Honda e:NY1 und Volvo C40 im Vergleich: Das Ergebnis ist eindeutig

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Die Auto Motor und Sport (AMS) hat in ihrer Ausgabe 9/2024 die beiden kompakten Elektro-Crossover Volvo C40 als Recharge Single Motor Ultimate und Honda e:Ny1 ins direkte Vergleichsrennen geschickt. Am Ende ist eines der beiden Modellen laut der Tester dem anderen in fast allen Belangen überlegen. Und vor allem bei der Ladeperformance finden die Autoren dafür drastische Worte: „Ganz gut vs. inakzeptabel“.

Mit mehr Leistung kommt schon einmal der Volvo daher, der von 185 kW (252 PS) an der Hinterachse angetrieben wird. Der Fronttriebler aus Japan hingegen kommt auf 150 kW (204 PS) und ist mit 4,39 Metern minimal kürzer als der C40 mit 4,44 Metern. Der Akku des Volvos fasst netto 79 kWh, im Honda muss man sich mit 62 kWh begnügen. Interessanterweise ist der e:Ny1 im Test mit einem Verbrauch von 25,4 kWh etwas sparsamer als der C40, der 26,9 kWh benötigt – und das, obwohl die WLTP-Werte Gegenteiliges erwarten lassen.

Das klingt für den Honda erst einmal gar nicht so schlecht, doch an der Ladesäule erleben die Tester mit dem Japaner eine verheerend langsame Ladeperformance. Während der Volvo mit 209 kW in der Spitze und von 10 bis 80 Prozent mit 134 kW im Schnitt lädt, schafft der Japaner maximal nur 72 kW und im Schnitt 64 kW. Während der C40 in 8 Minuten 100 Kilometer Reichweite nachgeladen hat, benötigte der e:Ny1 dafür 21 Minuten. Das Ladeverhalten des Hondas soll den Akku schonen, die Nerven der Ladenden schont es aber definitiv nicht.

Immerhin ist der Honda günstiger

In der Endabrechnung sieht der Honda dann nahezu kein Land. Bei Antrieb, Komfort und Sicherheit schneidet der Volvo aus Sicht der Tester deutlich besser ab, auch bei der Karossiere und dem Fahrverhalten liegt er vorne. Wobei Honda mit Absicht kein spritziges Elektroauto gebaut habe, damit es den Mitfahrenden nicht so schnell schlecht wird, verriet man uns neulich seitens Honda die zumindest eigenwillige Sicht der Dinge. Mit 355 zu 310 geht die Eigenschaftswertung recht deutlich an den China-Schweden. Immerhin einen Gleichstand erzielt der Japaner in der Kategorie Umwelt – und zu guter Letzt noch einen knappen Rubrikensieg bei den Kosten. Denn mit knapp 48.000 Euro ist der Honda zumindest einiges günstiger als der Volvo, wo der Testwagen mehr als 61.000 Euro kostet.

2023 Honda e:Ny1
Honda

Im Fazit macht die AMS dem japanischen Hersteller wenig Hoffnung, dass ihr Crossover mit dem schwer aussprechbaren Namen ein Verkaufsschlager werden könnte: „Der neue e:Ny1 hat gegen den C40 keine Chance. Was auf der Hand liegt: Schon die geringe Ladeleistung wird seine Popularität stark einschränken.“ 

Quelle: Auto Motor und Sport (9/2024, S. 48 bis 55) – „Zweiter Auftakt“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Klepp Dominik:

Ich sagte, für meinen bezahlten Preis von 31.000 gibt es was Ausstattung und Verarbeitung betrifft nichts vergleichbares. Oder welches Auto käme Ihrer Meinung da in Frage?
Und ja ich lade dieses Auto zu 100% zu Hause und fahre nicht damit in den Urlaub oder mache weitere Fahrten. Es wird als reines Auto für den Weg zur Arbeit genutzt.

