VDL baut Elektro-Camper

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VDL Bus & Coach

Wolfgang Plank
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  —  Lesedauer 2 min

Wer weiß, ob man im Sommer schon wieder Richtung Süden fliegen darf – ziemlich sicher aber kann man mit einem E-Camper verreisen. VDL Bus Venlo (VDL Bus & Coach) und der Wohnmobilbauer Camperfixx schließen eine langfristige Kooperation. Mit dem e-Fixxter wird es bald möglich sein, Strecken von rund 300 Kilometern elektrisch zurückzulegen. VDL wird das kompakte Modell auf Basis der nahezu identischen Fahrzeuge Peugeot Expert, Toyota Proace, Opel Zafira und Citroën Jumpy bauen. Geplant für 2021 sind mindestens 30 Exemplare allein schon für den niederländischen Markt. Diese sollen von Camperfixx vertrieben werden.

“Die Zusammenarbeit passt zu unserer Strategie für mehr Wachstum im Segment der Sonderfahrzeuge”, sagt Mark Francot, Geschäftsführer von VDL Bus Venlo. Das Unternehmen sei bereits erfolgreich im Umrüsten von Einsatzbussen und Streifenwagen für die niederländische Polizei. Auch die Nachfrage nach der mobilen Arztpraxis „Medibus“ sei groß. „Im Übrigen passen die Aktivitäten zu der Philosophie von VDL Bus & Coach als Vorreiter in Sachen E-Mobility.“

Niederländische Urlaubsreisende kaufen verstärkt Wohnmobile, hat eine Untersuchung des Branchenverbands Bovag im Juli 2020 ergeben. Selbst die Coronakrise konnte die Nachfrage nicht dämpfen. Neben 120.000 Campern und Wohnmobilen gibt es in den Niederlanden auch noch eine halbe Million Wohnwagen.

Camperfixx-Chef Anno Huidekoper bestätigt diesen deutlichen Trend: „Das Wachstum kennt derzeit eigentlich keine Grenzen.“ Immer häufiger sei aber zu beobachten, dass viele ausdrücklich den Wunsch hätten, ihren Urlaub nachhaltig zu gestalten. „Kompakte elektrische Camper sind eine Marktlücke, und wir sind mit VDL die ersten, die so ein Fahrzeug auf dem westeuropäischen Markt anbieten.“

Der elektrische Camper soll in 4- und 5-Personen-Versionen lieferbar sein. Einzigartig ist die Wahl aus zwei Längen-Varianten, die wegen ihrer kompakten Bauweise auch als „normales“ Fahrzeug zu gebrauchen sind, heißt es in einer Mitteilung. Beide seien nur zwei Meter hoch und verfügten über einen auffallend kleinen Wendekreis. Der Aktionsradius beträgt bis zu 330 Kilometer und der Akku lässt sich in 30 Minuten auf 80 Prozent der Kapazität aufladen, verspricht VDL. Die verschiebbare Rücksitzbank könne in nur zehn Sekunden zum Bett umgebaut werden. Es gebe eine Küche mit Kühlschrank und reichlich Stauraum. Das Aufstelldach biete zudem Platz für ein extrabreites Bett.

Quelle: VDL – Pressemitteilung vom 4. Februar 2021

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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Mark Müller:

Ich hoffe stark, dass Fahrzeuge wie der Elektro-Ducato, aber auch die PSA-eVans, wie der oben, bald einmal deutlich billiger werden. Ausser dem aktuellen Batteriemangel sehe ich eigentlich keinen Grund, warum die so viel teurer sind als die billigsten Verbrenner-Modelle.
Für die Ducato sollte es eigentlich unter Stellantis sehr gut aussehen. Peugeot und Citroën hatten ihn sowieso schon im Sortiment, neu müsste jetzt eigentlich auch noch Opel dazu kommen.

Tom:

Wenn er nicht noch so teuer wäre hätte ich gerne einen Elektoducato. Hab schon einen fixfertigen Entwurf in der Tasche 1.5 KWP unterzubringen. (4Platten a350watt) Hab auch schon alles durchgerechnet. Ein sonniger Tag bringt dabei durchschnittlich 7Kwh d.h. man muss eine Woche Urlaub machen um wieder mit vollem Auto weiterzufahren. Für Leute wie mich, die Zeit haben ideal.

Mark Müller:

PV auf dem Dach gibt ein kleines Zubrot. Das reicht für Licht und Elektronik, bei Kaffee wird’s schon knapp und bei Heizen oder Fahren ist Ende der Fahnenstange.
Wenn ich – angenommen – PV für 500 W(peak) habe, dann brauche ich 2 Stunden vollen Sonnenschein für 1 kWh Energie. Für die 40 kWh eines kg Wasserstoff also etwa 80 Stunden. Ein Autodach ist eben kein Hausdach.
In der Praxis hat man auch keine Gewähr, dass man das Fahrzeug so aufstellen kann, dass das Hubdach sich gegen Süden neigt; eigentlich steht man meist sowieso lieber am Schatten. Daher wählen viele eher eine separate, auffaltbare PV.

Wolfbrecht Gösebert:

Ein Camper sucht grundsätzlich immer mehr Autonomie und somit auch mehr Energie.

Klar,
–> da bietet sich doch ganz klar PV auf dem sogar in praktischem Winkel verstellbaren Dach an!

Da gibt’s doch sogar schon eine Entwicklung von leichten Polymer-Platten mit flexibel eingebetteten Solarzellen, die bis zu 200/220 W/m^2 leisten sollen … :P

Mark Müller:

Ein Camper sucht grundsätzlich immer mehr Autonomie und somit auch mehr Energie. Elektro-Antrieb ist sehr erwünscht, jedoch fällt bei dieser Lösung logischerweise auch noch die Dieselheizung weg. Somit braucht es auf jeden Fall irgend einen Range-Extender.
Vorne unter der Motorhaube wäre an sich noch jede Menge Platz – da ist gähnende Leere.

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