UBS: Tesla führend bei Batterietechnologie, Vorsprung schmilzt jedoch

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Tesla gilt als Branchenprimus und Vorreiter in Sachen Elektroautos, hatte jahrelang einen komfortablen Vorsprung bei der Herstellung und dem Verkauf von Elektroautos und war seinen Konkurrenten, den etablierten Autoherstellern, technologisch in mehrerlei Hinsicht ziemlich weit voraus. Tesla ist jedoch längst nicht mehr allein auf weiter Flur, kaum noch ein Hersteller hat kein Elektroauto im Portfolio. Und auch technologisch holen die einstigen Nachzügler immer mehr auf.

Um Einblicke in die Herstellungskosten und die in E-Autos verbauten Technologien zu gewinnen, haben Analysten der US-amerikanischen UBS-Bank sieben E-Auto-Modelle verschiedener Hersteller auseinandergebaut. Dabei stellten sie fest, dass Tesla immer noch einen komfortablen Vorsprung hat und weiterhin innovativ ist. Unternehmen wie Volkswagen haben aber demnach eine gute Chance, bald aufzuholen.

Da sich Elektrofahrzeuge hauptsächlich durch die in ihnen verbauten Batterien unterscheiden, galt den Stromspeichern ein Hauptaugenmerk der UBS-Analysten. Um besser zu verstehen, wer die besten Batterien in seinen Autos verwendet – und wie viel die Hersteller dafür ausgeben -, verglich UBS sieben Zellen großer Hersteller, einschließlich Tesla und seiner Zulieferer sowie jenen von unter anderem Volkswagen, General Motors, Toyota und BMW.

Es ist vielleicht nicht überraschend, dass Tesla aufgrund der Ergebnisse vergangener Tests erneut die Nase vorn hatte. Da es sich jedoch bei den in Tesla-Autos verbauten Akkus um Zellen von Zulieferern wie CATL, LG Chem und Panasonic handelt, die andere Autohersteller ebenfalls beliefern, ist der Vorsprung von Tesla UBS zufolge nur gering. „Während Tesla beim Antrieb weiterhin mit der besten Technologie führend ist“, zitiert Business Insider die UBS-Analysten, „ist der Kostenvorsprung bei Batteriezellen derzeit gering und wird in Zukunft von seinem neuen Zelldesign abhängen“, womit das neue 4680-Zellformat von Tesla gemeint ist. Die neuen Batteriezellen sollen bei deutlich höherer Kapazität und Leistung um einiges günstiger sein als die aktuelle Zellgeneration.

„Wir müssen die Kosten für Batterien senken“

Wir müssen die Kosten für Batterien senken“, sagte Tesla-Chef Elon Musk im September. Das ist allerdings nicht nur ein Tesla-Problem, sondern betrifft die ganze Autobranche, schließlich macht allein die Batterie gut ein Drittel der Produktionskosten für die als recht teuer gebrandmarkten Elektroautos aus. Gleichzeitig ist die Akkuproduktion ein lukratives Geschäft: Allied Market Research prognostiziert, dass sich der Markt für Lithium-Ionen-Batterien für E-Autos bis 2027 mehr als verdreifachen wird, von gut 37 Milliarden US-Dollar (etwa 30 Milliarden Euro) im Jahr 2019 auf etwa 130 Milliarden US-Dollar (gut 106 Milliarden Euro).

Die einzige Möglichkeit für andere Hersteller, gegenüber Tesla aufzuholen, bestehe laut UBS darin, „All-In“ zu gehen, voll auf E-Autos zu setzen und von „einer steilen Kostensenkungskurve in Kombination mit einem sich ständig verbessernden regulatorischen Umfeld zugunsten von Elektroautos“ zu profitieren. Besonders hervor hebt UBS dabei Volkswagen, der „weltweit schnellste Follower“ von Tesla. Die von dem deutschen Hersteller zugesagten Investitionen in die Elektromobilität in Höhe von 33 Milliarden Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren seien aktuell in der Automobilindustrie immer noch unerreicht.

Quelle: Business Insider – Wall Street analysts tore down 7 competing car batteries. They found Tesla once again at the front the pack

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Norbert Sele:

Typisch UBS U.S.A.:
Sie haben die Technik von Tesla noch nie begriffen. Wenn man den Vorsprung von Tesla nur auf die Batterie reduziert und den Battery day im September 2020 verpasst hat mögen sie Recht haben.
Der Vorsprung von Tesla beim autonomen Fahren (Neuronal Computer Software und dem millionenfach grösseren Datenpool zur Verifizierung des Verhaltens des Systems), dem Online update der Tesla Software, der Reservation von Rohmaterial und Lieferverträgen für die Batterien, würden kompetente Fachleute wohl anders bewerten.

alex:

Doch vielleicht das Pferd?
Der Paradigmenwechsel ist wachsender Beschleunigung und inzwischen unaufhaltbar am laufen.
Verbrenner gegen die ich persöhnlich nichts habe werden in absehbarer Zeit einfach vom Markt
gefegt und durch E-Autos ersetzt.
Die Nachteile werden durch die jetzt schon rasante technische Entwicklung verschwinden.
Ich habe selbst noch gegen die ersten noch nicht so tollen Flachbildfernseher abgelästert,
wie auch über die ersten noch grottigen Digitalkameras.Heute haben beide ihre Vorgänger in jeder Beziehung überholt.
Hätte es Tesla nicht gegeben würden in den Entwicklungsabteilungen der Autokonzerne immer
noch völlig behinderte, elektrisch betriebene Fahrradanhänger mit 20 KM Reichweite als Alibiprojekte entstehen.
Ich bin zwar kein Mitglied der Tesla Sekte, finde es aber grandios dass sie hier die zweite automobile Revolution zum Leben erweckt haben!

