US-Börse Nasdaq warnt Polestar vor möglichem Rauswurf

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Polestar

Sebastian Henßler
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Polestar hat bestätigt, dass das Unternehmen von der US-Technologiebörse Nasdaq darüber informiert wurde, derzeit nicht die dort geltende Mindestanforderung beim Aktienkurs zu erfüllen. Konkret liegt der Schlusskurs der Polestar-Aktie seit einiger Zeit unter einem US-Dollar, was nach den Regularien der Börse nicht zulässig ist. Die Vorgabe verlangt, dass börsennotierte Unternehmen dauerhaft einen Kurs von mindestens einem US-Dollar halten müssen.

Wie Polestar mitteilt, erhielt das Unternehmen eine Frist von 180 Tagen, die bis zum 29. April 2026 reicht. Innerhalb dieses Zeitraums muss die Aktie an mindestens zehn aufeinanderfolgenden Handelstagen mit einem Schlusskurs von einem US-Dollar oder mehr notieren, um wieder regelkonform zu sein. Sollte dies nicht gelingen, kann Polestar gemäß den geltenden Nasdaq-Bestimmungen eine zusätzliche Frist von weiteren 180 Tagen beantragen. Die Mitteilung hat nach Aussage des Unternehmens keine direkten Auswirkungen auf den aktuellen Handel. Die Aktie wird weiterhin unter dem Kürzel „PSNY“ an der Nasdaq gehandelt, sofern Polestar die übrigen Bedingungen weiterhin einhält.

Polestar weiterhin unter wirtschaftlichem Druck

Der Hinweis kommt in einer Phase, in der Polestar seit seiner Börsennotierung wirtschaftlich unter Druck steht. Der Markteintritt an der Nasdaq erfolgte im Juni 2022 über den Zusammenschluss mit der Zweckgesellschaft Gores Guggenheim. Dieses sogenannte SPAC-Verfahren brachte Polestar bei Abschluss rund 890 Millionen US-Dollar ein, was etwa 757 Millionen Euro entspricht. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Unternehmen mit rund 27,4 Milliarden US-Dollar bewertet, also umgerechnet etwa 23,3 Milliarden Euro.

Seitdem hat sich der Kurs schrittweise abgeschwächt. Am Tag des Börsendebüts lag der Schlusskurs bei 13 US-Dollar. In den Monaten danach folgte ein dauerhafter Rückgang. Bereits im Jahr 2024 informierte die Nasdaq Polestar erstmals darüber, dass die Aktie über einen längeren Zeitraum unter einem US-Dollar notiert war. Zwischenzeitlich stieg der Kurs wieder über diese Schwelle, fiel jedoch später erneut darunter. Im Herbst 2025 lag der Wert wieder dauerhaft unter der geforderten Grenze. Die Marktkapitalisierung liegt inzwischen bei unter zwei Milliarden US-Dollar, entsprechend weniger als rund 1,7 Milliarden Euro.

Polestar erklärte in seiner Mitteilung, dass das Unternehmen die Situation aufmerksam analysiere und mögliche Schritte zur Wiederherstellung der Regelkonformität prüfe. Dazu gehört, dass das Management in engem Austausch mit der Nasdaq steht. Konkrete Maßnahmen wurden bislang jedoch nicht benannt.

Quelle: Polestar – Pressemitteilung vom 31.10.2025

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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