Duell der kompakten Crossover: Mazda MX-30 gegen Peugeot e-2008

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Mazda

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

In ihrer Ausgabe 6/2024 hat die Fachzeitschrift Auto Straßenverkehr zwei vollelektrische Crossover gegeneinander antreten lassen. Auf den frisch überarbeiteten Peugeot e-2008 trifft in diesem Duell der Mazda MX-30, wohlgemerkt in der Variante ohne zusätzlichen Wankelmotor als Reichweitenverlängerer. Der Mazda ist zwar das um neun Zentimeter größere Fahrzeug, aber deutlich stärker für die Stadt ausgelegt als der Peugeot. Aber der Reihe nach.

Ganz konkret miteinander verglichen wurden in diesem Zweikampf der Mazda MX-30 E-Skyaktiv EV Makoto mit dem Peugeot 2008 Elektro 156 GT. Der Japaner kostet so knapp 40.000 Euro, beim kleineren Franzosen sind es hingegen beinahe 44.000 Euro. Das liegt vor allem daran, dass dieser mit dem deutlich größeren Akku an Bord unterwegs ist. Denn während beim Peugeot der 54-kWh-Akku eine Testreichweite von 254 Kilometern ohne Nachladen ermöglichte, waren es beim Mazda und dessen sparsam bemessenen 35,5 kWh fassenden Akku lediglich 127 Kilometer.

Mit 50 kW maximaler Ladeleistung liegt der Mazda angesichts des kleineren Akkus wenig erstaunlich hinter dem Peugeot, der bis zu doppelt so viel Ladeleistung saugen kann. Die Idee bei den Japanern ist die, dass die kleinere Batterie insgesamt nachhaltiger ist als ein großes Batteriepaket und die Zielgruppe für das Fahrzeug ohnehin nur sehr selten weitere Strecken mit dem Fahrzeug zurücklegen möchte. Zudem sind viele nachhaltige Materialien verwendet, im Innenraum sind unter anderem Korkelemente zu finden. Der Peugeot verfolgt da einen anderen Ansatz: Auch wenn einmal weitere Wegstrecken zurückzulegen sind, sollen diese einigermaßen bequem mit dem e-2008 zu bewältigen sein.

Peugeot-Elektroauto-SUV-E-2008-Preis-Leistung-Reichweite
Peugeot

Der Test verläuft in Sachen Eigenschaftswertungen knapp, beide Fahrzeuge können in unterschiedlichen Kategorien mehr überzeugen als der Kontrahent. So setzt sich der Mazda in den Kategorien Komfort, Fahrverhalten und Sicherheit durch, während der Peugeot bei Platz, Handhabung und Fahrleistung mehr Punkte erzielt. Und auch in der Umwelt-Wertung gewinnt der Peugeot, was aber nicht an der besonders hohen Nachhaltigkeit bei der Verarbeitung liegt, sondern weil Reichweite, Ladezeiten und Verbrauch hier besonders berücksichtigt werden – und da führt der e-2008 überall. Im Test brauchte er 22 kWh, beim Mazda waren es 24,3 kWh. Mit 192 zu 189 Punkten von 300 möglichen Punkten entscheidet der Franzose somit die Eigenschaftswertungen knapp für sich.

Geringe Reichweite, trotzdem der Sieger

Da aber in die Gesamtwertung zu einem Drittel auch die Kostenfaktoren noch hineingerechnet werden, zieht der günstigere Japaner mit der deutlich längeren Garantie noch am Stellantis-Modell vorbei. Mit 246 zu 225 von 450 möglichen Punkten liegt der Japaner schlussendlich vorne. „Der engere MX-30 ist günstiger, agiler und komfortabler. So siegt er trotz sehr knapper Reichweite gegen den geräumigeren e-2008“, stellen die Tester in ihrem Fazit fest.

Quelle: Auto Straßenverkehr (6/2024, S. 22 bis 25) – „Gekonnt gevolt?“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Urs:

Ja, diese Ansicht kann man haben. Ich brauche einen MX-30 als Zweitwagen um in der Aglommeration zur Arbeit zu pendeln. Ich schätze gerade den Komfort inkl. Schiebedach, Musikanlage und head-up-display sehr. In der Agglomeration liegt der Durschnittsverbrauch Sommer-Winter bei mir bei 21kwh auf 100km. Mit der geringen Reichweite komme ich bei genanntem Zweck als 2. Fahrzeug sehr gut zu recht. Als einziges Fahrzeug wäre es nicht tauglich.