alex:

Für die typisch deutsche Familie, ein angegammelltes Ehepaar mit Hund reicht es ja.

alex:

Tesla ist wie viele im besonderen US Konzerne krass überbewertet, was aber aber nicht heisst das es eine schlechte Company ist.
Die waren als Erste mit vernünftigen E-Autos im Markt vertreten, haben aber inzwischen sehr viel Konkurrenz was ganz normal ist.
Es gibt mittlerweile mehr und mehr gute E-Autos was der Vielfalt und dem Fortschritt
auf dem Gebiet nur gut tut.
Wer diese reale Emntwicklung nicht warhaben will muss sich eben eine andere Sekte suchen

alex:

Klar die zigtausend Ingenieursteams spielen dort nur mit Bauklötzchen.
Das ist zusammenfantasierter Müll den Sie da erzählen.

alex:

Samsung,Apple ,HTC,Xiaomi.
Völlig egal.
Die sind alle gut.
Das I Phone hat nur noch einen Prestigevorsprung.

alex:

es werden die Pleite gehen die nicht voll einsteigen.
Von der Historie kann man nicht leben.

Peter:

Der Witz dabei ist, dass Kodak die Digitalkamera auch noch erfunden ha, aber eben ihr analog Geschäft nicht gefährden sollten. Wiederholt sich die Geschichte mit dem i3 von BMW?

Markus Doessegger:

Wenn wir diese Denkweise, „kicking the can down the road“ weiterhin verfolgen, dann könnten Sie das exakt selbe Argument in 2051 wieder bringen und wir würden noch am exakt selben Punkt stehen und immer noch sagen „… Verbrennungsmotoren momentan völlig unersetzbar sind …“. Vielleicht pflichten Sie mir bei, aber das ist doch keine Perspektive! Das ist einfach zielloses herumirren, ein klein wenig hier und ein klein wenig da. Nur um die irren Visionäre etwas still zu halten. Aber ein klares Signal an die Verbrenner und Hybrid Industrie, kein Problem, ihr habt grünes Licht von uns Konsumenten für „Weiter So“, Status Quo bleibt erhalten und alle tanzen im Kreis und singen Kumbai-Ia. Machte Euch keine Sorgen, Eure Arbeitsplätze sind auf Jahrzehnte hinaus gesichert. Ich bezeichne das als wirklich fatalen Fehler.

Der 2nd Hand Markt für Verbrenner uä. wird uns leider eh noch 10 Jahre erhalten bleiben. Und ein Automechaniker hat min. 10 Jahr Zeit um sich umschulen zu lassen.

Sehen Sie, die Frage muss doch lauten, „Was müssen wir ab dem 1. Januar 2021 tun, damit wir die Produktion von Verbrennern am 1. Januar 202X vollumfänglich einstellen können.
Das schaft eine Perspektive für Alle, gibt Ansporn für Kreativität und wäre auch einen guten Vorsatz so am Anfang des Jahres.

Es wurden doch auch nicht am 1. Januar 2009 um 0:01 Uhr alle Telefonzellen in der Schweiz innerhalb von 1 Minute mit einem Laserstrahl aus dem All zertrümmert und dann konnten sich diejenigen Schweiz ohne Handy auf ein Mal nicht mal mehr ein Gutes Neues Jahr wünschen.

Sie zeichnen ein Horrorscenario, das Sie und wir alle wissen so nicht eintreten wird. Horror lähmt den Geist und das ist kein Zukunftsscenario.

Sehen Sie, ich persönlich habe den Ball vor 10 Jahren aufgenommen. Wir sind in einer spannenden Zeit, einer Pionierzeit. Möchten Sie nicht auch Teil davon sein?

Helmuth Meixner:

Man liest stereotyp immer wieder von TESLA Führung in der Batterietechnologie. Ist das wirklich so? Seit Jahren liest man von der Firma PANASONIC. Von welcher Technik ist die Rede? Wer führt wen? Geht es in diesem Zusammenhang um PANASONIC, so stellt sich zeitgleich die Frage nach dem JV TOYOTA/PANASONIC und aktuell liest man ja gerade das hier: https://asia.nikkei.com/Spotlight/Most-read-in-2020/Toyota-s-game-changing-solid-state-battery-en-route-for-2021-debut. Hält nicht TOYOTA 51% am JV? Gibt es hier Insider die besser durchblicken als ich, als NOCH(lange)-„Verbrenner-FAN“ deshalb weil Verbrennungsmotoren momentan völlig unersetzbar sind. Wer käme den JETZT auf die Idee so gut wie alle Trucks, Grossschiffe, Loks, Baumaschinen, Bagger, .. elektrisch antreiben zu müssen? Mit Strom aus einer „Schachtel“? Hat jemand JETZT, gerade jetzt einen brauchbaren ERSATZ. Mag sein, das man einige Versuchsmuster hat, aber doch keine sinnvolle Alternative. GAR KEINE! BEVs ja, aber wie kommt man dazu? Durch Wunschträume und Wunder und viel zu viel Fantasie. Wer schneidet die Äste ab, auf denen man sitzt? Ist man nicht gerade dabi das bei uns zu tun? Als gäbe es wo anders keine Bäume. Dabei sieht ein Blinder, dass wo anders längst Wälder wachsen…

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