Umweltbonus: Grüne fordern Prämie für Elektro-Kleinstfahrzeuge der Klassen L6e und L7e

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Renault

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Grüne fordern, die Umweltbonus genannte Kaufpreisförderung von Elektroautos anzupassen. Hybridautos sollen keine Förderung mehr bekommen, stattdessen sollen Elektroleichtfahrzeuge wie der Renault Twizy oder der Microlino in den Kreis der förderfähigen Fahrzeuge aufgenommen werden. „Es ist absurd, dass Elektroleichtfahrzeuge einerseits auf die Elektromobilitätsziele der Bundesregierung einzahlen sollen, aber bei der Förderung außen vor bleiben“, sagte der Bundestagsabgeordnete Stephan Kühn von den Grünen der taz. Kühn kritisiert, dass die Bundesregierung die Kleinststromer nicht fördert, dennoch aber miteinbezieht in den Plan, dass bis 2022 eine Million E-Fahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein sollen.

Mit Elektroleichtfahrzeuge sind Fahrzeuge der EG-Fahrzeugklassen L6e und L7e gemeint. Leichtelektromobile der Klasse L6e dürfen eine Maximalgeschwindigkeit von 45 km/h und eine Maximalleistung von 4 kW nicht überschreiten. Bei Leichtelektromobilen der Klasse L7e ist lediglich die Nutzleistung auf 15 kW begrenzt, eine bauartbedingte Maximalgeschwindigkeit ist nicht vorgesehen.

Verkehrsminister Scheuer muss die Kaufprämie endlich für Elektroleichtfahrzeuge öffnen und im Gegenzug für ökologisch bedenkliche Plug-in-Hybride streichen“, forderte Kühn im Detail. In einigen Ländern und Kommunen gibt es bereits Fördermodelle, an denen sich eine bundesweite Prämie orientieren könnte. Die Stadt München etwa sponsert die gewerbliche Anschaffung solcher Fahrzeuge mit 25 Prozent der Nettokosten bis maximal 3000 Euro. Die Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bezuschussen Fahrzeuge der Typen L6e und L7e ebenfalls, mit bis zu 4000 Euro.

Kühn ist nicht der einzige Politiker, der Nachbesserungen beim Umweltbonus einfordert. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) etwa sieht Nischenhersteller und Start-ups wie e.GO Mobile und StreetScooter aus NRW oder Sono Motors aus Bayern benachteiligt, da sie die Kosten des Umweltbonus zur Hälfte mittragen müssen und „in Ermangelung einer breiten Produktpalette keine Möglichkeit haben, den Eigenanteil an der Umweltprämie zu kompensieren“.

Die Bundesregierung begründet die Nichtförderung von Elektroleichtfahrzeugen damit, dass sich „aufgrund ihres Preisgefüges ein wettbewerblicher Markt etabliert“ habe. Da die Kleinstfahrzeuge nur wenige tausend Euro kosten, seien sie auch ohne zusätzliche Fördermaßnahmen attraktiv. Es liege also „kein Marktversagen vor, welches durch einen staatlichen Zuschuss ausgeglichen werden müsste“.

Allerdings könnte sich das jetzt ändern. Auf eine Anfrage des Grünen Kühn beim Bundesverkehrsministerium bekam er die Antwort, dass „die Förderfähigkeit dieser Fahrzeugklasse im Rahmen des Umweltbonus noch geprüft“ werde.

Quelle: Taz – Ein Herz für Mini-Autos

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Rolf:

„Allerdings könnte sich das jetzt ändern. Auf eine Anfrage des Grünen Kühn beim Bundesverkehrsministerium bekam er die Antwort, dass „die Förderfähigkeit dieser Fahrzeugklasse im Rahmen des Umweltbonus noch geprüft“ werde.“

und hat sich inzwischen nach 15 Monaten etwas geändert?

Hanns-Joachim Brunn:

Das der Renalt Twizy keine Förderung erhält bestätigt mich in der Auffassung das tatsächlich die falschen Politiker agieren. Ich würde jeden Tag mit diesem Flitzer zur Arbeit oder zum Einkauf fahren. Wo liegt das Problem? So ist es kein Wunder das bei solchen Entscheidungen viele Menschen
bei einer Wahl das Kreuz an der falschen Stelle machen.

Markus:

Wir würden gerne das Zweitauto, ein Benziner aus 2003, ersetzen durch den Twizy. Leider für uns preislich ohne Förderung oder andere Finanzierungshilfen nicht machbar. :-/

Sam:

@Markus: Setzt sich so schnell und gut durch, deshalb braucht es auch bereits seit Jahren eine einseitige Förderung der E Autos? Klappt ja super, kauft bisher nur fast keiner.
@Manfred: Der Kraftstoff ist doch nach Verbrauch besteuert, oder wie soll man sich das vorstellen?

louvien:

Die wenigsten E-Autofahrer sind Geistliche.
Davon abgesehen haben Parolen dieser Art, nichts in diesem Forum verloren.
(und käuf dich mal ne Tüte deutsch, hat mich auch gehilft)

Hiker:

Lithium wird zur Hauptsache in Chile abgebaut und das hat nichts mit Kinderarbeit zu tun. Was Sie meinen ist Kobalt und das ist ein Abfallprodukt beim Kupferabbau in Minen im Kongo. Kupfer benötigt man für sehr viele Produkte auch im Verbrenner. Auch ohne Elektroautos wird Kupfer und damit Kobalt abgebaut. Kobalt Minen gibt es nicht.

Hiker:

Was sind Sie für ein unverschämtes Individuum solche Wörter wie Kinderschänder im Bezug auf Elektroauto Besitzer zu verwenden. Mit was haben Sie hier geschrieben? Smartphone, Computer, Tablet-Computer? Was ist in den Batterien dieser Geräte? Was fahren Sie, einen Diesel? Mit was wird Dieselkraftstoff entschwefelt? Fahren Sie ein Fahrzeug (auch Fahrrad) das aus Stahl hergestellt wird? Welche Stoffe werden bei der Produktion von Stählen eingesetzt? Welche Geräte die Sie benutzen enthalten Batterien? Was befindet sich im Katalysator? Ich sage es Ihnen: Kobalt und Lithium. Wenn Sie uns als Kinderschänder betiteln, dürfen Sie sich getrost auch dazu zählen. Übrigens ist Kobalt ein Nebenprodukt der Kupfergewinnung und es gibt keine Kobalt Minen! Verbrauchen Sie Strom? Strom Leiter sind aus Kupfer!

ManfredO:

Alle Förderungen streichen und einen Malus auf Verbrenner beim Kauf einführen! 2021 mit 5% des Kaufpreises beginnen und dann jedes Jahr 5% mehr, macht dann 2031 50%! Parralell wird auch der Kraffstoof entsprechend dem Ausstoß besteuert, was eh schon lange überfällig ist°

Stefan:

Der Kommentar von Joachim Böttcher ist absichtlich Blödsinn. Der wollte nur einen Shitstorm provozieren. Lässt euch nicht verarschen.

Markus Doessegger:

Ich mag den Twizzy ebenfalls sehr, weil er so wendig ist und sich innerorts gut parkieren lässt. Auch ideal um die täglichen Dinge einzukaufen.
Mit dem Twizzy und der ZOE hat Renault seit Jahren zwei Autos auf dem Markt, die auch erschwinglich sind so wie ich finde aber dennoch ebenfalls Zuwendungen verdient haben, wenn denn schon gefördert wird.

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