Die Auto Motor und Sport (AMS) hat in ihrer Ausgabe 9/2024 die beiden kompakten Elektro-Crossover Volvo C40 als Recharge Single Motor Ultimate und Honda e:Ny1 ins direkte Vergleichsrennen geschickt. Am Ende ist eines der beiden Modellen laut der Tester dem anderen in fast allen Belangen überlegen. Und vor allem bei der Ladeperformance finden die Autoren dafür drastische Worte: “Ganz gut vs. inakzeptabel”.
Mit mehr Leistung kommt schon einmal der Volvo daher, der von 185 kW (252 PS) an der Hinterachse angetrieben wird. Der Fronttriebler aus Japan hingegen kommt auf 150 kW (204 PS) und ist mit 4,39 Metern minimal kürzer als der C40 mit 4,44 Metern. Der Akku des Volvos fasst netto 79 kWh, im Honda muss man sich mit 62 kWh begnügen. Interessanterweise ist der e:Ny1 im Test mit einem Verbrauch von 25,4 kWh etwas sparsamer als der C40, der 26,9 kWh benötigt – und das, obwohl die WLTP-Werte Gegenteiliges erwarten lassen.
Das klingt für den Honda erst einmal gar nicht so schlecht, doch an der Ladesäule erleben die Tester mit dem Japaner eine verheerend langsame Ladeperformance. Während der Volvo mit 209 kW in der Spitze und von 10 bis 80 Prozent mit 134 kW im Schnitt lädt, schafft der Japaner maximal nur 72 kW und im Schnitt 64 kW. Während der C40 in 8 Minuten 100 Kilometer Reichweite nachgeladen hat, benötigte der e:Ny1 dafür 21 Minuten. Das Ladeverhalten des Hondas soll den Akku schonen, die Nerven der Ladenden schont es aber definitiv nicht.
Immerhin ist der Honda günstiger
In der Endabrechnung sieht der Honda dann nahezu kein Land. Bei Antrieb, Komfort und Sicherheit schneidet der Volvo aus Sicht der Tester deutlich besser ab, auch bei der Karossiere und dem Fahrverhalten liegt er vorne. Wobei Honda mit Absicht kein spritziges Elektroauto gebaut habe, damit es den Mitfahrenden nicht so schnell schlecht wird, verriet man uns neulich seitens Honda die zumindest eigenwillige Sicht der Dinge. Mit 355 zu 310 geht die Eigenschaftswertung recht deutlich an den China-Schweden. Immerhin einen Gleichstand erzielt der Japaner in der Kategorie Umwelt – und zu guter Letzt noch einen knappen Rubrikensieg bei den Kosten. Denn mit knapp 48.000 Euro ist der Honda zumindest einiges günstiger als der Volvo, wo der Testwagen mehr als 61.000 Euro kostet.
Im Fazit macht die AMS dem japanischen Hersteller wenig Hoffnung, dass ihr Crossover mit dem schwer aussprechbaren Namen ein Verkaufsschlager werden könnte: “Der neue e:Ny1 hat gegen den C40 keine Chance. Was auf der Hand liegt: Schon die geringe Ladeleistung wird seine Popularität stark einschränken.”
Quelle: Auto Motor und Sport (9/2024, S. 48 bis 55) – “Zweiter Auftakt”