HANS-PETER:

Diese Autos sind doch beide nicht zu gebrauchen. 22 KWh oder 24 KWh Verbrauch auf 100 Km für einen eher kleinen Wagen für die Stadt. Es kommt mir manchmal vor, dass die Autobauer etwas zusammen Hämmern das einfach keinen Sinn macht. Wieso brauche ich eine Fast Luxuriöse Einrichtung im Auto für für gerade mal 120 Km Reichweite. Für diese Strecke reicht doch einfach das Basispacket und dadurch wird es dann auch viel Billiger. Beim Mazda sollte der Preis etwa bei 15 000 Euro liegen. Der Peugeot ist mit 44 000 Euro mit der Km Leistung auch viel zu teuer, sein Preis sehe ich bei 25 000 Euro. Wieso schafft die Europäische Industrie es nicht, Autos zu bauen die einen realen Gegenwert haben. Ich selber fahre seit 5 Jahren einen Hyundai Kona 64 und seit fast 1 Jahr zusätzlich einen Cupra Born 77 e-Boost. Der Verbrauch vom Kona liegt im Jahresschnitt bei 15.8 KWh und beim Cupra Born bis jetzt bei 18 KWh auf 100 Km. Das aber bei 6 Monaten Winter im Norden von Lettland. Ich war fast mein ganzes Leben lang Toyota Fan, doch auch diese Marke hat ein Konzept welches für mich nicht funktioniert. Als ich den Kona gekauft habe sagte man mir bei Toyota, dass sie keine E-Autos brauchen. Ich bin mit beiden Autos die wir fahren sehr zufrieden.

Wolfbrecht Gösebert:

„Na ja, der Mazda ist Januar 2021 auf den Markt gekommen und schon damals wurde er als ziemlich untaugliches EV bezeichnet.“

Eben. Reichweite und Ladefähigkeiten würde ich heute „unterirdisch“ nennen!

Die -D- Zulassungszahlen seit 1/21 – das sind praktisch 2 Jahre – würden ja wohl zeigen, dass meine Bewertung des Mazda-Idee als „Wir-bauen-mal-elektrisch-aber-beweisen-dass-den-eh-keiner-kauft“ eher zutreffend ist :)

Spiritogre:

Na ja, der Mazda ist Januar 2021 auf den Markt gekommen und schon damals wurde er als ziemlich untaugliches EV bezeichnet. Es ist halt ein reines Pendel- und Einkaufsfahrzeug, wenn man eine eigene Lademöglichkeit zu Hause hat. Ein reiner Zweitwagen.

Und da muss man sagen, als Auto ist er an sich fantastisch. Die Verarbeitung, Materialen, das Ambiente und Design insbesondere im Innenraum lassen die meisten anderen BEVs bis locker 80.000 Euro hinter sich. Erst darüber beginnen so langsam einige Autos ein wenig luxuriöser zu wirken.

Und ich habe den Mazda hier im Autohaus im Winter, 9 Monate alt als Vorführwagen mit 5000km gelaufen auch schon für 24k gesehen. Das ist er mehr als wert, wenn man eben oben genanntes Anforderungsprofil hat.

Dies alles gesagt, kaufen würde ich ihn auch nicht. Aber es wäre toll, wenn Mazda so langsam mal mit der Produktion „richtiger“ Elektroautos beginnen würde.

Zum Peugeot sage ich nichts, die Stellantis-Elektroautos sind alle komplett überteuert und müssen erst mal 10k – 20k (je nach Modell) günstiger werden, dann könnten sie VIELLEICHT langsam interessant werden.

Wolfbrecht Gösebert:

Was hat die Tester bloß geritten, so einen „Wir-bauen-mal-elektrisch-aber-beweisen-dass-das-eh-keiner-kauft“-Mazda für knapp 40.000 Euro mit einer eff. Reichweite von 127 km überhaupt noch eines Blickes zu würdigen?

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