Am Tag nach seiner Amtseinführung kündigte der neue US-Präsident Zölle von 25 Prozent auf Waren aus Kanada und Mexiko an. Diese sollen ab Februar gelten, wobei eine endgültige Entscheidung noch aussteht. Laut Trump ist die Maßnahme eine Reaktion auf die hohe Zahl von Migranten, die aus diesen Ländern in die USA kämen. Der Präsident erklärte, Kanada und Mexiko würden eine große Anzahl von Menschen die Einreise in die Vereinigten Staaten ermöglichen. Ferner würden Mitarbeiter der Regierung prüfen, ob Subventionen für Elektroautos abgeschafft werden könnten. Diese Überlegung könnte den Absatz von Elektroautos in den USA beeinträchtigen.
Der VW-Konzern, der ein bedeutendes Werk in Mexiko betreibt und eine Batteriefabrik in Kanada plant, zeigte sich besorgt über die Ankündigung. VW warnte vor schädlichen wirtschaftlichen Folgen der Zölle, betonte jedoch den Wunsch nach einem offenen Dialog mit der US-Regierung. Gleichzeitig hob der Konzern die Bedeutung der langjährigen Zusammenarbeit hervor. Das VW-Werk in Puebla, eines der größten des Unternehmens, produzierte im Jahr 2023 fast 350.000 Autos. Modelle wie der Jetta und der Tiguan waren ausschließlich für den Export in die USA bestimmt. Das Unternehmen profitierte bisher von niedrigen Löhnen in Mexiko und konnte die produzierten Autos zu günstigen Konditionen in die USA exportieren.
Trumps Pläne, Zölle auf kanadische Waren zu erheben, könnten schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Landes haben. Der Handel zwischen den USA und Kanada beläuft sich jährlich auf über 500 Milliarden Dollar. Neben den Maßnahmen gegen Kanada und Mexiko erwägte Trump, ähnliche Schritte gegen China einzuleiten. Das Ziel wäre hier, Druck auf das Land auszuüben, um Zugeständnisse bei Themen wie der Kontrolle über soziale Medienplattformen wie TikTok zu erreichen.
Als Teil seiner Strategie kündigte der neue US-Präsident auch Maßnahmen an, um den Handel insgesamt zu überarbeiten. In seiner Antrittsrede erklärte er, die Einnahmen aus Zöllen würden genutzt, um amerikanische Bürger zu unterstützen. Er betonte, die USA würden künftig ausländische Produkte besteuern, statt die eigenen Steuerzahler zu belasten. Hierfür richtete die Regierung eine neue Behörde ein, die die Erhebung dieser Zölle übernehmen soll.
Trump bezeichnete Kanada als einen „sehr schlechten“ Handelspartner und nannte den 1. Februar als möglichen Starttermin der Zölle. Mit diesen Schritten verfolgt der Präsident das Ziel, die amerikanische Wirtschaft zu stärken und die Kontrolle über die nationalen Grenzen zu erhöhen. Die Reaktionen aus Politik und Wirtschaft zeigen jedoch, dass die geplanten Zölle weitreichende Folgen für die internationalen Handelsbeziehungen haben könnten.
Quelle: Automobilwoche – Geplante Zölle: VW warnt vor „schädlichen wirtschaftlichen Auswirkungen / CNBC – Trump says he’s thinking of imposing 25% tariffs on Canada and Mexico in February