Richard Broch:

Selbstverständlich ist die Ladeleistung in solch einem Test wichtig. Dass jemand zu 100% zu Hause lädt (und somit niemals mit dem Auto in Urlaub fährt oder Ausflüge macht) ist ja wohl die Ausnahme, für die solche Tests nun wirklich nicht gedacht sind. Und dass sich „alle anderen Hersteller“ (!) vor der Ausstattung und Verarbeitung verstecken können, ist auch wieder so eine Phrase, die leider immer wieder gedroschen wird. Einfach mal was raushauen, prüft ja keiner nach…

Holger Wahl:

Die Ausrede, dass den Passagieren schlecht würde, ist nun wirklich hanebüchen. Nun ja, wenn ihnen nichts besseres einfällt… Was mich wundert ist, dass Honda mit dem kleinen E eigentlich alles richtig gemacht hatte (vom Preis einmal abgesehen): Hinterrad-Antrieb, wirklich schlüssige Bedien- und Technik-Konzepte. Offenbar haben sie Angst vor ihrer eigenen Courage gekriegt, dass sie mit dem unaussprechlichen e:NY1 wieder ein Auto produzieren, das die Welt nicht braucht. Schade! Honda war einmal eine sehr innovative Firma. Aktuell habe ich mehr den Eindruck, dass irgendwelche alten Männer (und Frauen) planlos versuchen, einen Markt zu bedienen, dessen Technik und Prioritäten sie nicht mehr verstehen.

Daniel Krenzer:

Hallo Dominik, danke für diese Rückmeldung! Im Mai kann ich mir das Fahrzeug zwei Wochen lang intensiver anschauen – ich bin gespannt, ob ich Ihre Eindrücke teilen kann.

Fred Grün:

Honda kündigt weiter seine übrig gebliebenen Händler und setzt die Harakiri Politik fort.
Die Manager des Konzerns sind die 1 Wahl wenn es darum geht Marktanteile durch kuriose Machenschaften gegen Mitarbeiter Händler und Kunden zu verringern.
Gäbe es Kununu.com nicht wäre Honda durch die eigenen Mitarbeiter nie so negativ populär geworden hier höhlt steter Tropfen den Stein und die Wirkung wurde komplett unterschätzt.
Honda hat sich in der Gesellschaft unterstützt durch die Mitarbeiter die entgegen der Philosophie herablassend behandelt wurden ein Denkmal gesetzt.
Der Markt wird es Honda nie vergessen.
Die Erklärung mit dem nicht schlecht werden zeigt was für I……. da übrig geblieben sind und die glauben auch noch, dass Sie gut sind.

Klepp Dominik:

Ich habe mir einen eny1 gekauft. Im März inklusive Aktionen und Förderungen für 31.000, unschlagbarer Preis. Und das Auto ist von der Ausstattung und Verarbeitung der Hammer! Da können sich alle anderen Hersteller verstecken! Maximale Ladeleistung interessiert mich überhaupt nicht, da ich zu 100% mit 11kwh zu Hause lade. Also der Bericht ist nicht zutreffend und unseriös. Jeder entscheidet was für ihn das Beste ist und nur weil ein Redakteur geil auf maximale Ladeleistung ist, dieses Auto schlecht reden verstehe ich nicht.
Wie gesagt, dieses Auto ist für diesen Preis, dass Beste was man bekommen kann.

Christoph:

Der Vergleich hinkt etwas, wenn am Ende fast 13k € zwischen den beiden Autos liegen. Hier hätte ich mir von EAN auch ein bisschen Einschätzung des Ergebnis gewünscht und nicht bloßes zitieren. Irgendwann vergleichen AMS den i4 gegen den Spring und aller Überraschungen gewinnt der i4…

Thorsten G.:

Damit den Mitfahrern nicht schlecht wird“. Und wenn doch, können sie sich an der Ladesäule ganz lange erholen. Lächerlich.

Gerd:

Zitat „Wobei Honda mit Absicht kein spritziges Elektroauto gebaut habe, damit es den Mitfahrenden nicht so schnell schlecht wird“.
Das kann man sich, spätestens bei einer Marke mit Rennsport-Genen, eigentlich gar nicht ausdenken.
Passt aber zu einem sicher gut antrainierten Argument eines Mazda-Verkäufers zum MX30: „Die kleine Batterie hat den Vorteil, dass sie viel schneller wieder voll ist“.
Es wird immer peinlicher, wie sehr die Japaner bei BEVs von der Realität entrückt sind.

Stephan:

Einfach erstaunlich und peinlich wie sich die Japaner bei der E-Mobilität geben.
Früher waren es die Innovatoren die die Europäer vor sich hertrieben. Heute kommt technisch veraltetes auf den Markt zum stolzen Preis.

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