VDA-Chefin: „Ohne E-Fuels schaffen wir die Klimaziele nicht“

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Wolfgang Plank
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Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat heftige Kritik an der Richtlinie für erneuerbare Energien geübt. Leider fehle weiterhin eine Mindestquote für Wasserstoff und Kraftstoffe, die mit Hilfe von Strom gewonnen werden. Der Bundestag hatte am Freitag die nationale Umsetzung der EU-Vorgaben beschlossen – und damit die Förderung von Energie aus erneuerbaren Quellen im Kraftstoffbereich.

„Gerade im PKW-Bereich hat der schnelle Hochlauf der Elektromobilität für uns klare Priorität“, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Für das Ziel eines klimaneutralen Straßenverkehrs würden aber alle Technologien gebraucht. Dazu gehörten auch Wasserstoff und E-Fuels. Bei rund 1,5 Milliarden Fahrzeugen weltweit werde es in vielen Regionen noch für einige Zeit nicht ausreichend Strom für E-Autos und Lademöglichkeiten geben. Deshalb seien E-Fuels aus nachhaltigen Quellen wie Sonne und Wind eine gute Möglichkeit.

Auch wenn es positiv zu bewerten sei, dass der Gesetzgeber mit einer Minderungsquote von 25 Prozent bei Treibhausgasen über die EU-Vorgaben hinausgeht, hält Müller den Beschluss vom Freitag für unzureichend. „Es ist eine verpasste Chance für den Klimaschutz, dass eine eigene Unterquote für Wasserstoff und E-Fuels von fünf Prozent im Jahr 2030 weiterhin fehlt – und damit ein wichtiger Anreiz für diese Technologie.“

Die VDA-Präsidentin fordert daher eine Debatte auf EU-Ebene. Ihr Verband setze sich im Rahmen des „fit for 55 – Pakets“ dafür ein, neben klaren unterstützenden Maßnahmen zum Hochlauf der Elektromobilität, eine Quote von 30 Prozent erneuerbarer Kraftstoffe im Jahr 2030 vorzusehen. Damit, so Müller, würde ein internationaler Markt entstehen, der die erneuerbaren Energien aus anderen Regionen der Welt für die Mobilität in Europa verfügbar macht. „Auf diese Weise ist es möglich, dass auch die auf dem Markt befindlichen Fahrzeuge ihren Beitrag zur Klimaneutralität leisten.“

Die Erreichung der neuen Europäischen Klimaschutzziele kann nach den Worten von Müller nur gelingen, wenn E-Mobilität und regenerative Kraftstoffe sich ergänzen. „Mit der Beschränkung auf nur eine der beiden Säulen lässt sich das Klimaziel 2030 nicht erreichen.“

Quelle: VDA – Pressemitteilung vom 21. Mai 2021

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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