Varta will wohl doch E-Auto-Akkus bauen

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Der große deutsche Batterie-Hersteller Varta aus Ellwangen will offenbar doch bald Akkus für Elektroautos bauen, nachdem 2022 der Bau einer Fabrik hierfür zunächst einmal wieder verworfen worden war. Das berichtet Electrive unter Berufung auf Medienberichte aus Südkorea. Das dort ansässige Unternehmen SK Nexilis soll demnach zum exklusiven Lieferanten von Anoden-Kupferfolie ernannt worden sein. Eine entsprechende Produktionsanlage soll dort 2026 in Betrieb gehen.

Dies sei ein klares Anzeichen dafür, dass Varta in wenigen Jahren nun doch Batterien für Elektroautos bauen will, denn dafür werden derartige Kupferfolien benötigt, zudem äußerten sich die südkoreanischen Medien dahingehend. 2021 hatte Varta eine Rundzelle präsentiert und eine Pilotproduktion für größere solche Zellen (V4Drive) für Elektroautos im von Tesla bekannten Format 21700 gestartet. Diese wurde 2022 jedoch nicht wie geplant in die Serienproduktion in einer neuen Fabrik überführt, sondern eingestellt – offenbar aber nur vorerst.

Dünnste Kupferfolie auf dem Markt

SK Nexilis betreibe auch eine Kupferfolienfabrik in Polen und kooperiere hierbei mit Northvolt. Gemeinsam mit Toyota sei zudem eine Produktion der Kupferfolien für Nordamerika vorgesehen. Angeblich baut das Unternehmen die dünnsten Kupferfolien weltweit. „Diese kommen auf etwa ein Dreißigstel der Dicke eines menschlichen Haares und sind dabei bis zu 1,4 Meter breit. Auf eine Rolle können bis zu 77 Kilometer der Folie aufgewickelt werden“, schreibt Electrive. Bis zu 40 Kilo Kupferfolie würden in einem E-Auto verbaut.

Der Umsatz von Varta war in den ersten drei Vierteln des vergangenen Jahres im Vergleich zum Vorjahr um gut 8 Prozent und das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sogar um 64 Prozent gesunken. In Reaktion darauf hat der Varta-Vorstand ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Kostensenkung und Profitabilitätssteigerung gestartet – die Aufgabe der Elektroauto-Batterien gehört offensichtlich aber nicht dazu. Ursprünglich war Medienberichten zufolge eine Zusammenarbeit mit Autobauer Porsche angedacht. Ob dies auch für den zweiten Anlauf gilt, darüber ist jedoch bislang nichts bekannt.

Quelle: Electrive – „Varta plant wohl weiter mit Batterie-Produktion für E-Autos“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Stefan:

IMHO: Höchstwahrscheinlich zu spät. Phillips geht es ähnlich.

Broesel:

Rundzellen im ‚Uralt‘-Format 21700 sehe ich — bis eine Produktion frühestens 2025 auch real läuft — nicht mehr im Fokus von Kfz-Herstellern. Anderswo werden z.B. 32700 bereits in Mengen produziert. Für gleiche Kapazität weniger als die Hälfte an Kontaktierungen!
Wer zu spät kommt …

Werner Dierl:

Hoffentlich werden die Akkus für e-autos von Varta besser als die 12 volt Batterien von Varta!

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