Duell der 5-Meter-E-Limousinen: BMW i5 gegen VW ID.7

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BMW

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Mit dem VW ID.7 klopft Volkswagen vollelektrisch in der Klasse der großen Limousinen an, in der sich der BMW i5 als einer der Platzhirsche bewegt. Die Redaktion von Elektroautomobil wollte nun wissen, welches der beiden Elektroautos denn das bessere ist. Zum Test angetreten sind dabei jeweils die Einstiegsvarianten VW ID.7 Pro sowie BMW i5 eDrive40. Der Volkswagen ist 4,96 Meter lang, der BMW sogar stolze zehn Zentimeter länger.

Im BMW arbeitet ein 250 kW (340 PS) starker Antriebsstrang, der bis zu 430 Newtonmeter Drehmoment liefert und den Sprint bis 100 Stundenkilometer in sechs Sekunden ermöglicht. Der Volkswagen kann dem mit 210 kW (286 PS) zwar den etwas schwächeren Antrieb entgegenstellen, dieser schafft aber bis zu 545 Newtonmeter Drehmoment und braucht nur eine halbe Sekunde länger bis 100 Stundenkilometer als sein Kontrahent. Beide Elektroautos werden an der Hinterachse angetrieben. Mit einer Bruttokapazität von etwas mehr als 80 kWh sind beide Akkus ähnlich dimensioniert.

Beim Testverbrauch präsentiert sich die nur wenige Kilo leichtere Limousine von VW sparsamer. 18,8 kWh stehen 21,9 kWh beim BMW gegenüber. Dafür lädt der BMW Strom ein gutes Stück schneller nach. Von 10 bis 80 Prozent hat die Redaktion eine durchschnittliche DC-Ladeleistung von 136 kW ermittelt, beim VW waren es nur 107 kW.

„34 Minuten Ladezeit von 10 bis 80 Prozent sind nicht mehr zeitgemäß“, heißt es zum ID.7 – zumal die Vorkonditionierung genutzt worden sei und die Rahmenbedingungen beim Test eigentlich gut waren. Offiziell stellt VW 28 Minuten in Aussicht. Der BMW benötigte indes 27 Minuten – und war somit drei Minuten schneller geladen, als die Werksangaben in Aussicht stellen. Als realistische Reichweite wurden 410 Kilometer für den ID.7 sowie 370 Kilometer für den i5 ermittelt.

VW beim Preis-Leistungsverhältnis besser

Beide Elektroautos punkten in den ihren jeweiligen Marken zugesprochenen Tugenden. So sei beim sportlich-agil wirkenden BMW das Fahrwerk perfekt abgestimmt, der Komfort hoch und der Antrieb kräftig. Der etwas biederer daherkommende VW sei dafür praktisch und geräumig sowie sehr effizient und biete damit eine hohe Alltagstauglichkeit zu einem fairen Preis. Trotz der größeren Fahrzeugmaße mangele es beim BMW hingegen etwas am Platz, zudem sei der Preis sehr hoch. Kritik am VW gibt es unter anderem an der Software, der schlecht dosierbaren Bremse und der unausgereiften Sprachbedienung.

Volkswagen ID.7
VW

„Der VW ID.7 ist gut, findet jedoch im BMW i5 seinen Meister“, stellt die Redaktion in ihrem Fazit fest. Zwar sei der VW ein rundum gelungener Reisewagen, doch BMW zeige, was darüber hinaus möglich ist. Damit gehöre das Elektroauto aus München zu den besten seiner Klasse. In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis sei hingegen der Volkswagen das reizvolle Elektroauto. Den kompletten Testbericht mit vielen weiteren Fakten und Ergebnissen gibt es in der aktuellen Ausgabe 5/2024 der Elektroautomobil zu lesen.

Quelle: Elektroautomobil (4/2024, S. 14 bis 24) – „Ober-Klassentreffen“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Patrick Glass:

bist du schon einmal in einem ID.7 gesessen? Die Qualität braucht sich kaum vorm BMW verstecken! Was du ansprichst, trifft wohl eher auf ID.3/4/5 zu und auch da vor allem die erste Generation, da war die Qualitätsanmutung tatsächlich grausig.

