USA: 12.500 US-Dollar E-Autoförderung – allerdings nur für Stromer aus Amerika

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die USA wolle E-Autos verstärkt fördern. Allerdings mit einem Haken. Gefördert werden sollen nur einheimische Modelle. Fahrzeuge aus anderen Ländern kommen nicht in den vollen Genuss der 12.500 US-Dollar schweren E-Autoförderung. Die angedachte Förderpolitik wird für so einschneidend gehalten, dass mittlerweile 24 Länder, darunter Deutschland, auf die Barrikaden gehen. Mittlerweile habe man den US-Kongress gewarnt die Pläne zu verwirklichen – sie würden gegen Handelsregeln verstoßen.

In einem gemeinsamen Brief habe man den US-Kongress vor Protektionismus in der Elektromobilität gewarnt. In dem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Schreiben heißt es, man betrachte mit Sorge Förderpläne zur Einführung von E-Autos, die ausländische Hersteller ausschlössen. Zu den Unterzeichnern zählen neben Deutschland auch Frankreich, Italien und weitere EU-Staaten sowie Japan, Mexiko, Südkorea und Kanada. Für einheimische Hersteller wie Tesla, General Motors, Ford sowie Chrysler hingegen wäre es ein guter Deal.

Konkret geht es darum, dass der US-Kongress plane eine neue Steuergutschrift in Höhe von 12.500 Dollar zu gewähren. Diese teile sich in 4.500 Dollar für US-Elektrofahrzeuge, die in heimischen Betrieben gefertigt werden auf. Sowie 500 Dollar für in den USA hergestellte Batterien. Der Rest der Förderung würde auch anderen Hersteller zur Verfügung stehen. Dennoch wäre es so, dass nach 2027 nur in den USA hergestellte Fahrzeuge für die volle 12.500 Dollar Steuergutschrift infrage kämen. Der Vorschlag wird sowohl von US-Präsident Joe Biden, der UAW und vielen demokratischen Politikern im Kongress unterstützt. Der Präsident der UAW, Ray Curry, sagte, die Regelung werde „Zehntausende von Arbeitsplätzen für UAW-Mitglieder schaffen und erhalten“ und sei „ein Gewinn für die Beschäftigten in der Automobilindustrie“.

Verständlich, dass andere Länder, mit eigenen Automobilhersteller, die angedachte Förderpolitik als kritisch einstufen. „Diese Gesetzgebung würde, wenn sie umgesetzt wird, gegen internationale Handelsregeln verstoßen, hart arbeitende Amerikaner, die bei diesen Autoherstellern beschäftigt sind, benachteiligen und die Bemühungen dieser Autohersteller untergraben, den US-Markt für Elektrofahrzeuge zu erweitern, um die Klimaziele der Regierung zu erreichen“, heißt es in dem Brief vom 29. Oktober, der auch von der deutschen Botschafterin in Washington, Emily Haber, unterschrieben wurde.

Diese Botschaft sollte durchaus Gewicht haben, denn auch die nicht so stark begünstigten Autoländer investieren massiv in die USA. Bereits 98 Milliarden Dollar seien geflossen, sowie 2,1 Millionen Arbeitsplätze geschaffen worden. Abschließend geben die Botschafterinnen und Botschafter gegenüber dem Kongress zu verstehen: „Insbesondere die Beschränkung des Anspruchs auf die Gutschrift auf Fahrzeuge, die in den USA hergestellt wurden und einen lokalen Anteil aufweisen, steht im Widerspruch zu den Verpflichtungen, die die USA im Rahmen multilateraler WTO-Übereinkommen eingegangen sind. Sie benachteiligt die Handelspartner der USA und untergräbt den Geist der Handelsgesetze, die den freien und fairen Warenverkehr gewährleisten sollen.“

Quelle: n-tv.de – Geplante Förderung für E-Autos: Autonationen warnen USA vor Protektionismus

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Helmuth Meixner:

Der Firmensitz der Hersteller ist wohl zweitrangig. Entscheiden sind die Produktionsstätten in den jeweiligen Staaten und dort deren wirtschaftliche Vernetzungen. Warum werden gar so viele Fahrzeuge großer Hersteller in den verschiedensten Ländern gebaut, auch unter Verwedung von Kompoenenten die dort geabut werden? Viele Hersteller bauen auch fast die gleichen Fahrzeuge oft auf den selben Bandstrassen unter diversen Markennamen.

