200 frischen Kilometern dauert bei allen drei E-SUV zwischen 21 und 23 Minuten.
Beim Verbrauch liegen die drei Kontrahenten abermals dicht beisammen. Der BMW fuhr sich im Test mit 31,1 kWh am sparsamsten. Der Nio mit 31,4 kWh und der Mercedes mit 32,1 kWh benötigten aber ebenfalls nicht deutlich mehr – auch wenn alle drei Verbrauchswerte an sich natürlich sehr hoch sind, was angesichts der bewegten Masse aber nicht verwundert. Daraus resultieren realistische Reichweiten ohne Zwischenladen von 312 Kilometern im Nio bis zu 401 Kilometern im Mercedes. Beim BMW sind es 372 Kilometer.
Bei den bewerteten Kategorien kann der Nio dann aber nur genau eine für sich entscheiden, und das sogar nur knapp: die Kosten. In der Kategorie Umwelt schwimmt der Chinese zumindest noch gut mit. In allen Bewertungen der Fahrzeugeigenschaften liegt der Nio aber mitunter weit abgeschlagen hinter den beiden deutschen Kontrahenten zurück. Besonders massiv ist der Rückstand beim Thema Sicherheit, was unter anderem an einem deutlich längeren Bremsweg des Nio liegt, ist der Tabelle der Tester zu entnehmen.
Mit 530 von maximal 1000 möglichen Punkten wird der Nio EL8 somit abgeschlagen Letzter im Dreikampf. Deutlich knapper geht es zwischen BMW und Mercedes zu. Der BMW liegt beim Fahrverhalten und der Sicherheit vorne, der Mercedes indes bei Karosserie, Komfort und dem Antrieb. 612 Punkte erhält der BMW iX am Ende, und das wuchtige Mercedes SUV trägt mit 627 Punkten den Sieg davon – das sind fast 100 Zähler mehr als für das chinesische Modell.
Quelle: Auto Motor und Sport (Ausgabe 24/2024, S. 62 bis 71) – Nio will nach ganz Ohm