Vergleichstest: Kia Niro EV fordert VW ID.3 heraus

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Volkswagen

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Die Kollegen der Auto Bild haben den frisch überarbeiteten VW ID.3 mit dem „bewährten“ Kia Niro EV in den Vergleichstest geschickt. Auch wenn aus unserer Sicht der Vergleich „neu“ gegen „(alt)bewährt“ ein wenig hinkt – schließlich ist der Kia Niro EV in seiner getesteten Form auch erst seit wenigen Monaten erhältlich und unterscheidet sich auf den ersten Blick sogar deutlich stärker vom eigenen Vorgänger als der ID.3 -, ist das Duell ein interessantes.

Von der Karosserieform unterscheiden sich die beiden Konkurrenten ein wenig. Der Kia ist bei gleicher Höhe mit 4,42 gegenüber 4,26 Meter beim VW ein ganzes Stück länger und auch etwas breiter. Optisch wirkt er auch von der Linienführung her deutlich wuchtiger als der ID.3 – und bietet entsprechend auch mehr Stauraum. Mit 150 kW (204 PS) sind beide Fahrzeuge identisch leistungsstark motorisiert. Der VW hat das etwas höhere Drehmoment, der Kia die etwas höhere Höchstgeschwindigkeit, der VW mit 120 zu 80 die deutlich höhere maximale Ladeleistung.

Kia hat den größeren Akku

Mit 64,8 kWh hat der von Auto Bild getestete Niro EV den größeren Akku, der getestete VW ID.3 hat lediglich 58 kWh Stromspeicher an Bord – und somit auch die geringere Reichweite. Im Test war der Volkswagen ein klein wenig sparsamer, die Kollegen ermittelten einen Verbrauch von 17,6 kWh auf 100 Kilometer, beim Kia Niro EV waren es immer noch sehr ordentliche 18,8 kWh. Preislich liegen beide Duellanten mit etwas mehr als 51.000 Euro nahezu gleichauf.

Kia_Niro_EV
Kia

Die Kategorie „Karosserie“ entscheidet der Kia aufgrund seines größeren Raumangebotes im Duell für sich, bei den Kosten liegt der Koreaner ebenfalls vorne – hier wegen der mit sieben Jahren deutlich längeren Garantie. Quasi gleichauf liegen beide Fahrzeuge in den Kategorien „Antrieb“ und „Umwelt“. Die meisten Punkte vergibt Auto Bild (150 von 800) in der Kategorie „Komfort“. Hier setzte sich der Volkswagen vor allem wegen der bequemeren Vordersitze sowie der besseren Federung durch.

Auto Bild: „Ein verdienter Sieg“

Dass sich der VW ID.3 am Ende insgesamt im Test durchsetzt, liegt daran, dass er auch in den Kategorien „Connected Car“ und „Fahrdynamik“ hinter sich lässt – wenn auch nicht allzu weit. Am Ende reicht das aber für einen knappen 590:579-Sieg von „Deutschland gegen Südkorea“. „Bei der Anmutung hat der VW mit dem Facelift deutlich dazugewonnen. Er liegt beim Qualitätseindruck minimal vorne, weil uns beim Kia das Plastik im Laderaum stört“, schreiben die Tester. Der Kia hingegen wirke innen wie ein Gegenentwurf zum ID.3, die Bedienung mit Knöpfen hole die Tester nach wie vor mehr ab.

Das Fazit spricht aber aus Sicht der Auto Bild klar für das E-Auto der Wolfsburger: „Mehr clevere Softwarefunktionen bietet aber schlussendlich der VW, fährt mit Heckantrieb agil, ist nicht mal teurer. Ein verdienter Sieg.“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Josef:

Das in USA über Software geklagt wird ist kein Wunder.
Das Facelift vom ID3 hat Version 3.5 und in USA die meisten noch 2.4

Karl:

Bin jetzt mal genauso subjektiv wie die Auto Bild…
Fahre seit 6000 km einen der beiden und bin begeistert – sieht mit seinem Tigergesicht besser aus, fährt sich angenehm, fühlt sich innen wesentlich größer an als er von außen wirkt, verbraucht (im idealen Frühsommer) deutlich weniger als 15kWh/100km (hatte aktuell bei 100% Ladung 500km Reichweite angezeigt) und würde ihn nicht mehr tauschen…

Carlos:

Ein Armutszeugnis der BILD

HANS-PETER:

ich habe alles zwei mal gelesen in dem Text oben. Also alles ist beim Kia besser ausser der Plastik im Kofferraum. „Autobild“ kriegt keine Werbung mehr wenn nicht ein Deutsches Auto gewinnt. Also Fazit, eigentlich ist alles besser beim Kia aber der VW gewinnt! Geld regiert die Welt!

Helmut:

Naja…Auto Bild typisch….Es ist nur so, dass andere Käufer von ID4 in den USA über Softwareprobleme klagen (falscher Reifendruck, kein Konnekt beim Navi usw.) und den zurückgaben/verkauften! Was soll und dürfte das uns sagen?

Kumpelanton:

Das liest sich genauso einseitig, wie der Test gegen den EQA vor 2 Jahren – Autobild halt :-/

Mike Orio:

Nur gut, dass Sie die Garantie der Fahrzeuge nicht bewerten.

Bei einem Neuwagen lege ich Wert darauf nicht in eine Reparaturfalle zu treten. Zumal nicht alle Hersteller das E-Auto beherrschen.

Kann Ihnen beim Kia nicht passieren.

Dieter:

Das sehe ich genau so! Ein objektiver Vergleich hätte die genannten Punkte mit aufgenommen …

Wobei die VOL Funktion des Niro gar nicht zum Thema gemacht wurde, echt schade!!
Wir fahren den Niro seid 10.000 Kilometer uns sind sehr zufrieden!

Bernhard:

Beim ID.3 gibt es weder Dachlast noch eine ernsthafte AHK. Auch keinen Frunk. Da muss man sich halt überlegen, ob die bessere Ladeleistung wirklich so wichtig ist. Immerhin ist die Software beim ID.3 inzwischen wesentlich besser als beim Niro EV. Aber Software kann man relativ einfach verbessern. Konstruktive Nachteile eben nicht.
Wenn man in Gegenden mit richtigem Winter wohnt, hat der ID.3 ganz klar sein größtes Plus mit dem Heckantrieb. Wir haben in der Familie einen Kona 64 und einen „alten“ ID.3. Daher kennen wir die beiden Autos relativ gut.

Robert:

bitte meien ersten Kommentar löschen das aus versehen falscher Name verwendet danke
„Mehr clevere Softwarefunktionen“ falls sie auch funktioniert ist ja bei VW nicht unbedingt sicher. Aber klar das bei der Deutschen Autobild auch das deutsche Auto gewinnen muss.

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