Ach ja, gute Zeiten brechen garade an. Geradezu ideal um neu zu bauen.
Bei Baumärkten fängt es schon an. Faktor Transporte.

https://www.t-online.de/finanzen/news/unternehmen-verbraucher/id_91094838/baumaerkte-warnen-vor-naechsten-engpaessen-luecken-in-den-regalen.html

Ganze Wälder aus Ladesäulen sollen im Akkordtempo, wie Pilze aus dem Boden wachsen.. Toll! Schon die Rohstoffe wachsen bei uns auf Bäumen…. Im Bereicht oben steht u.a.: „Diesmal mangele es aber an anderen Produkten: Aluminium, Kupfer, Glaswolle, Dämmstoffen und Stahl würden knapp, berichtet die „Lebensmittelzeitung“ und beruft sich auf Insider. “ Ganz klar, das hat mit dem E-Mobilbau natürlich nichts zu tun. Dort herrscht ungehemmtes Wachstum und man lässte sich dort von rein gar nichts behindern. Natürlich braucht man Erdöl für Transporte quer über den Globus und wer könnte schon gar aus Unmengen an DIESEL-MOTORE = VERBRENNER verzeichten. Man hat ha H2 nie gewollt! Nur STROM ab STECKDOSE! In Akkus aus Asien und Solarplatten auch. Geradezu ideale Voraussetzungen für „heimischen Grünstrom“ zur Rettung der Erde mit Autos. Die Heinzelmännchen sind schon dabei…

Helmuth Meixner:

Natürlich geht es auch um „AMERICA FIRST“. Das ist doch wirklich verständlich wenn man die Reaktionen der EU-Staaten so anschaut, Vor allem die Deutsche Wirtschaft hat sich in eine saublöde Abhängigkeit begeben was China betrifft. Dabei hat man zwar Taiwan dringend gebraucht, aber die chinesischen Absatzzahlen auch. Und nun? Was kann man heute noch tun, um die Expansion Chinas auf die Wirtschaft zu begrenzen? Mir ist dieses Sprichwort geläufig: „Gier frisst Hirn“ und immer mehr komme ich auf die Idee, – da ist etwas dran.
Mit Kultur alleine hat das: https://www.deutschlandfunkkultur.de/chinas-machtpolitik-deutsche-gier-verhindert-gegenwehr.1005.de.html?dram:article_id=505018 längst nicht mehr etwas zu tun.
Die gesamte Lage ist längst hoch gefährlich: https://www.dw.com/de/pentagon-china-r%C3%BCstet-atomwaffen-schneller-auf-als-erwartet/a-59714246
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/taiwan-eu-delegation-103.html
https://www.spiegel.de/ausland/china-taiwan-darf-vereinten-nationen-nicht-beitreten-a-0acd9e39-a2d6-4a56-b3b1-40b063ac12d7
Wie wichtig für uns u.a. diese Microchips gemacht wurden ist einfach absurd. Für solche Bauteile risikiert man evtl. einen Weltkrieg. Na dann gute Nacht! Hoffentlich fahren Mititärfahrzeuge dabei nicht mit Diesel, Auf Gründen des Umweltschutzes. Der nächste Krieg muss auf alle Fälle sauber geführt werden! Wir brauchen Autos mit Akkus, begrenzen die Maximal-Geschwindigkeit auf der Autobahn und bauen Ladesäulen und lassen uns von der Realtät auf gar keinen Fall stören.

Matthias Geiger:

Diese Maßnahme ist nur kurzfristig gedacht. Eine Allianz mit den Europäern wäre sinnvoller um z.B. die chinesischen Hersteller (nicht demokratisch) auszuschließen.

Hannes Bader:

Weil ich nicht der Meinung bin, dass das E-Auto das Weltklima rettet, halte ich diese Förderung für absolut klimaschädlich und deshalb für falsch. Mit der fürstlichen Förderung von 12.500$ wird vermutlich eine Welle losgetreten, die dazu führt, dass viele Millionen E-Autos mit viel höherem Energieaufwand in der Herstellung auf einem Markt geworfen, der seinen Strom dadurch noch viel länger fossil bereitstellen muss. Das Geld ist in der Autoindustrie völlig unnötig. Die alten Hersteller finanzieren den Umbau mit dem Gewinn aus den Verbrennern, Tesla hat einen Gewinn berechnet und kann weiterhin CO2-Credits verkaufen. Es gibt kein Finanzierungsproblem, die Geschwindigkeit der Produktion ist ausreichend, wenn man das E-Auto zum Klimaretter machen will. Ich fand die Förderung mit den 7500$ für die ersten 500.000 Autos und der darauffolgenden Halbierung bis zum Auslauf auf 0 besser als das was in Deutschland passiert. Das ist ein Fass ohne Boden und hält die Preise oben.

