Toyota gibt 23.740 Patente frei, um Elektrifizierung der Mobilität zu beschleunigen

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Sebastian Henßler
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Erst kürzlich hat der japanische Autohersteller Toyota für Aufsehen gesorgt, als dieser sich bei alternativen Antriebsarten offen anders positioniert hat als der deutsche Marktführer Volkswagen. Bis 2030 sollen jährlich knapp 5,5 Millionen Toyotas elektrifiziert sein – eine Million als Elektroautos oder Wasserstoffautos, 4,5 Millionen als Hybrid- oder Plug-in-Hybridautos. Das erste reine Elektroauto von Toyota soll 2020 auf dem chinesischen Markt debütieren, wo die Regierung eine verbindliche Elektroauto-Quote eingeführt hat.

Aber Toyota macht sich nicht nur im eigenen Unternehmen für die Verbreitung elektrifizierter Fahrzeuge stark. Der japanische Automobilhersteller hat die Freigabe von fast 24.000 Patenten aus über 20 Jahren Hybridtechnik-Entwicklung zur gebührenfreien Nutzung angekündigt. Des Weiteren werde man interessierte Automobilhersteller kostenpflichtig bei Entwicklung und Verkauf elektrifizierter Fahrzeuge unterstützen.

Mit diesen Maßnahmen möchte Toyota die Elektrifizierung der Mobilität beschleunigen und Regierungen, Autoherstellern und der Gesellschaft insgesamt dabei helfen, ihre Ziele im Zusammenhang mit dem Klimawandel zu erreichen.

„Die Zeit der Zusammenarbeit ist gekommen. Wir erhalten sehr viele Anfragen zu unseren Elektrifizierungssystemen von Unternehmen, die erkannt haben, dass Hybridantriebe und andere elektrifizierte Fahrzeugtechnologien noch beliebter werden müssen. Wenn die Zahl der elektrifizierten Fahrzeuge in den nächsten zehn Jahren deutlich steigt, dann werden sie zum Standard. Diesen Prozess wollen wir unterstützen.“ – Shigeki Terashi, Vorstandsmitglied und Executive Vice President der Toyota Motor Corporation

Insgesamt bietet Toyota rund 23.740 Patente aus mehr als 20 Jahren Hybridtechnik-Entwicklung an – ab sofort bis Ende des Jahres 2030. Diese teilen sich wie folgt auf: 2.590 Patente zu Elektromotoren, 2.020 Patente zu Steuergeräten, 7.550 Patente zu Systemsteuerungen, 1.320 Motor-Transaxle-Patente, 2.200 Patente zu Ladegeräten sowie 2.380 Brennstoffzellen-Patente hinzu. Kombiniert mit den bereits in 2015 freigegeben 5.680 Patente zur Antriebstechnik von Brennstoffzellenfahrzeugen kommt man alleine in diesem Segment auf 8.060 frei zugängliche Patente.

Die ebenfalls erwähnte gebührenpflichtige technische Unterstützung umfasst die Bereitstellung von Überblicken zu Elektrifizierungssystemen, Bedienungsanleitungen sowie detaillierte Erläuterungen zur Abstimmung von Fahrzeugen, die diese Systeme nutzen. Seit Einführung des Prius im Jahr 1997 hat Toyota weltweit mehr als 13 Millionen Hybridfahrzeuge verkauft und den CO2-Ausstoß um mehr als 100 Millionen Tonnen reduziert. Man darf also davon ausgehen, dass die Patente einen gewissen Mehrwert mit sich bringen.

Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 03. April 2019

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Strauss:

So viele Patente haben die Japaner. Und sind die noch nicht abgelaufen? Dass sie mit dem Toyota Camry den 1. hybrid hatten OK. Honda hat möglicherweise das Patent umgangen mit den Mildhybrid. Aber alle anderen? Die Japaner hatten seit langem Erfolg in allen Bereichen ,das darauf basierte dass sie alles kopierten und nie Grundlagenforschung
betreiben mussten. Und jetzt wollen sie Geld machen mit Patenten.

Robert:

Offensichtlich ist jetzt auch Toyota zur Einsicht gekommen (wie VW) das das wasserstoffauto nicht konkurrenzfähig ist gegen e-autos und das sie jetzt schnellstens auf e-Autos setzen müssen um nicht unterzugehen wie Nokia
nachdem sie doch vor kurzen noch von der Zukunft des Wasserstoffautos geschwärmt haben
Vielleicht kommt die Einsicht noch zur rechten Zeit

stueberw:

Wer braucht die jetzt noch? Ich will sie jedenfalls nicht.

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