Max Burth:

Schon mal die Innenraum-Qualität vom VW angeschaut ? Für den Preis den VW verlangt unverschämt.

Icke 1963:

Man kann doch BMW gegen VW nicht verlieren lassen .Wenn der Test objektiv gewesen wäre dann hätte VW haushoch gewonnen.

User3:

BMW wird erst interessant, wenn sie für E-Autos eigene Elektroplattformen anbieten (dauert ja nicht mehr ewig bis BMW das macht). Dann wird das mit dem Platzangebot auch besser. Eine Verbrennerplattform und dann ein E-Auto draus bauen ist nicht Stand der Technik.

brainDotExe:

Du musst zwischen dem Peak Wirkungsgrad und dem Wirkungsgrad über ein größeres Drehzahlband unterscheiden.

Motoren mit Permanentmagneten haben ihren besten Wirkungsgrad in einem speziellen schmalen Drehzahlbereich. Außerhalb diesem sinkt der Wirkungsgrad.

Motoren mit Fremderregung können diesen Bereich durch Anpassung des Erregerstroms „verschieben“. Sprich sie können den guten Wirkungsgrad über ein breites Spektrum an Drehzahlen und damit Geschwindigkeit halten.

Ganz abgesehen davon ist durch diese Regelung möglich die Leistungskurve konstant zu halten.
Motoren mit Permanentmagneten geht bei höheren Geschwindigkeiten die „Puste“ aus. Der BMW zieht bis zur Vmax mit konstanter Leistung durch.
Das zeigt sich auch in den 100-200 km/h Zeiten.

Das war für mich zum Beispiel ein sehr großer Pluspunkt für BMW.

Frank R.:

Die durchschnittliche Ladeleistung ist von vielen Parametern abhängig. Als Vielfahrer lade ich meinen ID.7 (SW 4.1) wöchentlich min. 2x an DC und erreiche oft eine durchschnittliche Ladeleistung von 135 kW und mehr, sogar von 5 auf 80%. Damit kann ich die Angabe zum ID.7 im Bericht nicht bestätigen, sondern deutlich überbieten.

Charly:

Waren auch meine Gedanken. Am Ende habe ich einen EQE 350 gekauft. In allem besser nur die kleine Kofferraumöffnung stört bei sperriger Last.

Charly:

Aber genau diese Motoren haben einen nicht so guten Wirkungsgrad wie Motoren mit Permanentmagneten.

Guest123:

Relativiert sich wenn die geplante Erhöhung auf 95.000 kommen sollte (zugegeben noch unklar ob/wann)

Dirk Dirk:

Also ich werde mir nun den ID7 Tourer kaufen mit 86 KWh netto und 680 KM WLTP Reichweite, das ist eine Klasse besser als der BMW I5
Und 200 KW Ladeleistung, die Ladeleistung ist mit 200 KW gleichwertig, da hier das neue Akkusystem.

Und dann kostet der maximal ausgestattete Pro S ca. 69.900 € und liegt damit im 0,25% Steuerbereich. Und das ist das Totschlagargument.
Denn da kommt der BMW nicht hin. Ein 80.000 € Auto kostet 0,5% Steuern, macht 0,25% Unterschied bei 80.000 € sind das 200 € im Monat oder netto 100 € im Monat. Dafür muss ich schon 200 € mehr Gewinn im Monat machen. Oder in 3 Jahren 7.200 €. Also macht das Überschreiten der 0,25% Grenze den Wagen gleich mal 7000 € teurer ohne jede Gegenleistung. So lange die Grenze nicht auf 95K€ erhöht wird ist das einfach so.

Also braucht es 69,9k€ Auto, was gibt`s da Schönes?
ID7, Q4-etron, I4 BMW, MY Tesla (never), Enyaq, Chinesen (bisher noch nicht?), ggf. KIA,

Man könnte den ID Pro S bis maximal 73.500 € hochkonfigurieren, mehr geht gar nicht. Als GTX max. 75.500 €

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