Der Schlüssel zur CO2-Einsparung liegt bei der Energiewirtschaft. Da kann das Geld viel mehr bewirken. Die Kosten für die Vermeidung von CO2 liegen dort viel niedriger. Man kann also mit dem gleichen Geld viel mehr ausrichten, als mit der Milchmädchenrechnung für E-Autos.
Schauen wir uns doch die Lage an. „Flex Alert“ im Sommer in Kalifornien: Klimaanlagen nicht unter 25°C einstellen, keine E-Autos laden, große Verbraucher abschalten. Wenn ein Sturm über die USA zieht, werden vorsorglich die Stromleitungen über Land abgeschaltet (auch mal mehr als 24h), damit Waldbrände durch umstürzende Strommasten vermieden werden. Das Leitungsnetz über Land würde in vielen Fällen in Deutschland verboten.
In Griechenland im Sommer wurde appelliert, über Mittag keine E-Autos zu laden, damit das Netz nicht zusammenbricht trotz höchster Photovoltaikeinspeisung. Im Libanon fällt der Strom aus bis zwei Öltanker wieder dafür sorgen, dass die Kraftwerke Öl bekommen um das Netz wieder hochzufahren. China schaltet Kohlekraftwerke ab, um seine Klimaziele zu erreichen und weil die Kohle zu teuer ist und die Kraftwerke damit Verlust einfahren.
Das Geld (12.500$ in den USA oder 6000€ in Deutschland) sollte entweder nicht ausgegeben werden oder in die Stromerzeugung, -speicherung und -verteilung gesteckt werden, beispielsweise Förderung für stationäre Speicher. Wäre doch ein guter Beitrag, im Sommer mal für eine Woche alle fossilen Kraftwerke auszuschalten. Vielleicht ein Jahr später für drei Wochen. Hier sind Hausaufgaben ohne Ende. Abkehr vom Wachstumspfad. Wenn Transport teurer wird, wird auch mehr lokal produziert und weniger verbraucht. Weniger ist besser oder glaubt jemand, dass die gesamte Weltbevölkerung einmal so leben kann wie wir?

Helmuth Meixner:

Meinen Sie immer noch, diese Akku-Autos hätten irgend eine Einfluß auf das Weltklima. Wer hat Ihnen dieses Ammen-Märchen vorgelesen? Der „Strom-König“ aus dem Ladewald?
Oder wars Jemand von Denen? > https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_91087014/klimasuender-superreiche-leben-wie-oekologische-vandalen.html . Möglichweise haben Sie die Dimensionen noch nicht bemerkt und den Wirkungsgrad auch nicht. Unglaublich dumm, diese S-Reichen, aber eben S-reich. Warum? Ganz einfach, weil Viele sie S-reich machten…. Raten Sie mal wer das war.

Max:

Gibt es konkrete Beispiele? Mir wäre kein Fall bekannt, wo ausländische Hersteller anders behandelt werden als inländische, sofern sie die gleichen Voraussetzungen mitbringen. Konsequent wäre es zumindest, wenn die USA nur in den USA gebaute Fahrzeuge fördern. Hier geht es aber offenbar um den Sitz des Herstellers?

David:

Mit Zollschranken und Zulassungsregelungen halten wir uns seit Jahrzehnten ausländische Konkurrenz bestens von unserem Heimatmarkt fern. Warum kommen denn diese ganzen chinesischen Billigautos nicht zu uns? Weil sie bei uns nicht mehr billig wären. Aber wir geben Förderung für alle Elektroautos, auch für amerikanische. Das ist die Nuance.

Aber wie auch immer, letztlich haben alle deutschen Automobilfirmen Werke in den USA und könnten die gesamte Elektroauto-Produktion für diesen Markt dorthin verlagern. Strategisch ist das im Kern sowieso sinnvoll, nur will man offenbar nicht so schnell investieren. Wird man jetzt machen müssen.

IchAuchMal:

Bleiben wir mal bei Handelsschranken.
Die EU macht das traditionell schon massiv – man benutzt allerdings andere Hebel und Argumente. Was den USA die Arbeitspltäze ist ist bei uns die Gesundheit: Gentechnik bei Futtermitteln und Chlor bei der Desinfektion von Hähnchen.

Immer ein bisschen vorsichtig sein, wenn man mit dem schmutzigen Finder auf andere zeigt.

Hannes Bader:

So viel Dummheit ist kaum auszuhalten. 12500$ für Einzelne aus dem Steueraufkommen aller um eine brummende, CO2-produzierende Wirtschaft weiter anzuheizen. Unglaublich dumm!

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